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Pfingstreffen 1932 des Bundes deutscher Kolonialpfadfinder, Gau Süddeutschland, in Titisee

Freiburger Zeitung, 01.06.1932, 2. Abendausgabe, S. 2


Bund deutscher Kolonialpfadfinder.

Ueber die Pfingstfeiertage vom 14. bis 16. Mai dieses Jahres fand in Titisee das alljährlich stattfindende Pfingstreffen des Bundes deutscher Kolonialpfadfinder, Gau Süddeutschland, statt, wozu sich eine stattliche Anzahl kolonialbegeisterter junger Leute zusammengefunden hatte. Aus Stuttgart waren Gauleiter Albrecht und der Vorsitzende des dortigen Vereins ehem. Schutztruppen und
Kolonialfreunde, Kam. Wöhrle, sowie vom Verein ehem. Kolonialkrieger und Ueberseedeutscher Freiburg, der 1. Vorsitzende Kam. Kaiser, sowie weitere Mitglieder und Anhgehörige erschienen. Das Wetter bot an Schönheit, was es geben konnte und jedem Teilnehmer werden diese in Titisee erlebten Tage noch lange in Erinnerung bleiben. Das von den Jungens aufgebaute Zeltlager bot den vielen Pfingstwanderern einen imposanten Anblick, dazwischen das Treiben der Jungens in ihrer Kolonialtracht.

Am Pfingstsonntag fand um 11 Uhr vormittags eine schlichte Gedenkfeier statt, bei der der 1. Vorsitzende der Kolonial-Arbeitsgemeinschaft, Herr Oberstleutnant a. D. Knecht, Freiburg, in trefflichen Worten über Ziel und Zweck der Kolonialjugend sprach. Sodann trug unser jüngster Afrikaner, Helmut Kaiser, Freiburg, ein Gedicht "Vergiß mein Volk die Kolonien nicht" vor, in dem er auf unsere einstmals so stolzen Kolonien hinwies, die uns auf so schnöde Weise geraubt wurden. Kam. Kaiser wies auf die große Bedeutung der von Oberstleutnant a. D. Knecht gesprochenen Worte hin und Gauleiter Albrecht, Stuttgart, ermahnte die Jungens, Robinsone im Kampf um unsere ehemaligen Kolonien zu werden, auszuharren bis zum vollen Siege der Wahrheit, die uns so schnöde von den ehemaligen Feindstaaten genommen wurde. Mit dem Absingen eines Liedes war diese schlichte, aber eindrucksvolle Feier beendet.
Der Nachmittag wurde durch allerlei Spiele ausgefüllt. In kirchlicher Hinsicht wurde jedem Teilnehmer Rechnung getragen, indem am Pfingssonntag ein katholischer Gottesdienst im Freien mit einer Ansprache abgehalten wurde. Den Vermittlern hierzu an dieser Stelle unsern besten Dank. Am Pfingstmontag fand morgens ein Werbemarsch durch Titisee statt, der bei den anwesenden Gästen großen Eindruck hinterließ. Gegen Mittag wurden die Zelte abgebrochen und mittels Lastwagen fuhren die Stuttgarter Teilnehmer über Freiburg nach Breisach, um unserem stolzen Vater Rhein einen Besuch abzustatten. Abends ging es für die Stuttgarter Teilnehmer nach Hause. Die Freiburger Gruppe legte unter Führung von Kam. Kist den Weg nach der Heimat nach Pfadfinderart durch das immer schöne Höllental bis Freiburg zurück, wo sie abdends wohlbehalten anlangten.


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