Veranstaltungsankündigungen zum Thema Deutscher Kolonialismus und verwandten ThemenHinweise bitte schicken an: freiburg-postkolonial.de |
freiburg-postkolonial.de mit Google durchsuchen:
|
Hinweis: Die Dokumentation von historischen kolonialen Vorträgen, Ausstellungen etc. in Freiburg erschließt sich über die Rubrik "Orte" Vortrag von Dr. Godwin Kornes (Museum Natur und Mensch) General Hermann Brandeis (1851‒1932). Ein badischer Offizier im Dienst des spanischen Imperialismus Der Vortrag zeichnet die weltläufige Biografie des in Baden-Baden und Freiburg aufgewachsenen Hermann Brandeis nach. Nach der Teilnahme am deutsch-französischen Krieg 1870/71 machte er Karriere in der spanischen Armee. Er kämpfte dabei in zahlreichen spanischen Kolonialkriegen – von Cuba über die Philippinen bis nach Marokko. Die Stationen seiner Militäreinsätze in den Kolonien spiegeln sowohl die Brutalität wie auch den schrittweisen Untergang des spanischen Kolonialreichs wider. Brandeis war aber auch führend an der brutalen Niederschlagung einer Protestbewegung in Katalonien beteiligt (Semana Trágica 1909). Bemerkenswert ist im Vergleich auch die Biografie seines Bruders Eugen Brandeis, der Karriere im Kolonialdienst des Deutschen Reiches in der Südsee machte und als Stifter mit dem Museum Natur und Mensch verbunden ist. Veranstaltung des deutsch-spanischen Kulturvereins Tertulia Freiburg mit der Buchhandlung Fundevogel in Kooperation mit freiburg-postkolonial Zum Weiterlesen siehe den Beitrag von Godwin Kornes über Hermann Brandeis auf freiburg-postkolonial Zum Text (pdf)
Freiburger Afrikagespräche: Restitution - Eine Standortbestimmung Vortrag von Dr. Richard Tsogang Fossi Kommentar: Dr. Fiona Siegenthaler, Moderation: Dr. Andreas Mehler Universität Freiburg, KGI, HS 1098, 27.11.2024 - 20:00 Uhr, Veranstalter: Colloquium politicum, ACT und ABI Seit der feierlichen Rückgabe zahlreicher sogenannter Benin-Bronzen aus deutschen Sammlungen an Nigeria im Jahr 2022 ist es in den Medien etwas still um Restitutionen von Kulturgütern und menschlichen Überresten geworden. Das täuscht über die fortgesetzten Bemühungen von Politik, Museen und Zivilgesellschaft hinweg. Hinter den Kulissen wird geforscht und zwischen einigen Hauptakteuren in Nord und Süd oft grundsätzlich diskutiert. Kontrovers beurteilt wird unter anderem, wie schnell der Prozess fortschreitet, ob eher die Regierungen in den Ex-Kolonien oder den Ex-Metropolen hemmend wirken, wer überhaupt in komplexe Verhandlungen einzubeziehen wäre und ob es nicht auch der Reparationszahlungen für vergangenes Unrecht bedürfe. Das Freiburger Afrikagespräch vermittelt Insider-Wissen und versucht einen Zwischenstand zu etablieren. Richard Tsogang Fossi ist promovierter Germanist mit den Schwerpunkten Literatur, Kultur, Kolonialgeschichte und Erinnerung, war Gastkurator am MARKK in Hamburg, Projektmitarbeiter an der TU Berlin und Teil des Autorenkollektivs des Atlas der Abwesenheiten. Kameruner Kulturerbe in Deutschland (Berlin 2023). Fiona Siegenthaler ist Afrika-Referentin am Linden-Museum Stuttgart. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der zeitgenössischen Kunst Afrikas und der Diaspora. Wissenschaftliches Symposium:
Burundi in East Africa: Opportunities and
challenges Tagung von German-Africa Insight (GAI) e.V.: Afrika und der Klimawandel - Auswirkungen und Maßnahmen Es sprechen u.a. Menschenrechtsanwalt Dr. Onyemaechi Franklyne Ogbunwezeh aus Frankfurt, Prof. Dr. Nelson Ong'Ondo Gekara von der Universität Freiburg, Prof. Dr. Brando Okolo vom Steinbeis-Institut Karlsruhe, Dr. David Tchakoura, Dr. Rachid L'Aoufir, Vorstandsvorsitzender der Afrikanisch-Deutschen Arbeitsgemeinschaft e. V. (A.D.A.G.E.) Berlin und Phillip Keil, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg 13./14.9.2024, jeweils von 17 bis 24 Uhr, Bürgerhaus Zähringen, Lameystraße 2, 79108 Freiburg im Breisgau. Eintritt frei Programm (pdf)
Tagung und Kulturprogramm 18. bis 20. April 2024 in Lahr / Schwarzwald Lahr, Langsdorff und
Lateinamerika Georg Heinrich von Langsdorff (1774–1852). Der vergessene Naturforscher "Vor 250 Jahren wurde Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852) geboren. Wissensdurst und Entdeckerdrang ließen Langsdorff Lahr, den Ort seiner Kindheit und schließlich auch Deutschland verlassen um die Welt zu erkunden. Als Naturforscher, Weltumsegler, Expeditionsleiter, kaiserlich-russischer Generalkonsul von Brasilien und Kolonist hinterließen seine Reisen Spuren und wichtige Erkenntnisse. Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen nehmen sich beim internationalen Symposium in Lahr den Geburtstag Langsdorffs zum Anlass, deutsche Weltreisende und die transatlantischen Beziehungen des 19. Jahrhunderts noch einmal in den Blick zu nehmen. Mit ihren Beiträgen aus Wissenschaft, Politik und Kunst laden sie ein, die Gedanken und Erzählungen Langdorffs und seiner Zeitgenossen aus ganz verschiedenen Richtungen neu zu betrachten und zu bewerten." Tagungsproramm Mehr (pdf) und Pressemitteilung mit Infos zur Ausstellung von Aline Xavier Mineiro Mehr (pdf) Workshop "Wie kann der Kolonialismus im Unterricht rassismuskritisch thematisiert werden? Wie analysiert man rassistische (Bild-)Sprache, ohne sie zu reproduzieren? Wie können bis heute nachwirkende koloniale Denkmuster im Bildungskontext aufgebrochen werden? Welchen Stellenwert nehmen Kolonialismus und Rassismus in der Lehramtsaus- und -fortbildung, in Lehrplänen und Schulbüchern ein? Das diskutieren wir mit Lehrkräften, Wissenschaftler:innen, Studierenden, Autor:innen von Lehrplänen und Schulbüchern." Tagungsleitung und Orga: Samrawit Araya (Black History in Baden-Württemberg), Bernd-Stefan Grewe (Universität Tübingen), Johannes Großmann (Universität Tübingen), Teresa Heinzelmann (Black History in Baden-Württemberg), Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Yasmin Nasrudin (Black History in Baden-Württemberg), Nilima Zaman (BiPoC+ Feminismen* Tübingen) download
Programm Fachtag Demokratiebildung für Lehrkräfte, die Geschichte unterrichten Freiburg (post-)kolonial im Geschichtsunterricht Die Auseinandersetzung mit der (post-)kolonialen Regionalgeschichte bietet die Chance zur Förderung der Demokratiebildung. In dieser Fortbildung werden sowohl fachwissenschaftliche (Dr. Heiko Wegmann / Sophie Klischat, Universität Freiburg), fachdidaktische (Dr. Markus Bultmann, Freiburg) als auch unterrichtspraktische (Florian Hellberg/Nora Mussler/Dr. Rainer Sammet) regionalgeschichtliche Beispiele zum Einsatz im Geschichtsunterricht vorgestellt und reflektiert. Abschließend erfolgt eine Stadtführung zu Orten der (Post-)Kolonialgeschichte in Freiburg (Dr. Heiko Wegmann). Di 19.03.2024, 9-16.30 Uhr, St. Ursula-Gymnasium, Eisenbahnstr. 45, 79098 Freiburg i.Br. Veranstalter: Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Regionalstelle Freiburg Freiburg i.Br. Link zum Kurs download Programm (pdf) Filmaufführung im Kommunalen Kino Freiburg (Urachstr. 40, 79102 Freiburg): Koloniale Vergangenheit UNDER THE HANGING TREE Namibia 2023 / OmU / 90 Min. // Regie: Perivi Katjavivi / Mit: Girley Jazama, David Ndjavera, Roya Diehl // So 22.10.2023, 19:30 / Zu Gast: Regisseur Perivi Katjavivi sowie Sa 21.10.2023, 21:30 Christina Muretis lehrbuchhafte Ermittlungsmethoden führen bei den Rindermorden auf einer deutschen Farm in Namibia nicht weiter. Und als der Farmer erhängt in einem alten Baum aufgefunden wird, bleibt seine Frau Eva teilnahmslos. Erst in der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität kommt Muretis mit den Untersuchungen voran. Was bedeuten solche Bäume für die Herero? Wer ist diese Eva, die in Verbindung zum Nazi und Eugeniker Fischer steht? Was bedeutet Spiritualität? Und sind Sie als Zuschauer*in bereit, Ihre Wahrnehmung auf den Kopf zu stellen? Eine exquisite Bildgestaltung setzt geduldige Landschaftsporträts im Stil gerahmter Dias gegen bedrohlich-dynamische Kamerawinkel und Perivi Katjavivi verwebt mühelos mystische Exzentrizitäten, teils mit der Bildsprache aus Horror-Filmen, zu einer Film-Noir Geschichte, in der, wie in Derridas Hauntologie, die düstere koloniale Vergangenheit die Gegenwart prägt. KoKi in Kooperation mit Basler Afrika Bibliographien. Forget Winnetou! Filmaufführung mit einer Einführung durch den Regisseur Red Haircrow aka Filmclub In seinem Film Forget Winnetou! verbindet der in Berlin ansässige Dokumentarfilmer Red Haircrow die von Gewalt und Unterdrückung geprägte Geschichte Nordamerikas mit der Geschichte der stereotypen und verharmlosenden Darstellung derselben in der deutschen Populärkultur. Im Zentrum steht die kritische Auseinandersetzung mit kulturellen Stereotypen in der deutschen Gesellschaft, die durch populäre Western und Abenteuerromane wie die „Winnetou“-Reihe Karl Mays transportiert wurden und durch deren überaus erfolgreiche Verfilmung in den 1960er Jahren bis heute ihre Wirksamkeit entfalten. Als Native American berichtet Red Haircrow aus eigener Erfahrung über die Auswirkungen dieser Inbesitznahme und stellt konsequent die Perspektiven der First Nation durch Interviews mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen in den Mittelpunkt. 18.10.2023, 20:00 | Großer Hörsaal Biologie, Schänzlestraße 1, Freiburg Mehr Lesung und Gespräch Lauri Kubuitsile: Zerstreuung Moderation: Eva Ulrike Pirker. Lesung in deutscher und englischer Sprache. Gespräch in englischer Sprache. Zeit: Montag, 3.7.2023 um 20:00 Uhr, Ort: zuka solicafé, Uhlandstr. 2, Eintritt: frei, veranstaltet von: jos fritz buchhandlung "Es herrscht Krieg im südlichen Afrika rund um die Jahrhundertwende. Tjipuka, Tochter eines Herero-Oberhaupts, und Riette, deren Vater ein niederländischer Siedler ist, begegnen sich im britischen Betschuanaland, beide schwer gezeichnet durch die Kriege, die sie durchleben mussten ..." Mehr zum Buch
„Erinnerungskultur und öffentlicher Raum". Es diskutieren Nadine Seidu (Leiterin der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur der Stadt Stuttgart) und Prof. Dr. Markus Tauschek (Professor für Europäische Ethnologie) im Rahmen der Freiburger Afrikagespräche. 02.05.2023, 18:15 Uhr, Universität Freiburg, KG I, HS 1199 Mehr Internationale Wochen gegen Rassismus vom 16. März bis zum 6. April 2023 in Freiburg, umfangreiches Veranstaltungsprogramm pdf (3 MB) und auf der Seite www.respect-freiburg.net Tagung: Baden-Württemberg (post-)kolonial. Geschichtswissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven Eine wachsende Zahl lokaler Initiativen und wissenschaftlicher Institutionen widmet sich der Erforschung und der Sichtbarmachung kolonialer Strukturen im Bundesland. Der Workshop soll die Vernetzung von Akteur:innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft fördern und Impulse für die weitere lokal- und regionalhistorische Auseinandersetzung geben. Tagungsprogramm (pdf)| Tagungsprogramm und Anmeldemöglichkeit 10.-12.3.2023 im Tagungszentrum der Akademie in Stuttgart-Hohenheim Veranstalter: Johannes Kuber, Akademie der Diözese Rottenburg Stuttgart (Fachbereich Geschichte), in Kooperation mit Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe & PD Dr. Johannes Großmann (Universität Tübingen) und Teresa Heinzelmann & Yasmin Nasrudin & Samrawit Araya von der Initiative „Black History in Baden-Württemberg“ Vorträge im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32 in Freiburg. Robin Leipold: Schwieriges Erbe: Die Privatsammlung des Karl-May-Museums Radebeul“, 10.1.2023, 19:00 Uhr Caroline Bräuer (Köln): Fotografie - Zeuge und Erfüllungsgehilfe der kolonialen Expansion, 13.12.2022, 19:00 Uhr
Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute! Augustinermuseum Freiburg i. Br., 25. Juni 2022 – 11. Juni 2023 Was hat Freiburg, was haben wir mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Damals waren Menschen aller Bevölkerungsschichten von der Rassenideologie überzeugt. Ein Gefühl geistiger und kultureller Überlegenheit gegenüber anderen, insbesondere nichteuropäischen Menschen war weit verbreitet. Und heute? Welche Vorurteile und Verhaltensmuster wurden – unbewusst oder sogar bewusst – über Generationen hinweg weitergegeben? Wie äußern sie sich in unserem Alltag? Die Ausstellung arbeitet Freiburgs koloniale Verflechtungen auf und regt dazu an, das eigene Handeln zu hinterfragen. Mehr Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Ausstellungs- und Stadtführungen sowie Vorträgen. Siehe städtischer Kalender Im Begleitprogramm z. B.: Expertenführung „Kolonialismus im Verein“ mit Dr. Heiko Wegmann, 21.10.2022, 17-18 Uhr, Treffpunkt ist das Foyer des Augustinermuseums, Kosten 4 €; Buchvorstellung: Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg. Der Offizier und badische Veteranenführer Max Knecht (1874-1954) von Dr. Heiko Wegmann, 20.01.2023, 18-19 Uhr, Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung Museum Natur und Mensch Freiburg i. Br., 1. Juni 2022 – 22. Januar 2023 Koloniale Raubkunst und Provenienzforschung: Ethnologische Museen stehen in den letzten Jahren wie nie zuvor im Fokus einer kritischen Öffentlichkeit. Doch warum sind ihre Objekte so „sensibel“? Der Begriff umfasst viele Aspekte: Wie kamen die Exponate in die Sammlung? Wem gehörten sie ursprünglich? Was ist ihre kulturspezifische Bedeutung? Und wie gehen wir heute mit ihnen um? „Handle with care“ zeigt, welche ethischen und praktischen Fragen auch das Freiburger Museum Natur und Mensch beschäftigen und ergänzt damit die Ausstellung "Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!" im Augustinermuseum. Mehr Namibia Conference 2022: Towards Humanising the Future. Justice in the Shadow of Colonialism. A transformative Learning Approach University of Education Freiburg (Germany), 29 Sep – 1 Oct 2022 The conference aims to connect three important topics whose connection is not often seen. From a recognition of the lasting issue of Namibian-German reconciliation in the aftermath of colonialism and genocide, the impact of the colonial heritage on health and health education in Namibia will play a central role. (...) Zur Konferenz-Website Programmreihe Afrofuturismus (aka-Filmclub) Der akademische Filmclub Freiburg veranstaltet vom 04.-19.07.2022 eine Film- und Diskussionsreihe zum Thema Afrofuturismus. Schwarze Menschen im All, Vampirinnen in Kamerun, afrodeutsche Geschichte als Science-Fiction. Wöchentlich um 20 Uhr im Großen Hörsaal der Biologie sind zeitgenössische Filme und Filmklassiker des Afrofuturismus wie Space Is The Place, Die Blutenden oder Welcome II The Terrordome zu sehen. Für Vorträge und Diskussion sind namhafte Gäste geladen. Natasha A. Kelly, international bekannte Expertin für afrodeutsche Geschichte, die Regisseurin Kokutekeleza Musebeni und Katrin Dietrich vom iz3w erläutern und diskutieren, was Afrofuturismus ist - und was er für People Of Color gestern, heute und in Zukunft bedeuten kann. zum Vergrößern klicken Conference:
Africa-Europe: Reciprocal
Perspectives. The conference of thee
Vereinigung der Afrikawissenschaften in Deutschland (VAD))will
address processes of co-production of knowledge as well as the mutual
questioning of different ways of thinking. Albert Ludwig University Freiburg
i. Br.,, 7–10 June 20222, Host:: Africa Center for
Transregional Research (ACT)) [Ausstellung und Programm] RADICAL ENCOUNTERS -[Ausstellung und Programm] RADICAL ENCOUNTERS - Perspektiven des Afropäischen, JOHN AKOMFRAH, MOHAMED BOUROUISSA, JOHNY PITTS, Performance von JASMINE TUTUM, Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk Freiburg und Installation im Stadtraum am Rotteckring, 5.5.–3.7.2022 Mehr (pdf) Vortrag von Dr. Heiko Wegmann: "Kolonialismus ausstellen" 27.4.2022, 20 Uhr c.t., Kollegiengebäude I am Platz der Universität, Hörsaal 1098 (Erdgeschoß) der Universität Freiburg Moderation: Prof. Dr. Andreas Mehler (ABI, ACT), Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung (Außenstelle Freiburg), colloquium politicum der Albert-Ludwigs-Universität ausführlicher Flyer (pdf) Lange prägten Kolonial-, Marine- und Missionsausstellungen sowie Völkerschauen das öffentliche Bild der Kolonisierten und der „Leistungen“ der weißen Kolonisierer. Seit mehreren Jahrzehnten werden in Deutschland aber zunehmend überkommene Narrative des Kolonialismus und in postkolonialer Perspektive auch dessen Langzeitfolgen hinterfragt. Ein weiterer Aspekt sind lokale und regionale Bezüge. Dies alles findet seinen Niederschlag ebenfalls in Ausstellungen. Nachdem diese zunächst von zivilgesellschaftlichen Initiativen ausgingen, ist ein neuer Umgang seit ein paar Jahren auch in großen Häusern wie dem Deutschen Historischen Museum angekommen. Welche Rolle spielen dabei die Suche nach anderen Blickwinkeln bzw. Multiperspektivität, neue Zielgruppen sowie Möglichkeiten von Partizipation? Welche kuratorischen Ansätze in Hinsicht auf Präsentation, Objekte und Sprache stehen zur Verfügung? Und welche Fallstricke, Widerstände und Debatten sind zu beobachten? Der Vortrag geht nach einer Einführung ins Thema zunächst von Freiburg aus und stellt klassische historische Ausstellungsbeispiele vor, gipfelnd in der Kolonialausstellung 1935. Im inhaltlichen Gegensatz dazu standen die Ausstellungen „Freiburg Colonial“ aus dem Jahr 1992 und die seit 2010 mehrmals gezeigte Ausstellung „Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika“, die lokalpolitische Diskussionsprozesse beförderte. Als Beispiel für eine neuartige, mit erheblich größeren Mitteln ausgestattete Sonderausstellung einer zugleich selbst kolonialgeschichtlich belasteten Institution wird die noch bis zum 8. Mai 2022 zu sehende Stuttgarter Ausstellung „Schwieriges Erbe. Lindenmuseum und Württemberg im Kolonialismus“ näher vorgestellt. Schließlich wird ein Ausblick auf kommende Projekte gegeben, etwa die Sonderausstellung der Städtischen Museen "Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!, die Ende Juni 2022 eröffnet wird. König Wilhelm II. von Württemberg und der Kolonialismus – eine erste SpurensuchePodiumsgespräch mit Dr. Torben Giese, Dr. Heiko Wegmann (Einführungsvortrag), Markus Himmelsbach und Linda AddaeVideo-Mitschnitt der Veranstaltung vom 18.2.2022 im Foyer des StadtPalais Stuttgart auff https://www.youtube.com/watch?v=ryvwJyT94i44 Wie waren Stuttgart und Württemberg in den deutschen Kolonialismus verstrickt? Diese Frage wird neuerdings breiter erforscht. In der Debatte über Wilhelm II. von Württemberg spielt seine Haltung zum Kolonialismus dagegen bislang gar keine Rolle. Der Historiker Heiko Wegmann legt anhand einiger Funde dar, warum es hier deutlichen Nachholbedarf gibt. Der Provenienz-Forscher Markus Himmelsbach stellt die Bedeutung des Königshauses für die kolonialzeitlichen ethnologischen Sammlungen vor, dem schwierigen Erbe des Linden-Museum. Linda Addae, Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Kulturamt Stuttgart, verortet diese Aspekte in den aktuellen Fragestellungen rund um die Stuttgarter Erinnerungskultur und möglichen Formen des Umgangs mit Ambivalenzen historischer Persönlichkeiten.Wie waren Stuttgart und Württemberg in den deutschen Kolonialismus verstrickt? Diese Frage wird neuerdings breiter erforscht. In der Debatte über Wilhelm II. von Württemberg spielt seine Haltung zum Kolonialismus dagegen bislang gar keine Rolle. Der Historiker Heiko Wegmann legt anhand einiger Funde dar, warum es hier deutlichen Nachholbedarf gibt. Der Provenienz-Forscher Markus Himmelsbach stellt die Bedeutung des Königshauses für die kolonialzeitlichen ethnologischen Sammlungen vor, dem schwierigen Erbe des Linden-Museum. Linda Addae, Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Kulturamt Stuttgart, verortet diese Aspekte in den aktuellen Fragestellungen rund um die Stuttgarter Erinnerungskultur und möglichen Formen des Umgangs mit Ambivalenzen historischer Persönlichkeiten. Ausstellung mit Begleitprogramm: Stolen Moments. Namibian Music History Untold. 11.10. bis 21.11.2021, täglich 11 bis 20 Uhr Projektraum Kunstverein Wagenhalle, Innerer Nordbahnhof 1, Stuttgart Die Ausstellung erzählt die Geschichte der namibischen Populär-Musik der 50er bis 80er Jahre, die vom südafrikanischen Apartheidregime zensiert und unmöglich gemacht wurde. (...) Stolen Moments ist eine erinnerungsarchäologische Spurensuche. Eine Rekonstruktion von verschollenem Liedgut und Musikgeschichte, die vom unmittelbaren Verschwinden bedroht ist. Eine Begegnung mit dem Namibia aus der Zeit vor der Unabhängigkeit. Eine Sammlung von Geschichten, deren Erzähler schon bald nicht mehr da sein werden, und eine große musikalische Wiederauferstehung all dessen, was verloren gegangen schien. Kuration: Aino Moongo, Sabine Linn, Ulf Vierke; Künstlerische Leitung: Thorsten Schütte; Kontakt: Simone Knapp (Mobil: 01637302888), Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA Mehr auf www.stolenmoments.info In diesem Rahmen: Afrika und Deutschland. Anatomie einer komplexen Beziehung am Beispiel von Namibiaa, Samstag, 16.10.2021 von 10 Uhr bis 16 Uhr in den Wagenhallen Stuttgart.. "Afrika neu denken" will in Baden-Württemberg an die
„Namibia-Initiative“ des Landes Baden-Württemberg anknüpfen und am Beispiel
Namibia das schwere koloniale Erbe und die Komplexität seiner Aufarbeitung
aufzeigen. Dies bietet Gelegenheit, einen verschärften Blick auf Namibia zu
werfen, um die Tragweite des Genozids und die Notwendigkeit von Reparationen
und Rehabilitation besser einordnen zu können. Dafür will diese Tagung u.a.
die Fragen aufgreifen, wo Namibia heute steht, wie der Genozid das Land
prägt und wie die deutsch-namibischen Beziehungen exemplarisch für die
europäisch-afrikanischen Beziehungen gelesen werden können. So gesehen ist
diese Veranstaltung auch relevant für alle die Namibia ein Stück besser
verstehen wollen, für die entwicklungspolitische Szene und für die
Diaspora-Gruppen aus anderen afrikanischen Ländern, die im Kontext der
Auseinandersetzungen um europäischen Kolonialismus, Rückgabe geraubter
„Kunst-Werke“ aus Afrika und Reparationen um die eigene Rolle ringen."Afrika neu denken" will in Baden-Württemberg an die
„Namibia-Initiative“ des Landes Baden-Württemberg anknüpfen und am Beispiel
Namibia das schwere koloniale Erbe und die Komplexität seiner Aufarbeitung
aufzeigen. Dies bietet Gelegenheit, einen verschärften Blick auf Namibia zu
werfen, um die Tragweite des Genozids und die Notwendigkeit von Reparationen
und Rehabilitation besser einordnen zu können. Dafür will diese Tagung u.a.
die Fragen aufgreifen, wo Namibia heute steht, wie der Genozid das Land
prägt und wie die deutsch-namibischen Beziehungen exemplarisch für die
europäisch-afrikanischen Beziehungen gelesen werden können. So gesehen ist
diese Veranstaltung auch relevant für alle die Namibia ein Stück besser
verstehen wollen, für die entwicklungspolitische Szene und für die
Diaspora-Gruppen aus anderen afrikanischen Ländern, die im Kontext der
Auseinandersetzungen um europäischen Kolonialismus, Rückgabe geraubter
„Kunst-Werke“ aus Afrika und Reparationen um die eigene Rolle ringen. Heiko Wegmann: Württembergische Frauenvereine in der Kolonialbewegung, VHS Ludwigsburg, Montag, 18.10.2021, 19:00 - 21:00 Uhr, Kulturzentrum, Wilhelmstraße 9/1, 71638 Ludwigsburg, kleiner Saal, Hochparterre Mehr / pdf Auch Frauen engagierten sich für den deutschen Kolonialismus: In Württemberg existierten vom Kaiserreich bis in die NS Zeit Ortsgruppen und Landesverbände etwa des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft, die sich der Verbreitung kolonialer Ideologie in der Heimat ebenso wie der praktischen Unterstützung der Kolonialdeutschen widmeten. Der Vortrag mit anschließender Diskussion von Dr. Heiko Wegmann stellt Strukturen, Funktionärinnen und Aktivitäten der württembergischen Frauenvereine vor und geht auf die im propagierten Frauenbild enthaltenen Widersprüche ein. Wegmann ist Kurator der aktuellen Werkstattausstellung
„Schwieriges Erbe. Linden Museum und Württemberg im Kolonialismus“. Gustau Nerín i Abad (Iniversität Barcelona): Das koloniale Erbe Spaniens in Äquatorialguinea / Blanco sobre negro, la herencia colonial de España en Guinea Ecuatorial, Tertulia Freiburg, 21.10.2021, 19.30-21 Uhr, Zoom-Konferenz. Mitveranstalter: freiburg-postkolonial.de, FAIRburg. Der Link wird an alle Teilnehmer per E-mail gesendet. Anmeldung bitte unter info@tertuliafreiburg.de oder Tertulia Freiburg. Kostenfreie Veranstaltung. Auf Deutsch und Spanisch. Videokonferenz mit Gustau Nerín, spanischer Historiker über
koloniale und postkoloniale Verhältnisse in Äquatorialguinea. [Ausstellung] Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell? Mit der neuen Ausstellung „Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell?“ greift das MARKK die Themen koloniales Erbe und Rassismus für junge Besucher*innen und Familien auf. Erzählt werden die Lebensgeschichten der kamerunischen Königsfamilie Duala Manga Bell und die Auswirkungen des Kolonialismus auf persönliche Lebenswege, Familien und Gesellschaft sowie die Dynamiken von internationalen Widerstandsnetzwerken. MARKK-Museum Hamburg, bis 31.12.2022 Mehr [extern] [Ausstellung] "Stoff. Blut. Gold. Auf den Spuren der Konstanzer Kolonialzeit", Richtental-Saal Konstanz, verantw. Fachbereich Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften der Universität Konstanz und weitere, 1.8.-22.10.2021 Mehr [extern] [Ausstellung] Minia Biabiany: "J’ai tué le papillon dans mon oreille. Ich habe den Schmetterling in meinem Ohr getötet", räumliche Erzählungen zu Folgen von Kolonialismus auf Guadeloupe, Kunstverein Freiburg, 19.06–08.08.2021. Im Programm: Vortrag und Gespräch mit Dr. Heiko Wegmann: Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte, Di, 13.07.2021, 19 Uhr. Mehr Afro Ruhr Festival 25.-27.6.2021 im Programm u. a.: Denkmäler und (Post-)Kolonialismus. Herausforderungen einer kosmopolitisch und integrativ geprägten Erinnerungskultur, Diskussion mit Mark Terkessidis (Autor und Migrationsforscher), Nkechi Madubuko (Soziologin und Buchautorin), Heiko Wegmann (Sozialwissenschaftler), ShaNon Bobinger (Moderatorin); Joachim Zeller (Kolonialhistoriker), Video-Aufzeichnung der Diskussion bei Youtube Dear White People..." Let's Break the Silence! ist ein Festival, das marginalisierte Themen wie die Verschränkung von Kolonialismus und Rassismus, den Zusammenhang zwischen ökologischer Krise und Ausbeutung des Globalen Südens sowie die systemische Struktur von (Mehrfach-) Diskriminierungen in unserer Gesellschaft in Workshops, Podiumsdiskussionen, Performances, Vorträgen, Filmen, Ausstellungen oder Podcasts behandelt. In Freiburg und / oder online 7.-13.6.2021 Mehr [extern] Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus - eine Werkstattausstellung 16.3.2021 bis 8.5.2022 in Stuttgart Mit digitalemm Veranstaltungsprogrammm https://www.lindenmuseum.de/sehen/ausstellungen/schwieriges-erbehttps://www.lindenmuseum.de/sehen/ausstellungen/schwieriges-erbe Vortrag von Christoph Seidler:Vortrag von Christoph Seidler: "Von Schädelrassen und Rassetypen. Freiburg und die deutsche Rassenkunde" Mo 17. Mai 2021 | 20:00 Uhr | Online-Vortrag Direkter Link zum Vortrag: https://zoom.us/j/92735366778 War da was? Freiburger Geschichte ungeschönt.
Veranstaltungsreihe des iz3w im Rahmen des Stadtjubiläums 2020/21
Museum Natur und Mensch
(Freiburg): Tag der Provenienzforschung, 14.4. 2021 19:00 – 20:30, online
Decolonize: Das Alexander-Ecker-Denkmal und die Uni FreiburgDecolonize: Das Alexander-Ecker-Denkmal und die Uni Freiburg mit Julia Rensing M.A. und Dr. Heiko Wegmann von freiburg-postkolonial sowie der Soziologin Prof. Dr. Manuela Boatcă von der Uni Freiburg Der Anatom und Anthropologe Prof. Alexander Ecker (1816–1887) vertrat sozialdarwinistische Positionen, beschaffte sich - auch - in Kolonialgebieten menschliche Schädel und Skelette für seine Sammlungen und betrieb »Rassen«-Kunde. 2018 wurde deshalb durch die Stadt Freiburg die Ecker- in Ernst-Zermelo-Straße umbenannt (siehe Seite der Stadt Freiburg). In der Freiburger Albertstraße vor dem Anatomie-Gebäude befindet sich seit 1890 ein Denkmal für Alexander Ecker. Nachdem es im Zuge der "black-lives-matter"-Proteste 2020 von Unbekannten besprüht und mit Farbe bespritzt wurde, wurde die Büste durch die Universität zur Reinigung vom Sockel abgebaut. Bei der Veranstaltung wird der Frage nachgegangen, wer Ecker war und was es mit seiner anthropologischen Sammlung auf sich hat. Inwieweit steht das Denkmal nicht nur für Ecker, sondern indirekt auch für seinen Nachfolger Prof. Eugen Fischer, der die Ecker-Sammlung später leitete, noch zugespitzter "Rassen"-Forschung betrieb und dazu auch selbst nach Deutsch-Südwestafrika reiste? Welche weiteren Pläne hat die Universität mit diesem Denkmal und wie könnte ein angemessener dekolonialer Umgang damit aussehen? Außerdem wird darüber gesprochen, wie sich koloniale Logiken in weitere universitäre Erinnerungsorte eingeschrieben haben, etwa bei der Inszenierung der Waldseemüller-Karte unter dem Broschüre-Titel »Amerika kommt aus Freiburg«? Online-Veranstaltung Dienstag, 16. März, 18.00 – 20.00 Uhr Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/98254394845 Meeting-ID: 982 5439 4845 Im Rahmen der Freiburger "Wochen gegen Rassismus" 2021, siehe ganzes Veranstaltungsprogramm (pdf) Der Link zur Teilnahme wird zeitnah vor Veranstaltungsbeginn hier und an dieser Stelle veröffentlicht: https://respect-freiburg.net/das-alexander-ecker-denkmal-und-die-dekolonisierung-der-uni-freiburg/ ...? Siehe auchh: - Juliaa Rensing: Fest auf dem Sockel. Der Schädelsammler Alexander Ecker wird in Freiburg noch immer geehrt, iz3w Nr. 381, Nov./Dez. 2020, S. 14-166 Zum pdfZum pdf - Übersichtsseite aussereuropäische Schädelsammlungen - Übergabe menschlicher Überreste - Das Projekt freiburg-postkolonial.de hat der Universität Freiburg zwei Schädel aus der Alexander-Ecker-Sammlung überreicht. Gemeinsame Pressemitteilung Mehr (pdf) (23.07.2019)) - Podcast "uni’hören" - Interview mit Manuela Boatcă über "Die Schieflagen der Welt" Weiter (23.02.2021)
Workshop / Projekttag buchbar: "Vergangen und doch gegenwärtig - Spuren der (deutschen) Kolonialgeschichte" Anbieter: Fernsicht (süd-nord-politische Bildungswerkstatt im iz3w) Online-Workshop des Augustinermuseums Freiburg für Interessierte an der Mitarbeit an der Sonderausstellung "Freiburg und der Kolonialismus", die im Oktober 2021 eröffnen wird. Donnerstag, 18.6.2020, 19:00 - 20:30 Uhr. Nähere Informationen bei / Anmeldung bis 17.6.2020 an beatrix.ihde@stadt.freiburg.de War da was? Freiburger Geschichte ungeschönt. Veranstaltungsreihe im Rahmen des 900-jährigen Stadtjubiläums 11.3.–27.5.2020, u.a. mit - freiburg-postkolonial-Stadtführung am 22.3.2020 - Vortrag von Christoph Seidler über Freiburg die sog. "Rassenkunde" am 29.4.2020 Programm (pdf) Achtung: einige der folgenden Veranstaltungen müssen wegen des Corona-Virus “SARS-CoV-2“ abgesagt werden. Bitte beachten Sie aktuelle Hinweise auf https://www.iz3w.org/projekte/stadtjubilaeum und "Wochenende gegen Rassismus",18.-22.3.2020 in Freiburg Programm (pdf) https://www.iz3w.org/projekte/wochenende_gegen_rassismus Veranstaltungsreihe "Dear White People..." Check Your Privilege! Vol. 2, Die zweite Ausgabe findet vom 7.-11. Januar 2020 an verschiedenen Orten in Freiburg i.Br. statt.. MehrMehr | Programmflyer zum Download (5,6 MB) Die Reihe schafft eine Plattform, um Wissen über Rassismus zu vermitteln und auszutauschen – diskursiv, ästhetisch wie auch erlebnisorientiert. "Dear White People..." bedient sich einer intersektionalen Perspektive und beschäftigt sich kritisch mit Weißsein, Entwicklungspolitik und Rassismus. Die Reihe bietet durch so unterschiedliche Formate wie Workshops, Filmscreening, Panels, gemeinsames Essen, einem literarischer Spaziergang, Spoken Word, Safe(r) Space, einem Werkstattgespräch, Konzert und Jam Session, einem Podium, einem Showing und Vorträgen verschiedene Zugänge zum Thema. „Dear White People..." Check Your Privilege! möchte Räume ermöglichen, in denen weißpositionierte Menschen und BiPoC gemeinsam kritisch über die weiße Positionierung reflektieren. Vortrag Prof. Dr. Bénédicte Savoy (TU Berlin und Collège de France, Paris): Zurück in die Zukunft. Die Restitution afrikanischer Kulturgüter aus historischer Sicht Mittwoch / 22.1.2020 / 18:30 Uhr / Haus zur Lieben Hand, Löwenstraße 16, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburger Afrikagespräche │ Freiburg Africa Talks im Rahmen des Colloquium Politicum Stuttgarter Symposion 2019: Die vergessene Ausbeutung. Kolonialismus und der Südwesten Veranstalter: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stadtarchiv Stuttgart, Württ. Kunstverein, Freitag, 29.11.2019, Rathaus Stuttgart, Großer Sitzungssaal, 3. Obergeschoss. Mehr (extern) oder download Programm-Flyer Ankündigung: "Lange Zeit wurde die deutsche
Kolonialgeschichte nur wenig beachtet. Die Debatte hat in jüngster Zeit
allerdings rasant an Fahrt aufgenommen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem
die Frage der Rückgabe von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Eine
regionalgeschichtliche Verortung der Kolonialgeschichte hat bislang selten
stattgefunden. Dabei ist gerade die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen
und Folgen des Kolonialismus auf einer regionalen Ebene wichtig. Wie haben
sich koloniale Phantasien ganz vor Ort entwickelt? Was haben Baden und
Württemberg mit der Eroberung und Kolonisierung ferner Territorien zu tun?
Lesung & Gespräch aus der Reihe "About:me" mit Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht hören wollen, aber wissen sollten Mittwoch, 13.11.2019 um 20:00 Uhr, artjamming, Günterstalstr. 41 in Freiburg, Veranstalter: Carl-Schurz-Haus mit here & black
„Aber wo kommst du wirklich her?“, „Darf ich deine Haare
anfassen?“ oder „Kannst du überhaupt Sonnenbrand bekommen?“: Alice Hasters
Buch ist eine Aufforderung an weiße Menschen, sich ihrer unreflektierten
Gedanken, Äußerungen und Verhaltensweisen bewusst zu werden. Wir alle sind
rassistisch. Unsere Welt ist so geprägt: Unsere Geschichts- und
Kinderbücher, die Filme, die wir schauen, wie wir sprechen. Wir lernen so
früh, uns nach Herkunft und Hautfarbe zu unterscheiden, dass wir es gar
nicht merken. Weiße Menschen haben das Privileg, dies ihr ganzes Leben lang
ignorieren zu können. Wie aber findet man zu sich, wenn man nicht weiß ist?
Wie versteht man sich selbst in einer Welt, in der man ständig
missverstanden wird? Anhand persönlicher Erfahrungen schildert Hasters wie
Rassismus seit jeher ihr Leben durchdringt. Rassismus ist nicht nur der
Skinhead mit Springerstiefeln, Rassismus lauert verborgen in jedem Menschen
– es wird Zeit, dass wir darüber sprechen. Kartenreservierung: programm@carl-schurz-haus.de Eintritt: € 8 / 7 (Studierende) / 5 (CSH-Mitglieder), Veranstaltungssprache: Deutsch Siehe das Interview auf fudder.de Alice Hasters: "Man sollte keine Angst haben, Rassismus bei sich zu entdecken" Mehr (extern) Lesung mit der simbabwischen Autorin Petina Gappah: Aus der Dunkelheit strahlendes Licht / Out Of Darkness, Shining Light, Freitag, 11.10.2019 20:30, Kommunales Kino Freiburg mehr Die gleich für ihren ersten Erzählband 2009 mit dem Guardian First Book Award ausgezeichnete simbabwische Autorin Pettina Gappah berichtet in ihrem aufregenden, berührenden und glänzend geschriebenen neuen Roman die unglaubliche wahre Geschichte eines lebensbedrohlichen Leichenzugs über 1.000 Meilen, auf dem die beiden engsten Vertrauten David Livingstones – Halima, seine scharfzüngige Köchin, und der streng gläubige, befreite Sklave Jacob Wainwright – die sterblichen Überreste ihres Anführers durch die Weiten Zentralafrikas zurück auf den Weg nach England bringen. Meisterhaft nimmt sich Gappah einer Entdeckungsgeschichte und ihrem tragischen Ende an, die sich kurz vor dem kolonialen Alptraum des „Wettlaufs um Afrika“ zuträgt und doch schon viele Ahnungen an die kommenden Katastrophen in sich trägt. Pettina Gappah, 1971 in Harare geboren, studierte Jura in Cambridge und arbeitete als Anwältin für Handelsrecht bei der Welthandelsorganisation. Zu ihren größten Fans gehört Literatur-Nobelpreisträger J. M. Coetzee und die ZEIT lobte Gappahs „überbordende Sprachmächtigkeit und präzisen Blick“. Eine Veranstaltung von Carl-Schurz-Haus Freiburg und Kommunales Kino. In Kooperation mit freiburg-postkolonial
Wegen Krankheit abgesagt! Buchvorstellung von Prof. Marianne Bechhaus-Gerst (Mitherausgeberin) und Prof. Susanne Kuss (Mitautorin): "Deutschland Postkolonial?" (2018), Mittwoch, 17. Juli 2019, 19.30 Uhr,, Kommunales Kino Freiburgg, Urachstr. 40, 79102 Freiburgg KOLONIALES UNWISSEN? TANSANISCH-DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE ON STAGE & SCREEN Mittwoch, 10.07.2019 19:30, Eintritt: 5 € Kommunales Kino Freiburgg, Urachstr. 40, 79102 Freiburgg Deutscher Kolonialismus – war da was? Während die deutsche Kolonialherrschaft in Deutschland quasi als geschlossenes Kapitel gilt, selbst der Maji-Maji-Krieg 1905-07 in Tansania nur wenig diskutiert wird, ist die Erinnerungskultur in der ehemaligen Kolonie eine ganz andere: In Tansania gilt der Maji-Maji-Krieg als einer der größten Kolonialkriege in der Geschichte Afrikas. Der deutsche Kolonialismus hinterlässt bis heute seine Spuren im Land. Diesen Diskrepanzen der Erinnerungskulturen sowie Fragen nach den Rückwirkungen des Kolonialismus auf die post-kolonialen Gesellschaften wollen wir im Screening des Films ‚Making of Maji-Maji-Flava‘ auf den Grund gehen. Filmemacher*innen berichten vom Theaterprojekt ‚Maji-Maji-Flava‘, das in Tansania entstand und von den Reaktionen des Publikums beider Länder. Im Gespräch mit dem tansanischen Aktivisten Mnyaka Sururu Mboro von berlin-postkolonial und der Freiburger Studentin Flavia Malya aus Tansania sprechen wir über das geteilte koloniale Erbe und koloniales (Un)Wissen. Doppelausstellung mit Begleitprogramm: "Schwarze Frauen, Kunst und Widerstand" von Natasha A. Kelly und Naomi Beukes-Meyer sowie "Changes in Direction" von Laura Horelli. Kuratorin: Heidi Brunnschweiler In beiden Ausstellungen befassen sich die jungen Künstlerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven mit deutscher Kolonialgeschichte und ihrer Aktualität in der Gegenwart und der zeitgenössischen Kunst. 22.2.-14.04.2019 im E-Werk Freiburg mehr Veranstaltungsreihe und Tagung “Dear White People...” Visionen einer postrassistischen Gesellschaft vom 6.-17. Februar 2019 in Freiburg. Das Programm bietet theoretisch-diskursive wie auch erlebnisbasierte Zugänge auf Kolonialismus, Rassismus, Antirassismus, Postkolonialismus und Dekolonialisierung über so unterschiedliche Formate wie Theater, Erzählcafés, Diskussionen, Workshops, Vier-Augen-Gespräche, Musik, Vorträge, Kino und natürlich gemeinsam kochen & essen. Mehr (pdf) Öffentliche Buchvorstellung: "Freiburg und der Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus" (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 42) am 25.01.2019 um 18 Uhr im Historischen Ratssaal im Neuen Rathaus Freiburg (Zugang über den Innenhof). Es sprechen Erster Bürgermeister v. Kirchbach und die Autoren Grewe, Theisen, Himmelsbach und Wegmann mehr "Exile and Back Home" – Lesung und Gespräch mit Tshiwa Trudie Amulungu. Die Namibierin liest aus ihrem Buch Taming My Elephant. Die Autobiografie beschreibt ihre Erfahrungen aus dem namibischen Befreiungskampf, ihren schweren Gang ins Exil und die Repatriierung zwölf Jahre später. In dieser Lesung mit Gespräch erzählt Amulungu von der langen Odysee über Angola, Zambia bis nach Europa und schließlich zurück nach Namibia sowie von den Herausforderungen der post-kolonialen namibischen Gesellschaft. Moderation: Julia Rensing (freiburg-postkolonial.de), Die Veranstaltung wird in Englischer Sprache stattfinden. 16.10.2018, 20.00 Uhr, Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40, Freiburg, Eintritt frei Mehr (pdf) Film: "Skulls of my People”, Einführung: Julia Rensing,, Regie: Vincent Moloii, Südafrika 2016 (OmeU), 67 Min.. Vincent Moloi dokumentiert die Gräuel und Auswirkungen des deutschen Kolonialismus in Namibia und den Umgang der Bundesregierung mit dem Genozid der Deutschen an den Herero und Nama 1904–1908 aus afrikanischer Perspektive. Der Filmemacher begleitet Mitglieder der Ovaherero Genocide Foundation bei ihrem Kampf um die Anerkennung dieses Völkermords. „Skulls of My People“ zeichnet nach, dass deren Forderungen nach einer formalen Entschuldigung, Entschädigungszahlungen sowie der Rücküberführung von Schädeln und Knochen ihrer Vorfahren nach Namibia, die einst für pseudo-wissenschaftliche Untersuchungen nach Deutschland verschleppt wurden, weitgehend ungehört bleiben.Vincent Moloi dokumentiert die Gräuel und Auswirkungen des deutschen Kolonialismus in Namibia und den Umgang der Bundesregierung mit dem Genozid der Deutschen an den Herero und Nama 1904–1908 aus afrikanischer Perspektive. Der Filmemacher begleitet Mitglieder der Ovaherero Genocide Foundation bei ihrem Kampf um die Anerkennung dieses Völkermords. „Skulls of My People“ zeichnet nach, dass deren Forderungen nach einer formalen Entschuldigung, Entschädigungszahlungen sowie der Rücküberführung von Schädeln und Knochen ihrer Vorfahren nach Namibia, die einst für pseudo-wissenschaftliche Untersuchungen nach Deutschland verschleppt wurden, weitgehend ungehört bleiben. Mi., 10.10.2018, 19:30 Uhr, Eintritt: 7 Euro, Kommunales Kino Freiburg Mehr Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "iz3w - 50 Jahre und immer noch bissig" vom 13. September – 30. November 2018 Mehr Freiburg Festival 2018, E-WERK Freiburg, Kammertheater, Mi. 13.06.2018: Freiburg und der deutsche Kolonialismus. Diskussion zur Produktion Schädel X. Es ist ein weitgehend in Vergessenheit geratenes Erbe, aber Freiburg war auf vielfältige Weise Teil des deutschen Kolonialismus. Soldaten zogen in Kolonialkriege, Händler verkauften Kolonialwaren und Forscher sammelten menschliche Schädel. Eine breite Mehrheit unterstützte oder tolerierte jahrzehntelang die aggressive deutsche Kolonialpolitik. Milieuübergreifend befürwortete man die Unterwerfung und „Zivilisierung“ anderer Gesellschaften, selbst als die Kolonien bereits ‚verloren‘ waren. Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe von der Universität Tübingen und Heiko Wegmann (freiburg-postkolonial.de), Autoren der Studie „Freiburg und der deutsche Kolonialismus“ diskutieren mit den Künstler*innen der Produktion Schädel X über den deutschen Postkolonialismus. Ort: E-WERK Freiburg, Kammertheater, 19:00 Uhr Mehr in Zusammenarbeit mit dem iz3w – Eintritt frei FLINN WORKS: SCHÄDEL X, verstörende Lecture Performance zu Schädeln aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen, Archiven und in Privatbesitz. Eine (post-)koloniale Irrfahrt zwischen Wissenschaft, Politik und Theater. Mi. 13.06. | 21:00h // E-WERK Freiburg, Kammertheater, Eintritt: 20 € (10 € erm.) Mehr 25.04.2018 - Reihe Postkoloniale Geographiedidaktik, Freiburger Kolloquium für Geographische Bildung, Ort: PH Freiburg, Großer Hörsaal
Society for Caribbean Research (Socare): “Rethinking Europe from the Caribbean: Entanglements and Legacies”, April 12-15, 2018, University of Freiburg, Platz der Universität, 3, KG III, Raum 3044. The conference focuses on the legacies and continuities of European colonialism in the Caribbean and on transregional entanglements between the Caribbean and Europe. Mehr (extern) Neueröffnung der kolonialzeitlichen Ausstellung im Museum im Ritterhaus Offenburg. Vernissage am Freitag, 17.11.2017, 19 Uhr Mehr Herbstprogramm 2017 in Freiburg "here and black - Schwarze Erfahrungen in Europa, Deutschland, Südwestdeutschland. Geschichte und Gegenwart" siehe auch Gesamtprogramm mit ergänzenden Informationen im Flyer (pdf) und auf der Website Here And Black"
"homestory Deutschland – Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart" Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Reihe "Here And Black" am 02.07.2017, 19 Uhr, Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg (Ausstellung bis 17. September 2017). Konzeption der Ausstellung: ›Homestory Deutschland‹ ist ein kollektives Selbstporträt. Es greift afrikanische, afrikanisch amerikanische und Schwarze deutsche Erinnerungstraditionen auf, in denen der mündlichen und schriftlichen Weitergabe von gelebter Erfahrung eine maßgebliche Rolle zukommt. Schwarze Perspektiven und Reflexionen, Beiträge und Verdienste erfahren dabei als Quelle eines vielstimmigen und gemeinschaftlichen Wissens eine besondere Würdigung. Mit der Zusammenschau von siebenundzwanzig visuell aufbereiteten Biografien Schwarzer Männer und Frauen aus drei Jahrhunderten lässt sich einerseits exemplarisch erhellen, Mehr Weitere Einzelveranstaltungen wie Lesungen und Filme siehe auch KoKi-Website Im Rahmen der int. Wochen gegen Rassismus (29. Februar – 22. März 2016 in Freiburg): Stadtrundgang mit Audioguide: Kolonialgeschichte hörbar machen mit Martina Backes (iz3w) + Heiko Wegmann (freiburg postkolonial), Treffpunkt: Treppe am Stadttheater, So., 6. März 2016, 14.30 – 16.30 Uhr Über Jahrzehnte fanden in Freiburg koloniale Aktivitäten statt: Ob in der Forschung, in Ausstellungen und Völkerschauen, auf Tagungen und Veranstaltungen. Der Stadtrundgang führt an Orte dieses Geschehens.
Die Samoaner sind da!THEM AND US Für »Them and us« begab sich Roller gemeinsam mit der samoanischen Performancekünstlerin Yuki Kihara und den drei samoanischen Tänzern Malili, Lafaele und Paul auf eine Reise in die Gefilde deutscher Volkstradition.... Mehr FR. 9. und SA. 10. Oktober 2015, 20 Uhr Kleines Haus, Theater Freiburg Vortrag von Heiko Wegmann: Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika 1905/06 stand im medialen Schatten des gleichzeitigen Kolonialkrieges in Deutsch-Südwestafrika, obwohl durch die angewandte “Strategie der verbrannten Erde” noch weit mehr Afrikaner/innen als dort ums Leben kamen. Die Freiburger Zeitung berichtete damals vergleichsweise viel. An ihrem Beispiel soll gezeigt werden, wie die Berichterstattung funktionierte und welche Debatten über die Gründe der Erhebung und über den Umgang damit geführt wurden. Ergänzt wird diese öffentliche Debatte durch die Perspektive von Max Knecht (1874-1954). Als Offizier nahm er am Krieg teil und berichtete von dort in privaten Aufzeichnungen über Kampfhandlungen und Besatzung. Der Gleichgültigkeit gegenüber afrikanischen Gegnern und zivilen Opfern stehen dabei erfüllte Naturbeschreibungen gegenüber. Trotz der tiefgreifenden Gewalterfahrung stilisierte er die deutsche Herrschaft später als goldene Zeit. In Freiburg i. B. setzte er sich nach dem 1. Weltkrieg an die Spitze der Kolonialbewegung und baute prokoloniale Netzwerke in Baden auf. Seine Perspektive wird kontrastiert mit selbstkritischen Tönen, die allerdings nur wenige Kolonialoffiziere, wie etwa Hans Paasche, äußerten. Der Referent Heiko Wegmann, ist Initiator und Betreiber des Forschungsprojektes www.freiburg-postkolonial.de und Doktorant an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.. Montag, 22.06.2015 | 20.00 Uhr | Heidelberg | Karlstorbahnhof, Gumbelraum Vortrag von Heiko Wegmann: Kolonialismus in der badischen Provinz - 10 Jahre Forschungs- und Bildungsarbeit des Projektes freiburg-postkolonial.de Zeit und Ort: 23. Juni 2015, 18:00 in Gebäude I/203 der Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Seminarstraße). Veranstalter: Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft, Abt. Geschichte; Mehr Tagungsprogramm „Zivilisierung der Welt“/ „Verwilderung Europas“, Circulation des savoirs transferts de connaissances et « mimicry » dans l’espace germanophone et sa sphère coloniale, (Frankreich Zentrum Freiburg - Misha, Université de Strasbourg - Université de Tours) 22 et 23 juin 2015 in Straßburg Programm als pdf Stadtführung: "Freiburg und die deutschen Kolonien" Leitung: Heiko Wegmann / Vistatour Mi, 27. Mai 2015, 18 Uhr. Treffpunkt: Platz der alten Synagoge beim Gedenkstein. Preise: € 10 / ermäßigt € 6 (Schüler, Studenten, Arbeitslose). (Weiterer Termin: Sa, 3.10., 15 Uhr) Auch Freiburger Bürger und Institutionen hatten ihren Anteil am deutschen Kolonialismus, sei es hier vor Ort oder in den Kolonien in Afrika, China und Ozeanien. Der Rundgang im Innenstadtbereich führt an Orte von Kolonialausstellungen, Völkerschauen und Aufmärschen bis hin zu Kolonialwarenläden. Er befasst sich mit universitärer Forschung ebenso wie mit den Gruppen der Freiburger Kolonialbewegung und prominenten Kolonialoffizieren. Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (ABI) : Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts und die deutsche Politik. [Zum Herero-Nama-Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-08] Neueste Debatten haben die Bedeutung der Anerkennung von Verbrechen des Völkermordes nachdrücklich in Erinnerung gerufen. Für den 1904-08 im damaligen Deutsch-Südwestafrika verübten Völkermord an Herero und Nama steht eine solche Anerkennung nach wie vor aus. Im Vortrag werden die Hintergründe dieser aktuellen Problematik und das Weiterwirken des deutschen Kolonialismus erläutert. Dies führt auf den aktuellen Konflikt um eine offizielle Entschuldigung der Bundesregierung. Dienstag, 12. Mai, 20 Uhr, Uni Freiburg, KG 3, HS 3042, Veranstalter: Referat gegen Faschismus des ASTA und stura Uni Freiburg Film "Edouard Glissant - One World in Relation"Einführung und Diskussion mit Beate Thill und Dr. Miriam NandiSonntag, 17.05.2015 11:00 Zu Gast: Beate Thill und Dr. Miriam Nandi Reihe: FREIBURGER FILM FORUMEdouard Glissant (1928-2011) wurde als Nachkomme schwarzer Sklaven auf Martinique geboren. In seinem großen literarischen Werk setzte er sich mit den Beziehungen zwischen den Kulturen auf seiner Insel auseinander, die karibisch, französisch, afrikanisch und asiatisch geprägt ist. Er nahm diesen Mikrokosmos auch als Modell für seine Theorien über ein Zusammenleben der verschiedenen Kulturen auf der Welt. Programme Misha Strasbourg / Frankreich Zentrum Freiburg: Colloquium international am 18. und 19. Juni 2015 in Straßburg: Zivilisierung der Welt. Verwilderung Europas. Wissenszirkulation, Kulturtransfers und «mimicry» im deutschsprachigen Raum und seinen Kolonien Call for papers Vorurteile, Stereotype und Kolonialismus – (k)ein Thema in der entwicklungspolitischen Partnerschaftsarbeit? Freiburg, VHS, Rotteckring 12. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Samstag, 14. März 2015, 10 bis 17 Uhr Zahlreiche Initiativen sind mit großem Engagement in der Partnerschaftsarbeit mit Menschen im Globalen Süden aktiv. Diese Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zu weltweiter Gerechtigkeit, kann dennoch auch mit Vorurteilen oder mangelnder Reflexion der Kolonialgeschichte behaftet sein. Die Tagung bietet die Gelegenheit, sich mit diesen Herausforderungen in der eigenen Arbeit auseinanderzusetzen. Mit einem Vortrag und vier Workshops wollen wir für diese Themen sensibilisieren und zur kritischen Selbstreflexion, persönlichen Weiterbildung und zum Austausch mit anderen Engagierten einladen. Das ausführliche Tagesprogramm, die Beschreibung der Workshops und Informationen zur Anmeldung finden Sie in beigefügtem Flyer. Die Tagung wird veranstaltet vom Eine Welt Forum Freiburg e. V., dem Eine-Welt-Forum Mannheim e. V. und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Freiburg, der Ev. Landeskirche in Baden sowie der VHS Freiburg und findet statt im Rahmen des Eine-Welt-Promotorenprogramms Baden-Württemberg. Wir laden Sie herzlich ein und bitten Sie, sich bei Interesse direkt bei Barbara Ehrensberger vom Eine Welt Forum Freiburg e. V. unter b.ehrensberger@ewf-freiburg.de anzumelden. Veranstaltungen von Weitblick Freiburg u.a. im Januar 2015 (Poster siehe hier) Vortrag von Denise Bergold-Caldwell "Widerstand und Empowerment als Bildungsprozesse denken! - Biographische Notizen Schwarzer Frauen und Woman of Color" am 20.1.2015, 19.00 Uhr, Universität Freiburg, KG III, Raum 3043 Denise Bergold-Caldwell ist Dozentin und Frauenbeauftragte an der Philipps-Universität Marburg und forscht dort u.a. zu Subjektivierungsprozessen durch rassistische und geschlechtsspezifische Zuschreibungen.
Filmvorführung "Capitaine Thomas Sankara" von Christophe Cupelin, Schweiz/Burkina Faso, OmU | 104 Min., mit einer Filmeinführung von Heiko Wegmann am 28.1.2015 um 19.30 Uhr im Kommunalen Kino, Urachstr. 40, 79102 Freiburg Als Abschluss unserer Reihe freuen wir uns besonders, das spannende Portrait von Thomas Sankara in Kooperation mit freiburg postkolonial und dem Kommunalen Kino zu zeigen. „Sankara hatte die richtigen Worte, den Mut, die Einfachheit, die Integrität und die Persönlichkeit, um seinen Ideen Gewicht zu verleihen. Er kämpfte für die Autonomie seines Landes angesichts untragbarer externer Abhängigkeiten und für eine endogene Entwicklung. Eine echte Faszination geht daher von dieser großen Persönlichkeit aus, die an das glaubte, was sie tat und wusste, was sie damit riskierte. Cupelin macht daraus ein faszinierendes Porträt.“ Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (Arnold-Bergstraesser-Institut): Namibia: Neue Dynamik mit dem dritten Präsidenten nach den Wahlen vom November 2014?20 Januar 2015, 20:00 Uhr, UNI Freiburg, HS 1199, KG I, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg i.Brsg., Deutschland Studium Generale / Colloquium politium Vortrag von Senfo Tonkam: Aus-Bildung zum Völkermord und Genuss von Starffreiheit: weiße Vorherrschaft und teutonische Gruselmasken in Afrika Wer meint was, wenn von „Wissen“ die Rede ist? Der europäische Wissenskanon hat blutige Wurzeln: In seinen Vorträgen deckt Senfo Tonkam koloniale Praktiken der Wissenspolitik radikal auf und beleuchtet die fortwährenden Strukturen des Rassismus im eurozentrischen Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb. Wie werden Wahrheitsansprüche nach wie vor durchgesetzt, wenn von „Bildung“ die Rede ist? Senfo Tonkam ist Doktorant und ehemaliger Dozent an der Universität Hamburg wo er zum Mitbegründer der Black Nation in Babylon-Germany wurde. Der Flüchtling aus Kontinentalafrika war StudentInnenführer und Gymnasiallehrer, Sozialpädagoge und Fussballtrainer. Mittwoch, 3.12.2014, 19.00 Uhr, KG I, Raum 3118 Veranstalter: Weitblick Freiburg Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (Arnold-Bergstraesser-Institut): Kaptein Hendrik Witbooi - antikolonialer Politiker und Freiheitsikone Namibias Im Vortrag wird die Politik des Kaptein Hendrik Wirbooi (ca. 1830-1905) im Kampf gegen die deutsche Kolonialherrschaft dargestellt. Dabei geht es auch um die Allianzen und Ambivalenzen, die sich aus den Überlebensstrategien afrikanischer Gemeinschaften ergaben. In Freiburg muss Hendrik Witbooi besonders interessieren, weil das Museum Natur und Mensch im Besitz von Handschriften Hendrik Witboois ist, die sich seiner diplomatischen Korrespondenz zuordnen lassen. Dieses oft als "Tagebuch" bezeichnete Textkorpus belegt die reflektierte antikoloniale Strategie Witboois und ist heute als Weltkulturerbe anerkannt. 02.12.2014, 18.00 Uhr, Museum Natur und Mensch Städtische Museen Freiburg, Gerberau 23, 79098 Freiburg, Kosten: 3 Euro siehe dazu auch:
Vortrag von Aretha Schwarzbach-Apithy:Konstituierung und Anwendung von Weißsein in Erziehungs, Bildungs- und Wissenschaftsräumen
|
Programm: Vom 12.10.-8.11.2012 (verlängert bis 20.11.12!!!) wird in der Galerie des Kommunalen Kinos Freiburg, Urachstr. 40, die Ausstellung von Heiko Wegmann gezeigt: Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika 1884 begann das Deutsche Reich mit der Aneignung und Ausbeutung von Kolonien in Afrika, Asien und dem Pazifik. Sie wurden benutzt als Rohstofflieferanten, Exportmärkte, Auswanderungsgebiete und Prestigeobjekte. Diese Prozesse schlugen sich auch in Freiburg im Breisgau nieder, nicht nur in Berlin oder Hamburg. Beamte, Missionare, Händler und Forscher gingen in die Kolonien und brachten ihre Erfahrungen mit nach Hause. Militärs wurden oft für den Rest ihres Lebens vom Kolonialdienst geprägt. Gemeinsam mit Professoren, Wirtschaftsführern und anderen Honoratioren engagierten sie sich in diversen Kolonialvereinen. Über Jahrzehnte – auch zur NS-Zeit – bildeten diese Gruppen Teile der lokalen Öffentlichkeit, deren Presse ohnehin prokolonial eingestellt war. Daneben stand die universitäre Kolonialforschung in Form von »Rassenforschung«, Völkerkunde, Geografie oder Volkswirtschaft. Inszenierte »Völkerschauen« führten den FreiburgerInnen Kolonisierte vor, um exotistische Bedürfnisse zu befriedigen und sie in ihrem Glauben an die eigene höhere Zivilisation zu bestärken. Die Ausstellung ist zu sehen vom 12.10. — 08.11.2012, nachmittags bis nachts während des Café-Betriebs, genaue Öffnungszeiten siehe hier | Führungen auf Anfrage. Vernissage mit Einführung von Heiko Wegmann, Freitag, 12.10.12, 19:00 Uhr
SCHLAFKRANKHEIT, Mi 17.10., 19:30 Uhr, Einführung: Gerhard Spaney. »ECHTE INDIANER«, »AFRIKANISCHE LANDSLEUTE« UND »UNVERFÄLSCHTE NATURMENSCHEN« Vortrag von Manuel Armbruster, Do 18.10., 20:00 Uhr / Galerie KOLONIALISMUS SPIELEN? LITERARISCHES UND FILMISCHES REENACTMENT DES DEUTSCHEN KOLONIALREICHS In den letzten Jahren hat der deutsche Kolonialismus ein stetig wachsendes Maß an Aufmerksamkeit erfahren. Vor allem sind es die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die die koloniale Vergangenheit Deutschlands und die Geschichte der ehemaligen Kolonien für eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet haben (wie z.B. das zweiteilige Melodram „Die Wüstenrose“ und dreiteilige Mini-Serie „Afrika, mon amour“). Hier hat sich ein populäres Gegenstück zum wissenschaftlichen Postkolonialismus entwickelt, das diesen ergänzt, oft aber auch provoziert und konterkariert. Denn auch wenn die meisten Produktionen zumindest oberflächlich eine kritische Position gegenüber dem Kolonialismus einnehmen, ähneln sie doch oft auf irritierende Weise jenen Stereotypen, die bereits das koloniale Engagement im Kaiserreich begleiteten. Der Vortrag wirft einen genaueren Blick auf einige der genannten Beispiele und fragt nach den Gründen dieser befremdlichen Ähnlichkeit. anschließend: 500 Ausschnitte aus Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen, Comics, Werbespots, Musikvideos und Computerspielen illustrieren die |
|
Presseberichte:
Hartmut Buchholz: Viele Berührungspunkte. "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika": Eine materialreiche Ausstellung im Alten Wiehrebahnhof, in: Badische Zeitung, 22.10.2012 Mehr
Klaus Riexinger: "Nachlass mit Beigeschmack. Kommende Woche beginnt die Veranstaltungsreihe Deutscher Kolonialismus - Vergangenheit und Gegenwart", in: Der Sonntag, 7.10.2012 Mehr
Am 11. Oktober 2012 präsentiert das iz3w um 19 Uhr im Strandcafé den Film „White Charity“. Die FilmemacherInnen Carolin Philipp und Timo Kiesel zeigen darin, dass Spendenwerbung einen großen Einfluss darauf hat, wie Schwarze und Weiße Identitäten konstruiert werden. Zu Gast: Die Filmemacherin Carolin Philipp, im Anschluss Diskussion.
KONFUZIUS-INSTITUT und STUDIUM GENERALE Uni Freiburg Mehr
Mi, 04. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Dr. Susanne Kuß (Freiburg): Deutsche Truppen im Boxerkrieg 1900/1901
Mi, 11. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Prof. Dr. Rainer Hoffmann (Zürich): Deutschland im chinesischen Hinterhof: die preußischen Turfan-Expeditionen (1902-1914), ihr Ertrag, ihre Problematik
Mi, 18. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Prof. Dr. Klaus Mühlhahn (Berlin): Tsingtau: Deutsche „Musterkolonie“?
Vortrag am 25. Mai 2012, um 20 Uhr auf dem Grether-Gelände, Strandcafé, Adlerstr. 12, Freiburg
Heiko Wegmann:
Koloniales Schädelsammeln, die Ecker-Sammlung der Uni Freiburg und der aktuelle Rückgabeprozess nach Namibia
In anthropologischen Sammlungen befinden sich zahlreiche menschliche Gebeine, die in den früheren Kolonien Deutschlands und anderer Mächte beschafft wurden. Dieses koloniale Erbe ist zunehmend Gegenstand von Debatten über Rückgaben in die Ursprungsländer. So rief der Restitutionsprozess menschlicher Gebeine von Deutschland nach Namibia Ende September 2011 großes öffentliches Interesse hervor. Erstmals wurden 20 Schädel von der Berliner Charité an eine eigens dafür angereiste, siebzigköpfige namibische Delegation unter Führung des Kulturministers Kazenambo Kazenambo übergegeben. In dem Vortrag wird beleuchtet, welche spezifischen Voraussetzungen die Debatte vor dem Hintergrund der deutsch-namibischen Kolonialvergangenheit hat und unter welchen problematischen Bedingungen anthropologisch gesammelt wurde. Im Zentrum steht dabei die Freiburger Alexander-Ecker-Sammlung unter ihrem langjährigen Leiter Prof. Dr. Eugen Fischer. Im Anschluss daran geht es um den bisherigen Verlauf der Rückgabedebatte und die Haltung der Universität Freiburg, die dieses Jahr 14 Schädel nach Namibia rückführen will.
Heiko Wegmann ist Dipl. Sozialwissenschaftler und Leiter des Projektes freiburg-postkolonial.de Auf der Website finden sich zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema. Veranstalter: Grether Öffentlichkeitsarbeit, freiburg-postkolonial und iz3w (siehe auch Flyer als pdf)
Vortrag von Dr. Reinhart Kößler (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arnold-Bergstraesser-Institut) Mittwoch 23.05.2012, 20 Uhr c.t., HS 3042, KG III Uni Freiburg (Studium Generale)
Postkoloniale Verstrickungen: Die Repatriierung menschlicher Schädel von Deutschland nach Namibia
Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia unter dem Namen „Deutsch-Südwestafrika" eine Kolonie des deutschen Kaiserreiches. 1915 wurde das gesamte Gebiet von der Südafrikanischen Union erobert, und nach einem vierjährigen Zeitraum unter Militärverwaltung im Jahr 1919 gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles als Völkerbundsmandat „Südwestafrika" der Verwaltung Südafrikas übertragen. Die Präsenz einer weitgehend vergessenen deutschen kolonialen Vergangenheit in der Gegenwart wird nicht zuletzt durch Bestände von menschlichen Schädeln aus den ehemaligen Kolonien in anthropologischen Sammlungen dokumentiert. Auch das Universitätsarchiv Freiburg besitzt eine solche Sammlung.
Das Thema der postkolonialen Verstrickung ist seit einigen Jahren zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit geraten, vor allem seitdem in Namibia die Forderung nach Rückgabe solcher menschlicher Überreste erhoben wurde. Wie der erste Schritt dazu, den im September 2011 die Berliner Charité vollzog, zeigte, haben derartige Vorgänge große politische Bedeutung und mobilisieren tiefe Emotionen. Sie werfen die grundlegende Frage postkolonialer Versöhnung auf, zumal vor dem Hintergrund des in den Jahren 1904-1908 in Namibia verübten Völkermordes. Der Vortrag wird die Hintergründe skizzieren und Position zu den anstehenden Aufgaben aktiver Versöhnungspolitik beziehen.
Reinhart Kößler ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Namibia. Unlängst sind von ihm die Publikationen „The long Aftermath of War. Reconciliation and Transition in Namibia" (Freiburg: Arnold-Bergstraesser-Institut 2010) und „Zweierlei Amnesie und die komplexe postkoloniale Lage Namibias" (Die Friedenswarte. Journal of Peace and Organization 86: Transitional Justice 2.0 [2011], S. 73-99) erschienen.
Zeugen des deutschen Völkermords. Veranstaltung aus Anlass der Rückführung menschlicher Gebeine aus der Charité nach Namibia.
Hintergrund: Von 1904-1908 führten deutsche Truppen einen grausamen Vernichtungskrieg gegen die Herero, Nama und Damara, um den antikolonialen Widerstand im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute: Republik Namibia) zu brechen. Unzählige Gebeine von Opfern des Völkermordes und der Konzentrationslager, welche die deutschen Truppen vor Ort errichteten, wurden „zu Forschungszwecken" nach Deutschland verschickt. Hunderte davon übernahm die Berliner Charité, die sie bis heute in ihrer Sammlung aufbewahrt.
Erst auf Druck einer kritischen Öffentlichkeit in Deutschland und Namibia hat die Charité mit der Rückführung der geraubten Gebeine an die Nachfahren begonnen. Vom 26. September bis zum 03. Oktober 2011 wird nun eine erste Delegation verschiedener namibischer Opferverbände erwartet, welche die sterblichen Überreste von 20 Menschen in Empfang nehmen und zurück nach Namibia bringen wird.
Aus Anlass dieses historischen Ereignisses laden wir zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutsch-namibischen Geschichte ein. Neben dem zentralen Thema des Raubs der menschlichen Gebeine und ihrer Rückführung wird dabei der Dialog über Deutschlands überfällige Anerkennung des Völkermords von 1904-08 sowie über symbolische und materielle Reparationen auf der Tagesordnung stehen. Die Podiumsdiskussion wird simultan gedolmetscht (deutsch/englisch)
Witnesses of the German Genocide. Event to recognise the restitution of human remains from the Charité back to Namibia.
Panel discussion with representatives of the Herero and Nama, the German government and the parlamentary opposition
Wednesday, September 28th 2011, 7.00 pm, Haus der Kulturen der Welt , Theatersaal, John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin
Background: From 1904-1908 German troops fought a terrible war of destruction in the former colony German South-West Africa (now known as the Republic of Namibia) against the Herero, Nama and Damara, in order to break the anticolonial resistance movement. Countless remains from the victims of the genocide and the concentration camps that had been established there by the German troops were transported to Germany "for research purposes". Hundreds of these remains were given to the Charité, a hospital in Berlin, which until today still has them in the hospital archives.
The Charité has only begun the process of returning the stolen human remains to their descendants following a great deal of public pressure in Germany and Namibia. The first delegation of various Namibian Interest Groups is expected to be in Berlin from September 26th until October 3rd 2011. This delegation will receive the mortal remains of 20 people and will bring these back to Namibia.
To commemorate this historical event, we openly invite everyone to engage critically with this period of German-Namibian history. The central theme will be the theft of the human remains and their restitution. In addition, the discussion will focus on Germany's long overdue recognition of the genocide in 1904-08, as well as symbolic and material reparations. The panel discussion will be simultaneously interpreted (German/English).
Host organisations: AfricAvenir International, AFROTAK TV cyberNomads!, Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER), Berlin Postkolonial, Deutsch-Afrikanische Gesellschaft (DAFRIG) Berlin, Global Afrikan Congress, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) e.V., Solidaritätsdienst International (SODI), in cooperation with the August-Bebel-Institut and Rosa-Luxemburg-Stiftung, financially supported by the BMZ Contact: Judith Strohm, Mail: j.strohm@africavenir.org, Tel: 016297185; Christian Kopp, Mail: buero@berlin-postkolonial.de, Tel: 030 231 321 54 Information: http://www.restitution-namibia.de Online book of condolence: http://namibia.menschen-gedenken.de/Main.aspx
On the occasion of the repatriation of the human remains of the victims of German colonial rule over Namibia and its peoples, the Bishop of the Evangelical Lutheran Church of the Republic of Namibia, Dr. Zephania Kameeta, and the Ambassador of the Republic of Namibia to Germany, H.E. Neville Gertze, request your company at a memorial service at the St. Matthäuskirche in Berlin on Thursday, 29 September 2011 at 12:00h –14:00h at Matthäikirchplatz (in the middle of the Kulturforum, Southern Tiergarten) 10785 Berlin (Mitte)
Konferenzen:
New Trends in German Colonial/ Postcolonial History, Freie Universität Berlin; in cooperation with Cambridge University, 15.-17.09.2011, Berlin Programm (pdf)
"(Post-)Colonialism between Cameroon and Germany – Knowledge, Science and Justice", on 19-20 September 2011 at Goethe-University in Frankfurt/M. Programm (pdf)
DFG-Netzwerk Postkoloniale Studien in der Germanistik - Perspektiven der postkolonialen Studien, Internationale Tagung an der Universität Bremen (15.-16.9.2011) Programm (pdf)
3. Panafrikanismus Kongress München 2011 28. & 29. Oktober 2011, Ort: Goetheforum, Dachauerstr. 122, 80637 München.
Postkoloniale Gesellschaftswissenschaften. Eine Zwischenbilanz
17.06.2011-18.06.2011, Humboldt-Universität, VeranstalterInnen: Prof. Dr. Claudia Bruns / Prof. Dr. Ina Kerner / Prof. Dr. Julia Lossau, Humboldt-Universität zu Berlin Mehr (HSozUKult)
CfP: New Trends in German Colonial/ Postcolonial History, Freie Universität Berlin; in cooperation with Cambridge University, 16.09.2011, Berlin Mehr (HSozUKult)
Konferenz: Colonial Legacies, Postcolonial Contestations: Decolonizing the Social Sciences and the Humanities, 16. bis 18. Juni 2011 Frankfurt. Mehr
Bielefeld: Ausstellung mit Begleitprogramm "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" 6. Juni bis 17. Juli 2001 (pdf, 2 MB)
TV-Sendung SWR-Landesschau-Kultur: Makabre Beutestücke in Museen. In Frieden ruhen? Samstag, 12.03.2011, zwischen 19.15 bis 19.45 Uhr auf SWR
Kolonialismus – war da was? Die „kurze“ Zeit des deutschen Kolonialismus (1884-1918) sehen viele als eine zu vernachlässigende Angelegenheit an, die weit entfernt stattfand und längst abgeschlossen ist. Seit einigen Jahren nimmt jedoch das Bewusstsein dafür zu, dass der Kolonialismus auch die Gesellschaft in Deutschland entscheidend geprägt hat und dass sich seine Folgen bis heute sowohl in deutschen Städten manifestieren als auch gesellschaftspolitisch nach wie vor relevant sind. Dies zeigt sich in rassistischen Vorstellungen und stereotypen Darstellungen des „exotischen Anderen“, in Institutionen wie Völkerkunde- und Geschichtsmuseen oder bei „Afrika-Tagen“ im Zoo.
Die AG postkolonial möchte solchen Traditionen in Leipzig etwas entgegensetzen und beschäftigt sich vor dem Hintergrund postkolonialer Theorien mit diesen Themen. Daher organisieren wir in den nächsten Monaten verschiedene Veranstaltungen unter dem Motto „Know your colonial history“. Als Auftakt dieser Veranstaltungsreihe findet am 24. Februar um 19.30h eine Gesprächsrunde mit Heiko Wegmann (Freiburg postkolonial), Anne-Kathrin Horstmann (Köln postkolonial) und Jochen Lingelbach (AG postkolonial) statt. Diese berichten über ihre Arbeit zu kolonialen Spuren in der Gegenwart, den Umgang mit der Kolonialgeschichte vor Ort und die Auseinandersetzung mit deren Folgen bis heute. Dies reicht von Aktionen zur Umbenennung von Straßen, deren Namen Kolonialisten ehren, über die Kritik an rassistischen Traditionen in Karnevalsvereinen bis hin zu allgemeineren Überlegungen bezüglich der Erinnerungskultur an den (deutschen) Kolonialismus.
> Donnerstag, 24.02.2011, 19.30h, Galerie KUB, Kantstr. 18, Leipzig-Südvorstadt
> www.engagiertewissenschaft.de
> mit freundlicher Unterstützung von: FSR Powi & Antirassismus-Referat des StudentInnenRats der Universität Leipzig
"Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" -
Wanderausstellung vom 5.11.2010 – 22.01.2011 in Freiburg
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft,um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien.Allein Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten undChina hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter, oftmals mit Gewalt. Soldaten aus den Kolonien,ob Freiwillige oder Zwangsverpflichtete, mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre »weißen Kameraden« abfinden. Weite Teile der Dritten Welt dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück. Aus ihren Kolonien bezogen die kriegführenden Mächte zudem Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion. Oft musste die einheimische Bevölkerung deshalb Hunger leiden. Fakten wie diese kommen in der hiesigen Geschichtsschreibung bislang kaum vor.
Die
Ausstellung »Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg« erinnert mit Fotos,
Texten, Video- und Hörstationen daran. Sie wird am 4. November im
Centre Culturel Français Freiburg und in der Galerie im Alten
Wiehrebahnhof (Kommunales Kino) eröffnet und ist bis zum 22. Januar zu
sehen. Die Ausstellung wird begleitet von Filmen, einer Lesung,
Vorträgen, Führungen und einem spektakulären HipHop-Tanztheater.
Veranstalter sind recherche international e.V., das Rheinische
JournalistInnenbüro, in Freiburg das informationszentrum 3. welt
(iz3w), das Centre Culturel Français, das Kommunale Kino und das
Eine Welt Forum.
Mit umfangreichem Begleitprogramm, darunter z.B.:
Deutsche Propaganda gegen afrikanische Kolonialsoldaten. Vortrag der Historikerin Sandra Maß und Einführung zur Situation in Freiburg von Heiko Wegmann, freiburg-postkolonial/ iz3w, Montag, 6. Dezember 2010, 20 Uhr im Centre Culturel Français Freiburg
Im
April 1945 hatten Kolonialsoldaten aus Marokko, Algerien, Tunesien und
dem Senegal wesentlichen Anteil an der Befreiung des Elsass und Badens
vom Nationalsozialismus. Ihre Wahrnehmung durch die deutsche
Nachkriegsöffentlichkeit konnte auf den rassistischen Bildern von
afrikanischen Soldaten aufbauen, die seit den Kolonialkriegen zu Beginn
des 20. Jahrhunderts, in den Kampagnen gegen die Rheinlandbesetzung in
der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus virulent waren. 1940
schließlich verübten Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS im
Frankreichfeldzug zahlreiche „gebilligte Massaker“ an schwarzen
französischen Kolonialsoldaten mit tausenden Opfern. Die rassistischen
Kampagnen hatten jedoch nicht nur rein propagandistische Funktionen,
sondern waren Teil der deutschen Selbstverständigungsdebatten über
Geschlechterverhältnisse und Vorstellungen von "Weißsein". Der
afrikanische Soldat - als "wilde Bestie" oder auch als "treuer Askari"
- fungierte darin als Spiegel "weißer Männlichkeit". Dr. Sandra Maß ist
Historikerin am Arbeitsbereich Historische Politikforschung der Uni
Bielefeld. Ihre Dissertation: "Weiße Helden, schwarze Krieger. Zur
Geschichte kolonialer Männlichkeit in Deutschland, 1918-1964" erschien
2006 im Böhlau Verlag.
Begleitausstellung von freiburg-postkolonial.de: Freiburg, die deutsche Kolonialgeschichte und Afrika.
Ort: informationszentrum 3. welt (iz3w) Freiburg, Kronenstr. 16 a, Donnerstag, 18. November – Freitag 17. Dezember 2010
Auf 28 Tafeln werden Aspekte wie Exotik, Auswanderung
nach Afrika im 19. Jahrhundert, Freiburger Kolonialoffiziere,
Kolonialbewegung in Freiburg sowie koloniale
Völkerkunde und Anthropologie als Teil der deutschen
Kolonialgeschichte dargestellt. Als Aspekte der postkolonialen
Geschichte wird auf die »Schwarze-Schmach«-
Kampagne, die Massaker der Wehrmacht und Waffen-SS
an afrikanischen Kolonialsoldaten 1940 in Frankreich
oder die Besetzung Badens durch Kolonialsoldaten 1945
und das heutige Afrikabild eingegangen.
Alle weiteren Infos zu Filmen, Veranstaltungen, Orten, Terminen usw: gestalteter Flyer (pdf, 1 MB) | Programm als Text (pdf)
Nähere Infos zur Ausstellung: www.3www2.de und Sonderseiten zu Freiburg auf www.iz3w.org/
Buchpremiere mit Susanne Kuß: Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts
25.10.2010, 18:00 Uhr, Konfuzius-Institut an der FU Berlin, Hörsaal 203, Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin
Buchvorstellung Dierk Schmidt. The Division of the Earth. Tableaux on the Legal Synopses of the Berlin Africa Conference. Mehrere AutorInnen der Publikation werden anwesend sein. Mittwoch, 29.9.2010, 20.00 Uhr, Buchhandlung Burgstraße 27, 10178 Berlin
Ausstellung: Afropolis. Stadt, Medien, Kunst
4. November 2010 – 13. März 2011 in Köln
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Vor
allem die Länder des Südens sehen sich einer rasanten Globalisierung
gegenüber. Die weltweit höchste Urbanisierungsrate weisen afrikanische
Städte auf. Hier haben sich jenseits euroamerikanischer Modelle der
Stadtentwicklung eigene urbane Strukturen, Topografien und Kulturen
herausgebildet. Wie funktionieren diese Strukturen? Wie organisieren
die Bewohner afrikanischer Städte ihren Alltag? Welche Diskussionen
werden in Afrika über die Geschichte und Zukunft von Städten geführt?
Wie denken europäische und afrikanische Künstler über Urbanität in
Afrika?
Afropolis stellt fünf afrikanische Metropolen vor: Kairo, Lagos,
Nairobi, Kinshasa und Johannesburg. Zentral ist die Verflechtung der
Perspektiven von Wissenschaft und Kunst: Die Ausstellung führt in die
Geschichte der Städte sowie in jüngere Entwicklungen ein. Gleichzeitig
stellt sie circa 30 künstlerische Positionen aus und zu den fünf
Städten vor, die das Thema Urbanität aufgreifen. Auf diese Weise
ergänzen sich wissenschaftliche und künstlerische Recherchen,
dokumentarisches Material und künstlerische Reflexion. Es werden
Arbeiten aus den Bereichen Grafik, Malerei, Fotografie, Skulptur,
Installation, Film- und Videokunst, aber auch Design, Comics, Weblogs
gezeigt.
Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt afropolis@stadt-koeln.de |
Unter dem Titel „deconstructing africa/europe“ zeigt das Museum für Völkerkunde
Hamburg vom 05.09.2010 bis zum 23.01.2011
die Arbeiten sieben junger
Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Tansania. deconstructingafricaeurope.org
"AFRIKABILDER - JENSEITS VON SONNE, SAFARI & BÜRGERKRIEG" - EUROPA BRAUCHT EIN UNTERENTWICKELTES AFRIKA , UM SICH SELBST ALS ENTWICKELT ZU SEHEN | Veranstaltungsreihe vom 19. September - 3. Oktober 2010
"AfrikaBilder - jenseits von Sonne, Safari & Bürgerkrieg" nennt sich eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe (19.9.-3.10.) der Aktion 3.Welt Saar. Sie hinterfragt die gängigen "AfrikaBilder" - Afrika ist schwarz, arm, ursprünglich, unterentwickelt etc -, die oft mehr über uns selbst als über Afrika aussagen. Oder stimmt es etwa, dass Europa ein unterentwickeltes Afrika braucht, um sich selbst als entwickelt zu sehen, wie es einer der Referenten formuliert? Vier Veranstaltungen finden im Saarland statt, zwei in Rheinland-Pfalz, eine in Hessen:
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von InWEnt aus Mitteln des BMZ, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (Bonn) und der Stiftung Demokratie Saarland. Vor Ort gibt es Kooperationen mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Multikulturellen Zentrum Trier, dem Filmhaus Saarbrücken und Haus Afrika Saarbrücken.
Das ausführliche 12-seitige Programmheft gibt es kostenlos Programmheft
STADT POSTKOLONIAL - Koloniale Spuren in der Stadtgeschichte
Eine Veranstaltung mit Heiko Wegmann von Freiburg postkolonial und [muc] münchen postkolonial
Eintritt frei | 16.07.2010 | 20.00 Uhr | Kulturladen Westend| Ligstalzstraße 44 | 80339 München | U-Bahnhaltestelle Schwanthalerhöhe
Wir,
[muc] münchen postkolonial, sind eine Gruppe, die sich mit den Spuren
der Kolonialgeschichte in München beschäftigt. Nach langer Zeit des
Schweigens wird seit etwa 20 Jahren endlich über Kolonialismus und
seine verheerenden Folgen vor allem für die ehemaligen Kolonien
geforscht und geschrieben. Aber auch die Auswirkungen kolonialer
Herrschaft und kolonialer Denkweisen auf die „Metropolen“ werden
zunehmend diskutiert.
In einigen Städten haben sich Initiativen gegründet, die sich mit der
Kolonialgeschichte auseinandersetzen und sich zum Ziel gesetzt haben,
Spuren und Leerstellen von kolonialem Geschehen und (post-) koloniale
Bildwelten in der Stadt heute in das Blickfeld zu rücken.
Eine der ersten dieser Gruppen ist in Freiburg entstanden – Freiburg postkolonial.
Heiko Wegmann von Freiburg postkolonial wird über die Motive,
Arbeitsfelder, Erfahrungen und Interventionen dieser Gruppe sprechen.
Dann werden wir, [muc], uns und unsere Themenfelder und Aktivitäten in
München vorstellen und diskutieren.
Eine Veranstaltung von [muc] münchen postkolonial und dem Kulturladen Westend, gefördert vom Netzwerk München
Öffentlicher Vortrag am 17.6.2010 in Freiburg:
100 years of silence. The case of the Ovaherero Genocide.
Ms. Esther Utjiua Muinjangue, Senior lecturer, University of Namibia, Windhoek, Chair of the Ovaherero Genocide Commitee
Ort: Evangelische Hochschule Freiburg, Buggingerstr. 38, Donnerstag, 17.6.2010, 18 Uhr, Raum 1.
Veranstaltung der EH, unterstützt von Isibindi e.V., freiburg-postkolonial.de und dem Arnold-Bergstraesser-Institut.
Begleitprogramm: Ausstellung "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika"
siehe auch: "Wir wollen informiert sein" - BZ-INTERVIEW mit Esther Utjiua Muinjangue, Vorsitzende eines Herero-Komitees in Namibia. Badische Zeitung 16.06.2010
am 5. Juni 2010 von 11.00 bis 18.00 Uhr im Bürgerhaus Seepark am Flückiger-See, Freiburg-Betzenhausen
Auf 12 Tafeln werden Aspekte wie Exotik, kolonialpolitische Öffentlichkeit und Kolonialbewegung in Freiburg als Teil der deutschen Kolonialgeschichte dargestellt.
Die Ausstellung ist Teil der Projektbörse im Rahmen des "Deutsch-Afrikanischen Wirtschafts- und Entwicklungs- Forums Freiburg (DAWEF), WORKSHOPS - PODIUMSDISKUSSION - AUSSTELLUNG - KULTURELLE VERANSTALTUNG", 4.-6. Juni 2010, Programm Flyer (pdf)
Veranstaltet vom AFRIKARAT BW-FREIBURG in Kooperation mit IDAV, interkultureller deutsch-afrikanischer Verein. Weitere Informationen auf: www.afrikarat-freiburg.de und www.idav-freiburg.de
Weitere Informationen: Flyer (pdf)
Vernetzungstreffen postkolonialer Initiativen auf dem Buko 33 im Mai 2010 in Tübingen - SAMSTAG, 15.5.2010, 14:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
"Stadt postkolonial? Vernetzungstreffen postkolonialer Initiativen"
Die koloniale Vergangenheit ist nicht einfach passé, sondern prägt unser Alltagsleben, unser Denken und unseren Blick auf die Welt bis heute. In der BRD gibt es zahlreiche Initiativen, die diese Spuren der kolonialen Vergangenheit, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise in die Stadträume eingeschrieben haben, sichtbar und kritisierbar machen: durch Interventionen im öffentlichen Raum, das Stürzen von Kolonialdenkmälern, Straßenumbenennungen oder Informationsveranstaltungen. Mit dem Vernetzungstreffen wollen wir Diskussionen und Erfahrungen austauschen und eine kontinuierlichen Vernetzung der postkolonialen Initiativen anstoßen. [muc] - München postkolonial
Die Gesellschaft für Politische Bildung e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Initiative Südliches Afrika (INISA e.V.) vom 21. bis 23. Mai 2010 in der Akademie Frankenwarte in Würzburg ein Seminar zum Thema:
20
Jahre nach seiner Unabhängigkeit kann sich Namibia seiner politischen
Stabilität und seines konstanten wirtschaftlichen Wachstums rühmen,
doch steht das Land auch vor großen politischen und sozialen
Herausforderungen. Die demokratische Kultur wird auf eine harte Probe
gestellt, die Landverteilung stellt weiterhin einen Unsicherheitsfaktor
dar, die HIV-Pandemie verstärkt die Armut. Vor dem Hintergrund der
letzten 20 Jahre blicken wir auf die aktuellen Entwicklungen, die
Parlamentswahl 2009 und die deutsch-namibischen Beziehungen.
PROGRAMM
Freitag, 21.05.2010
18.45 Begrüßung und Kennenlernrunde | Andreas Baumert (INISA), Homaira Mansury (Akademie Frankenwarte)
19.15 Grußwort des Botschafters der Republik Namibia | S.E. Neville Gertze (Botschafter der Republik Namibia, Berlin)
19.45 20 Jahre Unabhängigkeit – Rückblick und Aussichten | Henning Melber (Dag Hammarskjöld Foundation, Uppsala)
Samstag, 22.05.2010
9.00 Die Geschichte Namibias und die Nachwirkungen der Kolonialzeit | Reinhart Kößler, Arnold-Bergstraesser-Institut
10.30 Die deutsch-namibischen Beziehungen in der Diskussion | Dag Zimen (Deutscher Afrikastiftung), S.E. Neville Gertze, Uwe Kekeritz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Marina Schuster (MdB, FDP)
14.30 Die Landreform: Wirtschaftliche und soziale Chancen | Thomas Christiansen, Universität Gießen
16.00 Die Wahlen 2009 und die Förderung der Demokratie |Maria Kind (Deutscher Afrikastiftung), Kirsten Maas-Albert (Heinrich-Böll-Stiftung)
Sonntag, 23.05.2010
9.00 Soziale Sicherung – Das Basic Income Grant | Petrus Khariseb, Uhur Dempers (Desk for Social Development, Windhoek )
10.30 Namibias Wirtschaftsbeziehungen: Economic Partnership Agreements | Hein Möllers (Informationsstelle Südliches Afrika ISSA)
12.00 Abschlussdiskussion
Informationen zur Anmeldung finden Sie hier und unter www.inisa.de; Ansprechpartner ist Andreas Baumert (baumert@inisa.de)
Georg-Kolbe-Museum (Berlin): Ausstellung vom 24.01.- 05.04.2010
WILDE WELTEN - ANEIGNUNG DES FREMDEN IN DER MODERNE
Die Ausstellung Wilde Welten – Aneignung des Fremden in der Moderne thematisiert das Verhältnis der Moderne zu außereuropäischen Kulturen in der Kaiserzeit und in der Weimarer Republik. Am Beispiel der künstlerischen Auseinandersetzungen mit Afrika und Ozeanien zeigt die Ausstellung, wie vielfältig die Beschäftigung mit dem Exotischen war und welche Präsenz das Fremde auch im Alltag in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte.
Georg-Kolbe-Museum,
Sensburger Allee 25,
14055 Berlin,
T: +49-30-304 21 44,
F: +49-30-304 70 41
BEGLEITPROGRAMM
Mittwoch, 03. Februar, 18.30 Uhr
Herz der Finsternis und Insel der Verheißung
Christian Brückner liest Joseph Conrad und Laurids Bruun. (Museumseintritt)
Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr
"Ich tue was mir passt" - Leben und Werk der Josephine Baker
Ein Vortrag von Britta Jürgs. (Museumseintritt)
Sonntag, 07. März, 11.30 Uhr
Völker der Welt auf Castan´s Bühnen
Ein Vortrag von Angelika Friederici. (Museumseintritt)
Sonntag, 28. März, 11.30 Uhr
Die Leiche im Keller der Metropole – Das koloniale Berlin
Ein Vortrag von Dr. Joachim Zeller. (Museumseintritt)
Museum Neukölln (Berlin): Ausstellung "SPUREN KOLONIALER VERGANGENHEIT IN NEUKÖLLN"
Neben den Hansestädten Hamburg und Bremen mit ihren Überseehäfen entwickelte sich die Reichshauptstatdt Berlin nach dem Ende der viermonatigen Kongo-Konferenz im Februar 1885 schnell zur deutschen Kolonialmetropole. Spuren des Kolonialismus finden sich auch im Stadtbild Neuköllns. Eine Spur führt in die Wissmannstraße, benannt nach Hermann von Wissmann, Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Eine weitere Spur führt in die Woermannkehre. Namensgeber Adolph Woermann galt mit der Woermann-Linie als größter Privatreeder der Welt und war maßgeblich an der Einrichtung der deutschen Kolonien in Afrika beteiligt. Auch auf dem Garnisonfriedhof Columbiadamm ist unsere koloniale Vergangenheit sichtbar: Dort liegt der "Herero-Stein" samt einer im Oktober 2009 eingeweihten Namibia-Gedenkplatte. Während bis vor kurzem nur der Täter gedacht wurde, erinnert der Ergänzungsstein jetzt auch an die mehr als 50.000 von deutschen Truppen vernichteten Herero und Nama während des Aufstandes von 1904 bis 1907.
31. Januar bis 26. März 2010, Öffnungszeiten: Di - Fr, So 12 - 18 Uhr, Eintritt frei Weiter zur Museumswebsite
Die Vernissage ist am 29. Januar 2010, 19 Uhr, in der Kath. St. Christophorus-Kirche, Nansenstr. 4 (Nähe Hermannplatz). Eintritt frei.
November 09 - Februar 2010 | Kolonialismus im Kasten?
5 Kritische Rundgänge durch die Dauerausstellung des
Deutschen Historischen Museums
Was wissen wir über die deutsche Kolonialvergangenheit? Was hat
Kolonialismus mit deutscher Geschichte im Allgemeinen zu tun? Welche
Auswirkungen hatte und hat er noch heute auf die deutsche Gesellschaft?
Anlässlich des 125. Jahrestages der Berliner Afrika-Konferenz befragt
der Rundgang die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums
kritisch danach, welchen Stellenwert die deutsche Kolonialgeschichte in
der offiziellen deutschen Erinnerungspolitik einnimmt. Darüber hinaus
gibt der Ausstellungsrundgang einen Überblick über verschiedene Aspekte
des deutschen Kolonialismus und erörtert dabei die Zusammenhänge
zwischen kolonialer und deutscher Geschichte. Jeder der fünf Rundgänge
setzt zudem einen Themenschwerpunkt, indem er sich z.B. vertiefend mit
den kolonialen Geschlechterverhältnissen, der visuellen Kultur im
deutschen Kolonialismus oder mit Krieg, Gewalt und Widerstand im
kolonialen Kontext auseinandersetzt (siehe Termine).
Treffpunkt ist in der Eingangshalle des Deutschen Historischen Museums,
Unter den Linden 2, 10117 Berlin, am rechten Treppenaufgang. Der
Eintritt in das Museum kostet 5,-. Die Rundgänge sind nicht an das DHM
angebunden und kostenlos. Wir bitten um Anmeldung per Email bis zum
Freitag vor dem jeweiligen Termin!
Kontakt: kolonialismus.im.kasten@gmail.com
Termine (Für eventuelle kurzfristige Änderungen bitten wir darum,
zeitnah die Website der Kampagne „125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz“,
www.berliner-afrika-konferenz.de, einzusehen!):
Druckfassung "kritischer Rundgang" (pdf)
Freiburg: Tagung "Helpless Imperialists - Imperial failure, Radicalization and Violence between high Imperialism and Decolonization", 14.-16.1.2010 Frias
Commit Berlin e.V. veranstaltet:
im Wintersemester 2009/10
Ausstellung (2.-26.9.2009) und Begleitprogramm in Basel:
Anette Hoffmann: "What We See" -
Bilder, Stimmen, Repräsentation.
Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika
BASLER AFRIKA BIBLIOGRAPHIEN /
Namibia Resource Centre & Southern Africa Library
Klosterberg 21-23,
CH-4051 Basel, Tel:+41 61 228 93 33,
Fax: +41 61 228 93 30,
bab@baslerafrika.ch
Die Ausstellung setzt sich mit der verstörenden Geschichte historischer Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. Im Zentrum der 1931 von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker in Namibia als "Archiv aussterbender Rassen" angelegte Sammlung stehen Tonaufzeichnungen jener Afrikanerinnen und Afrikaner, die innerhalb eines kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches Sammlungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen aufgezeichnet. Erst kürzlich wurden die afrikanischen Sprechaufnahmen von der Kulturwissenschaftlerin Dr. Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute.
Die Ausstellung konstruiert einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen,
Geschichten und Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen
Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von Hans Lichtenecker wird nicht
nachgebildet. Vielmehr werden seine audiovisuellen
Repräsentationpraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und
Bildmedien beleuchtet. Die Ausstellung, die bis vor kurzem in der/IZIKO Slave Lodge in
Kapstadt (Südafrika) zu sehen war, wird erstmals in Europa gezeigt.
Wir laden herzlich zur Vernissage am Mittwoch, den 2. September, um
18.30 Uhr ein. Die Ausstellung wird bis zum 26. September gezeigt (donnerstags bis
samstags, 15 bis 19 Uhr). Führungen jeweils donnerstags um 18 Uhr,
samstags um 16 Uhr.
Filmpräsentationen
"The Halfmoon Files" (von Philip Scheffner, Berlin 2007. 87 min., in deutscher oder englischer Sprache)
Mall Singhs Stimme ist eine von vielen Stimmen und Sprachen jener
aussereuropäischen Kriegsgefangenen, die 1916 im Halbmondlager bei
Berlin von Wissenschaftern aufgezeichnet werden. "The Halfmoon Files"
ist eine Spurensuche zu den Stimmen und Geschichten der Gefangenen in
historischen Ton–, Foto– und Filmarchiven.
Donnerstag, 3. September 2009, 19.00 Uhr. In englischer Sprache.
Freitag, 19. September 2009, 18.15 Uhr. In deutscher Sprache. Mit einer
Einführung zur Geschichte aussereuropäischer anthropometrischer
Sammlungen in Deutschland von Heiko Wegmann (Freiburg i.B.)
Wissensgeschichte als transnationale Geschichte: theoretische Ansätze und empirische Perspektiven - Internationale Tagung am 10./11. September 2009
Die internationale Tagung diskutiert den Schnittbereich zwischen Wissensgeschichte und transnationaler Geschichte aus theoretischer und empirischer Perspektive. Das Anliegen ist, diese beiden innovativen geschichtswissenschaftlichen Forschungsansätze zu kombinieren und deren empirisches Potenzial auszuloten. Die Wissensgeschichte versteht sich als eine sozial- und kulturhistorische Erweiterung der Wissenschaftsgeschichte, während die transnationale Geschichte sich zur Sammlungsbewegung für verschiedene Forschungstraditionen (von der Vergleichsgeschichte, über die postkoloniale Geschichte bis zur internationalen, bzw. der Globalgeschichte) entwickelt hat. Moderne Wissenspraktiken sind historisch konstitutiv von transnationalen Lernprozessen geprägt gewesen und haben ihrerseits das Gefüge der internationalen Staatenordnung – von den kolonialen Herrschaftsverhältnissen bis zum modernen Globalisierungsprozess – epistemisch präformiert und normativ legitimiert. Dieses Wechselspiel zwischen Wissenstechniken und Transnationalisierungsprozessen lässt sich beispielhaft an wissenschaftlichen Klassifizierungs- und Ordnungstechniken (z.B. in der Anthropologie, der Medizin oder der Biologie) und deren gesellschaftlichen Anwendungsfeldern untersuchen. Die Tagung bringt international führende Vertreter des Fachs zusammen mit Nachwuchsleuten aus der Schweiz. Eine Publikation der Tagungsbeiträge in Form eines Sammelbandes ist vorgesehen.
Programm und weitere Informationen zur Tagung: Uni Basel
Bremen: Einweihung des Mahnmals für die Opfer des Völkermords in Namibia, 1904-1908, Dienstag, 11.08.2009, 17.00 Uhr, Gustav-Deetjen-Grünanlage (Nähe Hauptbahnhof)
Vorprogramm: 16:00 Uhr - "Krypta" des Elefanten - Michael Weisser | D.U.R.S.T. | Eine Installation, es sprechen Ralph Saxe (Verein Der Elefant! eV) und Prof. Dr. Jutta Berninghausen (Hochschule Bremen, Konrektorat Internationales)
Einweihungsveranstaltung
17:00 Uhr - Einweihung des Mahnmals für die Opfer des Völkermords in Namibia 1904 - 1908 durch Dr. Reinhard Loske (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa der Freien Hansestadt Bremen) und Honorable Minister Nangolo Mbumba (namibischer Bildungsminister)
Zur Bedeutung des Mahnmals für den Stadtteil Schwachhausen,
für Bremen und für Namibia -
Gespräch mit
Ralf Saxe (Sprecher des Beirats Schwachhausen)
F. Thomas Gatter (Gestalter des Mahnmals)
Es moderiert Senatsrat a.D. Gunther Hilliges
Für die musikalische Umrahmung sorgt
der Zion Community Choir unter der Leitung von Ady Ariwodo
Veranstalter: BREMER AFRIKA ARCHIV e.V. (BAA), Bremen African Archives, University of Bremen
„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ feiert Premiere in Berlin
Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsbeginns in Europa präsentieren AfricAvenir
International e.V. und Recherche International e.V. die bisher umfangreichste Ausstellung zum Thema
„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ vom 1.-30.September in der Werkstatt der Kulturen in Berlin. Ein
umfassendes Begleitprogramm mit Vorträgen, Filmen, Lesungen und der Deutschlandpremiere des Hip-
Hop-Musicals „Die vergessenen Befreier – A nos morts“ öffnet den Blick für die globale Dimension des
Zweiten Weltkriegs und lädt das Publikum zu einer kritischen Reflektion der eigenen Geschichte ein.
Feierlich eröffnet wird die Ausstellung am 1. September 2009 um 19 Uhr durch den Historiker, Schriftsteller und Gründer von AfricAvenir, Prof. Kum’a Ndumbe III. aus Kamerun.
Programmauswahl
03.9.2009, 18.30 Uhr Lesung von Raffael Scheck – Hitlers afrikanische Opfer
04.9.2009, 19.00 Uhr Berlin Premiere: Tage des Ruhms (Indigènes)
R: Rachid Bouchareb, DZ/MA/F/B 2006, 119 Min, OmU
11.9.2009, 18.30 Uhr Vortrag von Alice Cherki „Die Bedeutung des Zweiten Weltkriegs für die
antikolonialen und antirassistischen Schriften Frantz Fanons
13.9.2009, 15.00 Uhr Thementag „Kriegsverbrechen der japanischen Armee“ in Anwesenheit von
Zeitzeuginnen aus Taiwan
15.9.2009, 15.00 Uhr Lehrerfortbildung mit Kurator Karl Rössel in Kooperation mit LISUM und EPIZ
20.9.2009, 20.00 Uhr Deutschlandpremiere des Hip-Hop-Musicals “Die vergessenen Befreier”
(À nos morts) der Gruppe "Mémoires Vives" (Straßburg).
Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin
Siehe ausführlich zu Ausstellung und Begleitprogramm: www.3www2.de/
Lesereise im August/September 2009 mit
Raffael Scheck: »Hitlers afrikanische Opfer«
Am 1. September jährt sich zum 70. Mal der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Raffael Scheck hat mit seinem Buch »Hitlers afrikanische Opfer« zur Aufklärung eines Kriegsverbrechens beigetragen, das bis heute weitgehend ignoriert und von der Justiz nicht geahndet wurde: die Massaker der Wehrmacht an schwarzen Soldaten in Frankreich im Sommer 1940. Auf einer Lesereise wird der in den USA lehrende Autor die Ergebnisse seiner Forschung nun auch in Deutschland vorstellen.
Bisher wurde der Wehrmacht für den Krieg gegen Frankreich im Allgemeinen ein korrektes Verhalten bescheinigt, das in scharfem Kontrast zur deutschen Kriegführung im Osten stehe. Aufgrund der Archivquellen, die Raffael Scheck erschlossen hat, ist die Legende des »sauberen Westfeldzuges« nicht länger aufrechtzuerhalten. Der Autor belegt in seiner Studie, dass die Wehrmacht im Mai und Juni 1940 Massaker an schwarzen Soldaten und Kriegsgefangenen verübte, die in der französischen Armee gekämpft hatten, und zeigt auf, wie weit die Nazifizierung der Truppe bereits zu diesem Zeitpunkt fortgeschritten war. Mehrere Tausend schwarze Gefangene wurden ermordet und eine unbestimmte Zahl von Schwarzen wurde erschossen, ohne Gelegenheit zu bekommen, sich zu ergeben. Hintergrund war eine von Joseph Goebbels initiierte rassistische Kampagne. Der Autor stellt die Massaker an schwarzen Soldaten in die Kontinuitätslinie der Brutalisierung der deutschen Kriegführung seit den Kolonialkriegen gegen die Hereros und den Maji-Maji-Aufstand. Er untersucht darüber hinaus die deutsche Propaganda gegen die sog. »Schwarze Schmach« während der Rheinlandbesetzung, welche die Stationierung der Kolonialtruppen als Verbrechen und Provokation darstellte. Die Nationalsozialisten hielten die Erinnerung an diese Hetzkampagne auch nach 1933 wach. Als Rheinlandbastarde diffamierte Kinder wurden während des Dritten Reichs erfasst und sterilisiert. »Das Anliegen des Buches ist nicht, eine ›Konkurrenz‹ der Opfer der nationalsozialistischen Barbarei zu befördern. Sein Interesse liegt vielmehr darin, die Legende einer sauberen Wehrmacht in Frage zu stellen sowie eine Neubewertung der lang gehegten Unterscheidung zwischen einem ›schmutzigen‹ Krieg im Osten und einem angeblich anständigen Krieg im Westen vorzunehmen« (Le Monde).
Die Lesereise wird von der Internationalen Kommunikationswerkstatt e.V. in Kooperation mit dem Verlag Assoziation A und der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) organisiert. Kontakt: Theo Bruns, Tel.: 040-80609208, E-Mail: hamburg@assoziation-a.deStationen der Veranstaltungsreihe sind:
Volkshochschule Freiburg: Freiburg und die deutsche Kolonialzeit in Afrika, Kurs vom Do. 23.04.2009 - Do. 14.05.2009. Dozent: Heiko Wegmann.
Die deutsche Kolonialzeit und ihre Auswirkungen auf die Kolonien wie auf Deutschland selbst rücken seit ein paar Jahren immer mehr in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Auch in Freiburg finden sich viele Spuren dieser Zeit. Bei einem virtuellen Stadtrundgang lernen Sie Orte mit Kolonialgeschichte und damit eine ganz andere Seite Freiburgs kennen: vom Grab des Gouverneurs Leutwein auf dem Hauptfriedhof über den Stammtisch der Kolonialkrieger in Oberlinden und die über die Stadt verteilten Kolonialwarenläden bis zur Kolonialeiche vor der Universität und deren umstrittene menschliche Schädelsammlung. Ein weiteres Thema werden die vielen künstlerischen und ethnografischen Schätze sein, die auf Bestreben der Stadt aus den Kolonien in Afrika für das Adelhausermuseum beschafft wurden.
Unterrichtsstunden 8, Veranstaltungstage Donnerstags, Uhrzeit 14:30 - 16:00, Dauer 4x, Veranstaltungsort VHS-Studio, Raum 44, Kosten 40,00 €, Kursnummer 091100430, Anmeldung: VHS
Stagings Made In Namibia, postkoloniale Fotografie - Ausstellung, Symposion, Screenings, Stadtführung. 28.3.–19.4.2009 in Berlin, Eröffnung: 27. März 2009, ab 19 Uhr, kuratiert von Evelyn Annuß | Ausstellungsdesign: Claudia von Funcke
Öffnungszeiten Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa/So/Feiertags 12 – 19 Uhr | in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien, Mariannenplatz 2, D–10997 Berlin, Tel: +49 - (0)30 - 902 98 14 55, kunstraumkreuzberg.de
Wie
ließe sich postkoloniale Fotografie bestimmen? STAGINGS MADE IN NAMIBIA
ist eine kollektive Versuchsanordnung. Sie versammelt inszenierte
Alltagsbilder von 124 Fotografinnen und Fotografen aus dem seit 1990
von Südafrika unabhängigen Namibia, die den herkömmlichen Blick auf die
deutscheste aller ehemaligen Kolonien unterwandern. Das
Ausstellungsprojekt an der Schnittstelle von Kunst und Bildpolitik
stellt die Frage nach Präsentationsmöglichkeiten jenseits der gängigen
Postkartenmotive, die das Moment der Darstellung im Dargestellten
offenbaren, und erkundet andere Gebrauchsweisen von Fotografie im
nachkolonialen Kontext. In Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg
werden nun zunächst 200 Fotografien in der ehemaligen Kapelle des
Berliner Bethanien vorgestellt: heterogene Akte der Ins-Bild-Setzung ,
die in ihrem Zusammen- und Widerspiel zu immer neuen Lektüren
provozieren. Danach wird die Ausstellung in der National Art Gallery of
Namibia, in Windhoek, zu sehen sein.
Flankiert wird die Ausstellung von einem umfangreichen Begleitprogramm:
But who am I to kill your picture... Namibia und visuelle Politiken
Symposion, 27. – 29. März 2009, Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI),
Christinenstr. 18-19, Haus 8, D-10119 Berlin
Freitag, 27. März
16 – 18 Uhr Keynotes
Begrüßung: Christoph Holzhey/Evelyn Annuß
• Henning Melber (Uppsala, Politik)
(De-)Kolonisierung und patriotische Geschichte. Zum Stellenwert visueller Dokumente in Geschichte und Gegenwart Namibias
• Gesine Krüger (Zürich, Geschichte)
Alltagswelten – Handlungsmacht. Zur Aneignung des visuellen Raums in Namibia
Samstag, 28. März
10.30 – 12 Uhr Koloniale Darstellungen
Moderation: Michaela Wünsch (Berlin)
• Joachim Zeller (Berlin, Geschichte)
Exotik daheim. Kolonialismus in der visuellen Trivialkultur
• Felix Axster (Wien, Geschichte)
Evidenzen des Kolonialismus? Visualisierungsstrategien auf Bildpostkarten um 1900
12.30 – 14 Uhr Visuelles Nachleben in der namibischen Alltagskultur
Moderation: Ina Kerner (Berlin)
• Dag Henrichsen (Basel, Geschichte)
Historischer Alltag und afrikanische Bilderpraktiken im (früh-) kolonialen Namibia
• Larissa Förster (Köln, Ethnologie)
Zur performativen Erinnerungskultur der ,Oturupa’
16 – 18 Uhr Literatur und Bild
Moderation: Sibylle Benninghoff-Lühl (Berlin)
• Medardus Brehl (Bochum, Literatur)
Auflösungserscheinungen. ,Grenzläufer’ und ‚Mischlinge’ in der deutschen Kolonialliteratur um 1900
• Stefan Hermes (Hamburg, Literatur)
‚Landraub’ und ‚Schuldlüge’. Zur Ästhetik des literarischen
Kolonialrevanchismus in der Weimarer Republik und im ‚Dritten Reich’
• Bruno Arich-Gerz (Darmstadt, Literatur)
Blickverhältnisse. 120 Jahre koloniale Vergangenheit in der Gegenwartsliteratur aus und über Namibia
18.30 – 19.30 Uhr Fotografie
Moderation: Akinbode Akinbiyi (Berlin)
• Eva Leitolf (München, freie Fotografin)
Rostock Ritz, 2004
Sonntag, 29. März
10.30 – 12.30 Uhr Ausstellungskonzepte
Moderation: Martin Saar (Frankfurt)
• Astrid Kusser (Köln): Bilder verkehren. Bildpostkarten in der visuellen Kultur des deutschen Kolonialismus
• Larissa Förster (Köln): Namibia – Deutschland. Eine geteilte Geschichte
• Dag Henrichsen (Basel): Posters in Action
• Anette Hoffmann (Capetown): What We see. Voice, image and versioning
14.30 – 15.30 Uhr Theater
Moderation: Evelyn Annuß
• Hans-Werner Kroesinger (Berlin, freier Regisseur)
Herero 100, Hebbeltheater am Ufer 2004
16 – 17.30 Uhr (Post-)Kolonialer Heimatfilm
Moderation: Evelyn Annuß/Oshosheni Hiveluah (Windhoek)
• Wolfgang Struck (Erfurt, Literatur)
Die Wiederkehr des Kolonialismus als Melodram. Koloniale Bilder im deutschen Fernsehen.
• Gabriele Dietze (Klagenfurt, Gender/Medien)
Melancholie, Schuld und Geschlecht im Kolonialepos. Genealogie eines Filmgenres
Screenings Made in Namibia
Filmtheater Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin
www.hackesche-hoefe.org
29. März 2009, 20 Uhr
Reiter und Geister: Zur herero-deutschen Geschichte
M. Baer (Berlin), O. Hiveluah (Windhoek), I. Kaunatjike (Berlin), R. Kößler (Münster)
In The Shadow Of The Mountain (Andrew Botelle, Namibia 2008)
Rider Without A Horse (Tim Hübschle, Namibia 2009)
„Weiße Geister“. Der Kolonialkrieg gegen die Herero (Martin Baer, Deutschland 2004)
30. März 2009, 20 Uhr
Films Made in Namibia (engl. OF/OV)
O. Hiveluah (Windhoek), J. Strohm (AfricAvenir International e.V., Berlin)
Beef (Tim Hübschle, Namibia 2006)
Nobody But Me (Jonathan Joba, Namibia 2007)
Namibians Under The Sun (John Nashongo/Liebs Swartz, Namibia 2006)
Differences (Joel Haikali, Namibia 2009)
Skymaster... Township Jazz from the Old Location (Nghidipo Nangolo, Namibia 2007)
Kapelle/Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
3. April 2009, 20 Uhr
Queer Sexualities and Gender in Namibia and South Africa (engl. OF/OV)
Karin Michalski (clipclub Berlin), G. Tibinyane (Windhoek)
Simon and I (Bev Ditsie und Nicky Newman, South Africa 2001)
Forgotton Survivors (Gina Tibinyane, Namibia 2008)
10. April 2009, 20 Uhr
Film Night (engl. OF/OV), Diskussion über Namibische Filmproduktion
Dorothee Wenner (Berlin), O. Hiveluah (Windhoek), Errol Geingob (Arandis)
International (Ees/Gazza, Namibia 2007)
Journey of a Rain Shaman (Robert Scott/Andrew Botelle, Namibia 2008)
Tate Penda (Errol Geingob, Namibia 2006)
Tulila’s Fate (Oshosheni Hiveluah, Namibia 2006)
u.a.
anschließend DJ
Kolonialhistorischer Stadtrundgang, Berlin Mitte, mit Joachim Zeller,
19. April 2009, Wilhelm/Vossstr., 15 Uhr
Flyer
Veranstaltungsreihe Februar/März 2009 zum deutschen Kolonialismus in der KTS Freiburg, Baslerstr. 103
Dienstag, 10.2.09, 20.00 Uhr: Einführung - Der deutsche Kolonialismus | Sonntag, 20.2.09, 20.00 Uhr: Film & Diskussion "recolonize cologne" / kanak tv | Dienstag, 3.3.09: Kritik der Völkerkunde/Ethnologie, Sonntag, 15.3.09: Kolonialherrschaft in Ruanda und die Konsequenzen der sog. Hamitentheorie
Dienstag, 24.3.09, 20 Uhr: Heiko Wegmann: Freiburg postkolonial - ein virtueller Stadtrundgang
Die deutsche Kolonialzeit rückt seit ein paar Jahren immer mehr in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Dabei wird sowohl nach Auswirkungen auf die Kolonien als auch nach den bislang stark unterschätzten Rückwirkungen auf Deutschland selbst gefragt. Dies betrifft etwa die Bedeutung des Kolonialdiskurses für die Entstehung von Nationalismus und modernen Rassismus. Eine neue Perspektive ist auch die Suche nach kolonialen Spuren, Öffentlichkeiten und Netzwerken im lokalen Raum. So finden sich in Freiburg bei genauerem Hinsehen viele Spuren dieser Zeit, denn es gab eine ganze Reihe kolonial tätiger Institutionen und Vereine, aus Freiburg stammende Kolonialforscher und -militärs sowie - besonders während der NS-Zeit - auch Kolonialausstellungen und Tagungen.
Bei einem virtuellen Stadtrundgang werden verschiedene Orte mit Kolonialgeschichte angesteuert: vom Grab des Gouverneurs von Deutsch-Südwestafrika, Theodor Leutwein, auf dem Hauptfriedhof über den Stammtisch der Kolonialkrieger in Oberlinden und die über die Stadt verteilten Kolonialwarenläden bis zur Kolonialeiche vor der Universität und die umstrittene menschliche Schädelsammlung der Uni. Hinzu kommen die vielen künstlerischen und ethnografischen Schätze, die auf Bestreben der Stadt aus den Kolonien in Afrika für das Adelhausermuseum beschafft wurden.
Schimmelmann > pp. Hamburg entfernt ein Kolonialdenkmal
Lesungen . Vorträge . Kurzfilme
Sklavenhandel, Kolonialgeschichte und zeitgenössische Gedenkkultur
in Hamburg und anderswo aus der Sicht der Künste und Kulturwissenschaften.
Freitag 28.11.08 / 19.30 h,
Samstag 29.11.08 / 14.30 - 19.30 h,
Sonntag 30.11.08 / 14.00 - 18.30 h, FRISE Künstlerhaus | Abbildungszentrum,
Arnoldstr. 26-30,
Hamburg-Altona,
Eintritt frei,
Kontakt:
Jokinen
info@afrika-hamburg.de
Hamburg betreibt eine skurrile Gedenkkultur. Neue Straßen in der
Hafencity werden nach Welteroberern benannt. Gleich nebenan wird ein
Museum für Maritimes und Militaria eröffnet. Im sog.'Tansania-Park' ein
Nazimonument für koloniale 'Treue' fein restauriert und aufgestellt.
Und zu Ehren eines Sklavenhändlers eine Bronzebüste errichtet. Ist es
ein Zufall? Während andere europäische Metropolen die koloniale
Vergangenheit inzwischen kritisch kontextualisieren, pflegt Hamburg als
selbsternanntes 'Tor zur Welt' scheinbar ungebrochen seine kolonialen
Traditionen... Zum Programm (pdf) | siehe auch wandsbek transformance
*Iltis ist kein Tier!* - Podiumsdiskussion zum Umgang mit kolonialistischen Straßennamen
in Steglitz-Zehlendorf, 12.11.2008, 19-21 Uhr, im Ethnologischen Museum, Kleiner Vortragssaal, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem
Programm:
19.00 - 19.30 Uhr:
- Grußwort von Prof. Dr. Viola König, Direktorin Ethnologisches Museum
- Was geschah im Boxerkrieg? Hintergründe zum deutschen Kolonialismus
und zu den geschichtlichen Ereignissen, denen mit Lans-, Taku- und
Iltisstraße gedacht wird. Referent: Joshua Aikins, Initiative Schwarze
Menschen in Deutschland
- Geschichte in Straßennamen und Straßennamen-Geschichte Referentin:
Sabine Weißler, Leiterin Kulturamt Steglitz-Zehlendorf
19.30 - 21.00 Uhr:
Podiumsdiskussion mit
- Joshua Aikins, Experte Kolonialgeschichte und Straßennamen
- Rolf Breidenbach, FDP Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
- Michael Karnetzki, SPD Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
- Prof. Dr. Mechthild Leutner, Freie Universität Berlin, Sinologie
- Christa Markl-Vieto, Bündnis 90/ Die Grünen Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzende BVV
- Marc Wesser, CDU Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
Moderation: Armin Massing (BER)
Siehe auch Veranstaltungsflyer (pdf) | Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag
(BER e.V.) Website
Vernetzungstreffen lokal orientierter deutscher Postkolonialismus-Initiativen
am 21./22.11.2008 im Kölnischen Stadtmuseum
In Deutschland gibt es eine wachsende Zahl Initiativen und Bündnisse, die sich mit der lokalen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte befassen. Das Tätigkeitsspektrum reicht von wissenschaftlicher Forschung über Ausstellungen, Kunstaktionen bis zu Stadtführungen und Schulbesuchen. Das Treffen soll dem Austausch über die verschiedenen Erfahrungen, wissenschaftliche Recherche-Strategien, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie zukünftige Kooperationsmöglichkeiten dienen. Weitere Informationen sind erhältlich über: info@kopfwelten.org. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über diese Adresse erforderlich (bitte möglichst bis 20.10.2008).
VeranstalterInnen: www.freiburg-postkolonial.de / iz3w e.V. und Köln-Postkolonial/ Kopfwelten e.V.
Ausstellung: Köln Postkolonial
Kölnisches Stadtmuseum: 22. November 2008 bis 21. Februar 2009
in Zusammenarbeit mit dem Institut für Afrikanistik der Universität zu Köln
Die deutsche Kolonialvergangenheit ist in der Öffentlichkeit lange Zeit
kaum präsent gewesen. Nach vorherrschender Einschätzung war sie kurz
und unerheblich. Bislang wurde auch Kölns koloniale und neokoloniale
Vergangenheit nicht aufgearbeitet. Dabei kann man von Köln – ehemals
selbst eine „Colonia“ des römischen Reiches – als der
„Kolonialmetropole des Westens“ sprechen, die in ihrem kolonialen
Engagement Hamburg oder Berlin nicht nachstand. Köln ist heute eine
internationale Stadt, in der Menschen vieler Nationen zusammenleben.
Der Umgang mit dem „Fremden“ ist aber weiterhin geprägt von Bildern und
Vorurteilen, die aus der Kolonialzeit stammen. „Köln Postkolonial“
widmet sich der Aufarbeitung dieser Vergangenheit und ihres Nachwirkens
bis in die Gegenwart. Das Rahmenprogramm mit mehreren Vorträgen zur
Kolonialgeschichte. Weiter (pdf)
Vortragsveranstaltungen der Basler Afrika Bibliographien 09-12/2008
Ort: Klosterberg 23 in Basel; weitere Informationen auf der BAB-Website
Tagungsankündigung: "WISSENSCHAFT, MEDIZIN UND TECHNIK IN EINER (POST-)KOLONIALEN WELT", vom 26. bis 28.09.08 in Darmstadt, DEUTSCHE GESELLSCHAFT für GESCHICHTE der MEDIZIN, NATURWISSENSCHAFT und TECHNIK e.V., Website der DGGMNT, Zum Programm (pdf); Vorträge u.a.:
TV-Bericht: FAKT | ARD/Das Erste | Montag, 21.07.2008, 21:45 Uhr
"Koloniales Erbe. In deutschen Universitäten lagert ein grausames Erbe: Schädel, die aus dem von Deutschen begangenen Völkermord an den Hereros stammen. Namibia will die sterblichen Überreste zurück, die Unis bleiben stur." Mehr
Vernetzungstreffen: Forschung zum Thema „deutscher Kolonialismus“ in Freiburg, Dienstag, 20.5.2008, um 18.00 Uhr im ABI
In Freiburg und Umgebung arbeiten WissenschaftlerInnen zu verschiedenen Aspekten der deutschen Kolonialgeschichte und postkolonialer Erinnerungspolitik.
Wir laden Sie zu einem interdisziplinären Vernetzungstreffen ein, das der Vorstellung eigener Forschungsfelder und dem gegenseitigen Kennen lernen und Austausch dienen soll. Wünschenswert wäre, wenn daraus Synergieeffekte für die Forschung und weitere Kooperationen und ‚kurze Wege’ entstehen. Für Studierende könnte das Treffen Perspektiven für Abschlussarbeiten und Betreuende in dem Feld öffnen.
Heiko Wegmann (freiburg-postkolonial.de) und Prof. Reinhart Kößler (ABI)
Anmeldung erforderlich über: info@freiburg-postkolonial.de
Offizielle Übergabe digitalisierter historischer Dokumente aus der deutschen Kolonialherrschaft an das Nationalarchiv in Namibia
Am Dienstag, den 13. Mai 2008, findet um 19.15 Uhr im Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg die offizielle Übergabe digitalisierter historischer Dokumente aus der deutschen Kolonialherrschaft an das Nationalarchiv in Namibia statt.
Diese Dokumente aus dem Zeitraum 1894 bis 1896 befinden sich derzeit im Besitz des Adelhauser Museums in Freiburg. Darunter finden sich Brieffragmente des namibianischen Nationalhelden Hendrik Witbooi, die seine Rolle als Anführer des anti-kolonialen Widerstandes belegen, sowie ein Kompagnie-Tagebuch, Briefe, Befehle und sonstige Mitteilungen von Leutwein, Schwabe, Hermanus van Wyk und anderen an den sog. Naukluft-Kämpfen Beteiligten. Diese Dokumente wurden vom Museumsmitarbeiter Edgar Dürrenberger auf Vermittlung von freiburg-postkolonial.de und in Zusammenarbeit mit dem intergovernmental Namibian-German programme Archives of Anti-Colonial Resistance and Liberation Struggle (AACRLS) sowie mit Hilfe des Mopane Fonds for the Advancement of Training and Research in Namibia, Windhoek, digital archiviert. Somit ist gewährleistet, dass die Dokumente auch nach ihrer avisierten Rückführung nach Namibia für wissenschaftliche Zwecke an verschiedenen Orten leicht zugänglich sind. Die feierliche Übergabe in Freiburg wird durchgeführt mit Ellen Namhila, Chairperson of AACRLS und Werner Hillebrecht, Chief Archivist of the National Archives of Namibia auf der einen Seite, Edgar Dürrenberger, Dag Henrichsen, Reinhart Kössler und Heiko Wegmann auf der anderen Seite.
Ebenfalls
übergeben wird ein Archivbestand (in Kopien) des "Solidaritätskomittees
der DDR" aus den 1980er Jahren. Der Bestand betrifft die vielfältigen
Beziehungen dieses Komitees zur damaligen Befreiungsbewegung und
heutigen Regierungspartei SWAPO.
Ansprechpartner:
Reinhart Kössler (ABI), Tel. 0761-88878-23
Siehe auch: 23.05.2008 - "Unsere Vergangenheit wurde uns geraubt" - Interview von Anja Bochtler mit Ellen Namhila, Vertreterin der Archive des antikolonialen Widerstands- und Befreiungskampfes in Namibia Mehr
AfrikanistInnen-Tagung vom 14.-17.5.2008 in Freiburg i.Br. und Basel:
Grenzen und Übergänge - Frontières et Passages - Frontiers and Passages
Erstmals finden sich die Vereinigung von Afrikawissenschaften in Deutschland e.V. (VAD) und die Schweizerische Gesellschaft für Afrikastudien (SGAS) zusammen, um sich im Rahmen einer international angelegten Tagung über aktuelle Entwicklungen und den Stand der Forschung in Afrika auszutauschen. Die binational organisierte Tagung beschäftigt sich mit der ökonomischen, politischen, sozialen, und kulturellen Bedeutung von Grenzen und Übergängen. Sie gliedert sich in folgende thematische Blöcke:
* Umweltwandel: Globale Prozesse, lokale Wirkungen
* Zwischen Zeiten und Räumen: Kulturelle Aushandlungsprozesse
* Passagen und Übergänge: Rekonfigurationen des Sozialen
* Barrieren und Grenzen: Transformationen des Politischen
Das vorläufige Programm (PDF, 250 KB) steht hier zum Download bereit.
Veranstalter: Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg i.Brsg. und Zentrum für Afrikastudien Basel
Theater: Yvette Coetzee - KEINE PALMEN. KEINE LÖWEN. KEINE AFFEN. ab 13. März, Forum Freies Theater, Düsseldorf.
„Meine Familie war immer auf der 'Täter'-Seite. Mein Urgroßvater kämpfte im Herero-Krieg. 60 000 Hereros starben. Wie viele davon er umgebracht hat, weiß ich nicht. Mein Großvater war überzeugter Nazi. Meine Eltern und ich profitierten als Weiße von der Apartheid. Ich habe meine afrikanische Heimat verlassen, als ich 24 Jahre alt war.“ Wenn man als Weiße in Afrika geboren wird, wirft das Blättern im Familienalbum viele Fragen auf. Autorin und Schauspielerin Yvette Coetzee macht sich auf die Suche nach Antworten. 1904 kommt ihr Ur-Großvater aus Hamburg in die damalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), um als Soldat im Hererokrieg zu kämpfen, der bis 1908 andauert und als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt. Er kauft eine Farm westlich von Windhoek, auf der die Großmutter der Autorin inmitten ihrer schwarzen Farmangestellten heute noch wohnt, ausschließlich Deutsch spricht, deutsches Fernsehen sieht und „ihre“ Kultur, die sie nur durch ihre Eltern kennt, zu bewahren sucht.
Yvette Coetzee selbst wächst in Pretoria, im benachbarten Südafrika unter strikter Rassentrennung auf und erlebt 1994 den Zerfall der Apartheid, wie auch die politischen und sozialen Veränderungen, die darauf folgen. 2001 bricht sie, wie viele ihrer Landsleute auf, um ein eine bessere Zukunft in der „ersten Welt“ zu suchen. Seit sieben Jahren wohnt sie in Berlin und blickt in „No lions. No palm trees. No monkeys.“ von Deutschland aus zurück auf die Vergangenheit ihrer Familie in Afrika.
„Das ist eine kraftvolle und zeitgemäße Inszenierung, die neue Wege für die Entwicklung eines Dialogs zwischen Deutschland und Namibia beschreitet." Prof. Peter Katjavivi, Botschafter Namibias, Berlin
Weitere Termine siehe www.etberlin.de und www.forum-freies-theater.de
"Die Existenz und die Beiträge von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland sind bislang nur unzureichend zur Kenntnis genommen worden. Sowohl in der offiziellen Geschichtsschreibung als auch in öffentlichen Diskursen spielen sie eine Rolle, die von stereotypen rassistischen Wahrnehmungs- und Argumentationsmustern gekennzeichnet ist. Die historischen Wurzeln der darin reproduzierten machtvollen Fremdrepräsentationen liegen in der mangelnden Auseinandersetzung der Mehrheitsgesellschaft mit ihrer eigenen Kolonialgeschichte und entsprechenden Traditionen, die bis heute beinahe ungebrochen weitergegeben werden. Dies prägt in gravierender Weise nicht nur eine Vielzahl normierender Denk- und Handlungsweisen von weißen Deutschen, sondern ebenso die Lebens- und Erfahrungsbezüge von Schwarzen Menschen in diesem Land. Die individuellen und kollektiven Erfahrungen von Alltagsrassismus stellen für Menschen afrikanischer Herkunft daher einen Erfahrungszusammenhang dar,..." Das komplette Konzept als PDF-Datei: Weiter
Christina Fabricius und Claus Kristen: Auf der Fährte des Löwen - Das Kolonialdenkmal
Vortrag und Diskussion, Montag, 18. Februar, 19:45 Uhr, Speicher der Volkshochschule Haus Alte Waage
in Braunschweig, Eintritt frei
Lange Zeit unbeachtet und doch immer wieder Gegenstand von Diskussionen und
Aktionen steht es im Stadtpark an der Jasperallee: das Braunschweiger
Kolonialdenkmal. Ein Löwe, der mit seiner Pranke die Weltkugel umfasst und
auffordert: "Gedenket unserer Kolonien und der dort gefallenen Kameraden".
Die Referenten geben einen Überblick über die Entstehungsgeschichte dieses
Monuments und die darum geführten Auseinandersetzungen, die von
Gerichtsverfahren über Kundgebungen bis zu SchülerInnenaktionen reichen.
Nicht zuletzt geht es um die Frage, wie wir zukünftig damit umgehen wollen:
Bewahren, verschrotten, verändern? Und darüber hinaus: Ist es nur ein Relikt der
Vergangenheit oder hat es auch eine Bedeutung für Gegenwart und Zukunft?
Friedenszentrum Braunschweig e.V.
friedenszentrum@arcor.de
325 Jahre brandenburgische Landnahme in Westafrika
Veranstaltung am 08.02.2008 ab 16:15 Uhr im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Potsdam, Am Neuen Markt 9). Die „Projektgruppe 325 Jahre koloniale Landnahme Brandenburgs“ besteht aus Dr. Dr. Ulrich van der Heyden (Berlin), Prof. em. Dr. Walter Hundt (Fichtenwalde), Dr. Jens Klocksin MdL (Kleinmachnow), Andreas Kuhnert MdL (Kloster Lehnin), Uwe Prüfer (VENROB e.V.; Potsdam) und Klaus Selmke (ABC-Brücke; Oranienburg)
Einladung (pdf, 1 Seite) | Programm (pdf, 1 Seite)
Askari-Reliefs.
Schimmelmannbüste.
„Tansania-Park“...
Koloniale Mythen in der Stadt.
Mapping Wandsbek.
Ausstellung im Kunsthaus Hamburg: 4.3. – 6.4.2008
Ausstellungseröffnung: 3.3.08 18.30 Uhr
umfangreiches Begleitprogramm, weitere Infos auf wandsbektransformance
Deutscher Kolonialismus und Nationalsozialismus –
eine Debatte um Kontinuität und Diskontinuität
mit
„Wir nicht, die anderen auch“ – so lautete jahrzehntelang die Haltung, wenn vom deutschen Kolonialismus die Rede war. Das galt auch für die historische Forschung. Im Zuge globalhistorischer Themen, Tendenzen und Theorien hat die Erforschung des deutschen Kolonialismus mittlerweile einen Aufschwung erlebt. Nun steht sogar die These im Raum, der koloniale Krieg in Südwestafrika sei ein Vorläufer des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Zweiten Weltkrieg gewesen.
Kontakt: Dr. Jörg Später, joerg.spaeter@geschichte.uni-freiburg.de
Afrikanische Abenteuer - Koloniale Sammelbilder zwischen Trivialität, Rassismus und Exotismus
"Im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren die in vielen Ländern vertriebenen Reklamesammelbilder aus der visuellen Alltags- und Populärkultur nicht wegzudenken. Die damals aufstrebende Werbebranche nutzte besonders auch die dem Kolonialismus und dem Exotismus entlehnten Motive als Blickfang, um bei der Kundschaft die Kauflust zu entfachen oder national-imperialen Stolz zu erzeugen. Das millionenfach unter die Menschen gebrachte Bildgut im Kleinformat reproduzierte so ziemlich alle Stereotypen des Fremden, die im Umlauf waren, weshalb den Kolonialsammelbildchen alles andere als ideologisch-politische Harmlosigkeit zu attestieren ist. Die Legitimation, den »Rest der Welt« zu unterwerfen und aus-zubeuten, dazu leistete die Welt der Sammelbilder ihre Dienste. Wer durch diese Bilderschule des Kolonialismus gegangen war, hatte seine Lektion vom weißen Herrenmenschen gelernt. Gleichwohl manifestiert sich in den Reklamesammelbildern ein eher moderater Rassismus, so dass sich von einem »Kolonialbiedermeier« sprechen lässt."
Veranstaltungsprogramm, Kontakt etc.: Werkstatt der Kulturen, mitveranstaltet von Berlin postkolonial
„Eine Frage der Zeit“
Alex Capus liest am Montag, 21. Januar 2008, 20.00 Uhr in der Kirchzartener Bücherstube aus seinem neusten Buch: "Drei Papenburger Ingenieure transportieren für Kaiser Wilhelm ein Dampfschiff in Einzelteilen nach Afrika, um es am Tanganikasee zusammenzubauen. Zu Beginn der Odysee sind die drei Werftarbeiter fasziniert vom kolonialen Charme Deutsch-Ostafrikas, aber dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Plötzlich werden Nachbarn zu Feinden und Gegner zu Freunden. In einer aus den Fugen geratenden Welt muss jeder auf seine Art versuchen mit heiler Haut davonzukommen." |
Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, studierte Geschichte und Philosophie in Basel und lebt heute als Journalist und Autor in Olten.
Anmeldung und Kartenvorverkauf in der Kirchzartener Bücherstube unter Tel.: 07661 2164, oder per EMail: info@kirchzartener-buecherstube.de. Eintritt 7,-- €.
Deutschland 2007 | OmU | 87 Min.
Eine vielschichtige audiovisuelle Recherche zur Verflechtung von
Politik, Kolonialismus, Wissenschaft und Medien -- ausgehend von Bild-
und Tondokumenten indischer und nordafrikanischer Kriegsgefangener aus
dem »Halbmondlager« in Wünsdorf bei Berlin zur Zeit des Ersten
Weltkrieges. Die Gefangenenlager wurden zunehmend von Wissenschaftlern
der >Königlich Preußischen Phonographischen Komission<
frequentiert; die »exotischen« Gefangenen wurden zu Forschungsobjekten
für Ethnologen, Anthropologen und Sprachwissenschaftler. Man machte
Tonaufnahmen, es wurde fotografiert, gefilmt, vermessen, nummeriert,
registriert, einsortiert. Die von Schellackplatten abgespielten Stimmen
der Internierten geistern nun durch den Film. THE HALFMOON FILES
belässt es jedoch nicht bei der Präsentation des Tonmaterials aus dem
Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin und bei der Untersuchung
seiner Entstehungsbedingungen oder politischen Nutzbarmachung, sondern
entlässt es in die Freiheit des Erzählens kleiner Geschichten. Buch,
Ton, Schnitt, Produzent: Philip Scheffner
Mi 09.01., 19:30 zu Gast: Regisseur Philip Scheffner | Do 10.01., 21:30 | So 13.01., 17:30
Siehe auch die Film-Website mit weiteren Aufführungsterminen und Infos
"Die Teilung der Erde" – Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika-Konferenz, April 2006 bis Ende 2008. In Kooperation mit Dierk Schmidt. Scharnhorststr. 1, D-21335 Lueneburg, Öffnungszeiten: Do 16-20h, Fr-Sa 14-18h, fon +49.4131.677-1210
Teil 1 - Conférence de Berlin, 23.11.07 - 24.1.08, im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg
Intermezzo - Konzeptuelle Bildüberlegungen
25.1.08 - 31.1.08Teil 2 - Widerruf, 1.2.08 - 8.2.08, Finissage 8.2.08 um 19h
"Nach Jahren des Experimentierens mit heutigen Möglichkeiten der schwer vorbelasteten künstlerischen Gattung des Historienbildes und der politischen Traditionslinien moderner Malerei hat sich Dierk Schmidt zuletzt mit der Rolle des Deutschen Reichs in der Geschichte des Kolonialismus beschäftigt. Die deutsche Involvierung in den Kolonialismus und die Massenmorde an der Bevölkerung des damaligen Südwestafrikas verschwand oft hinter den unvergleichlichen Verbrechen, die in späterer Zeit durch deutsche Vernichtungspolitik angerichtet wurden. Dieses Thema ist zurzeit virulent, denn es finden in den europäischen ethnologischen und historischen Museen zahlreiche Reformatierungen der Kolonialismus-Abteilungen statt. Darüber hinaus führen verschiedene Fraktionen in den politischen Geschichtswissenschaften auch öffentlich eine Auseinandersetzung um die Behandlungsweise dieser Kolonialgeschichte." Weiter
Ausstellung: "Deutschlands Adler im Reich des Drachen - Deutschland und China im Zeitalter des Kolonialismus"
Meckel-Halle der Sparkasse Freiburg, Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 28.8. - 17.9.2007, Eintritt frei (siehe auch Pressemitteilung des Bundesarchivs).
Internationales Symposium: Der Traum vom Paradies? Das Deutsche Reich in der Südsee Deutsches Historisches Museum und Universität Bayreuth 12. bis 14. September 2007 (beides pdf ) |
Einladung zu einem Luncheon Seminar: Prof. Dr. George Steinmetz, Department of Sociology, University of Michigan, Ann Arbor
Theorizing the Colonial State in German Southwest Africa, Qingdao, and Samoa.
Drei Arten, am Kolonialismus zu leiden.
Montag, 2. Juli 2007, 13 Uhr im Arnold-Bergstraesser-Institut, D-79110 Freiburg, Windausstraße 16, Tel.: 0761-88878-0 | Fax.: 0761-88878-78; e-mail: abifr@abi.uni-freiburg.de | ABI-Website
siehe auch G. Steinmetz in der Zeitschrift Peripherie: Von der 'Eingeborenenpolitik' zur Vernichtungsstrategie: Deutsch-Südwestafrika, 1904(*) bei Linksnet
Kulturerbe des Kolonialismus - Wie es nach Deutschland kam und wie man heute damit umgeht Mehr
Die folgende Ankündigung ist der Website des Frankreich-Zentrums entnommen:
Während in den USA die Diskussion über den Postkolonialismus schon seit vielen Jahren nicht nur den politischen Diskurs, sondern unter dem von Edward Said geprägten Begriff der "postcolonial studies" auch spezifische Fragestellungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften prägt, fand die Auseinandersetzung der europäischen Länder mit ihrer kolonialen Vergangenheit nur in eingeschränktem Umfang statt. Die Vortragsreihe "Koloniale Vergangenheiten - (post)imperiale Gegenwarten" möchte daher den Blick eröffnen auf die Besonderheit der kolonialen Vergangenheiten einzelner europäischer Länder, deren Konsequenzen für ihre gegenwärtigen Gesellschaften und ihre aktuellen politischen Zielsetzungen in einer Zeit, die als "postimperial" bezeichnet werden könnte.
In zunächst fünf Vorträgen im Sommersemester 2007 sollen die grundsätzlichen Unterschiede der europäischen Kolonialgeschichten sowie der politischen und historiographischen Strategien im Umgang der ehemaligen Kolonialstaaten mit ihren imperialen Vergangenheiten untersucht werden. Auf einen einführenden Vortrag von Prof. em. Dr. Wolfgang Reinhard (Freiburg/Erfurt) folgen Veranstaltungen zur Kolonialgeschichte Spaniens (Prof. Dr. Walther L. Bernecker, Erlangen-Nürnberg), Deutschlands (PD Dr. Dirk Van Laak, Jena), Großbritanniens und Frankreichs (Dr. Stephan Malinowski, Berlin) sowie zur Dekolonisation (Prof. Dr. Jörn Leonhard, Freiburg). Im Wintersemester 2007/08 wird die Reihe mit Einzelvorträgen zu spezifischen Phänomenen der Kolonialgeschichte fortgeführt und soll dann in ein Kolloquium münden.
Einführung: Prof. Dr. Stefan Pfänder
Raum: HS 3044
Deutschlands Kolonialzeit war relativ kurz (1884 - 1914/18) und wurde später als Intermezzo abgetan. Doch waren die Deutschen nicht nur ebenso engagierte Kolonisatoren wie ihre imperialen Konkurrenten. Die Erfahrungen als Kolonialmacht schlugen sich auf vielfältige Weise in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts nieder.
Dr. Dirk van Laak, geb. 1961, ist Privatdozent und Oberassistent am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Jüngste Veröffentlichungen: „Imperiale Infrastruktur. Deutsche Planungen für eine Erschließung Afrikas 1880 bis 1960“ (2004), „Über alles in der Welt. Deutscher Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert“ (2005)
Einführung: Prof. Dr. Jörn Leonhard
Raum: HS 3044
Dr.
Stephan Malinowski ist wissenschaftlicher Assistent für Neuere
Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität
Berlin. Derzeit vertritt er die Juniorprofessur am Institut für Neuere
und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Seine
Arbeitsgebiete umfassen u.a. die deutsche und westeuropäische
Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die deutsch-französischen
Beziehungen, Europäische
Kolonialgeschichte, Dekolonisation und
ihre Rückwirkungen auf Europa. Derzeit arbeitet er innerhalb des
Forschungsprojekts „Fighting backwardness“ zum Thema der späten
Kolonialkriege und zur frühen europäischen ‚Entwicklungshilfe’ in
Afrika (1950er/60er Jahre). Veröffentlichungen: „Vom König zum Führer.
Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel
zwischen Kaiserreich und NS-Staat“ (2004)
Einführung: Prof. Dr. Rolf G. Renner
Raum: HS 3044
Der Vortrag wird sich mit den unterschiedlichen Erfahrungen in Frankreich und Großbritannien und den langfristigen Konsequenzen für das politische Selbstverständnis und die Europapolitik in beiden Ländern beschäftigen. Ausgangspunkt ist der nach 1945 schnell deutlich werdende Status beider Länder als "prekäre Siegermacht" mit überkommenen Großmachtansprüchen und imperialen Traditionen einerseits und zunehmend eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des Kalten Krieges andererseits. Das zeigte für Frankreich und Großbritannien zumal die Suez-Krise 1956. Aber bereits zuvor und zugespitzt seitdem zeigten sich entscheidende Unterschiede im Ausmaß der Gewalt und der Verflechtung zwischen der Dekolonisation und der Innenpolitik der Metropolen. Für die Krise der IV. Republik wurde die Algerienkrise zum Katalysator. Die Erfahrungen der 1950er und 60er Jahre stehen im Zentrum der Analyse, wobei ein Ausblick nach dem langfristigen Erbe der Dekolonisation für beide Länder fragt.
Im Sommersemester 2007 jeden Donnerstag von 18-20 Uhr im Großen Hörsaal der PH
zum Programm (pdf)
Um breitere Teile der Öffentlichkeit für die Bedeutung des anhaltenden Verlustes von Kulturgütern vor allem für Länder des Südens zu sensibilisieren, zeigt das informationszentrum 3. welt (iz3w) in Kooperation mit der CulturCooperation Hamburg das 'creative documentary' „Cracks in the Mask“ von Frances Calvert.
Der Film: Ephraim Bani, Kulturgelehrter der Torres Strait Inseln im Pazifik, reist mit seiner Frau nach Europa, um in den ethnografischen Museen das kulturelle Erbe seines Volkes zu aufzusuchen. Dort findet er die einzigartigen Schildpatt-Masken, die seine Vorfahren anfertigten, als Ausstellungsstücke und Kistenhüter vor. Nachdem 100 Jahre zuvor in einer Welle von kolonialen Expeditionen ein Großteil bedeutender Kulturgüter außer Landes gebracht wurden, ist keine der Masken mehr auf den Inseln. Er forscht nach ihnen und erfährt dabei gleichzeitig die Haltung der Wissenschaftler in den Museen. Mit seiner Suche nach den verloren gegangenen Schildpattmasken seiner Kultur hält er uns einen Spiegel vor. So stellt der Film die wichtige und ungelöste Frage nach dem Umgang mit fremdem Kulturgut und zeigt, dass die dicksten Masken Risse bekommen, wenn ein Angehöriger ihres Volkes das Museum betritt. (1997, 57 Min. OmU)
Bei der Aufführung des Films wird neben einer Vertreterin der CulturCooperation auch der Ethnologe und Museumspädagoge Volker Harms anwesend sein, um mit dem Publikum zu diskutieren. Volker Harms ist einer der wenigen Wissenschaftler in Deutschland, der sich mit dem Thema Beutekunst und Völkerkundemuseen befasst hat. Im Anschluss an den Film wird die CulturCooperation auch die Kampagne „Nofretete geht auf Reisen“ vorstellen, die beispielhaft zeigt, wie faire politische Lösungen für strittige Rückgabeforderungen aussehen können. Elektronischer Flyer der CulturCooperation: weitere Aufführungs- und Veranstaltungsorte in anderen Städten.
Siehe zum Thema auf freiburg-postkolonial.de: Tanja Berger: Räuber, Retter und Gelehrte - Die Debatte um die Rückgabe geraubter Kulturgüter (2001), Zum Text
Regie: Steffen Schülein, Martina Backes | Kamera: Oliver Klein | Schnitt: Thomas Cernay
| Deutschland 2006 | OmU | 80 Min. | Kommunales Kino im alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40| Mo 25.09.06, 20:00 Uhr
Ein Dokumentarfilm über die lokalen Beschäftigten im Abenteuertourismus am Sambesi und ihre Sicht auf die postkolonialen Verhältnisse an den Victoria-Fällen, 150 Jahre nach ihrer »Entdeckung« durch den Missionar und Abenteurer Dr. David Livingstone. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine dreitägige Reise zu verschiedenen Orten und Aktivitäten bei den Victoria-Fällen und zeigt Bilder von Wildwasser-Rafting, Bungeejumping, Hotelpools und Sunset-Cruise. Thema des Films sind das Verhältnis zwischen den lokal Beschäftigten und den TouristInnen, ihre meist stereotypen Vorstellungen vom »wirklichen Afrika« und die wirtschaftlichen Probleme Livingstones, dem touristischen Zentrum Sambias, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt zählt.Steffen Schülein wird bei der Vorführung und dem anschließenden Filmgespräch anwesend sein und über das Projekt berichten. Mehr | Siehe auch: FernWeh-Neuerscheining (iz3w-website): "Fenster zur Parallelwelt - Reisebilder und Fernwehgeschichten" (über Exotik, Begegnung, koloniales und postkoloniales Reisen u.v.m.) Mehr
Informationsnachmittag im Adelhausermuseum mit verschiedenen Vorträgen zur Geschichte,
der politischen und kulturellen Situation der Mongolei, Sa, 02.09.2006, von 15.00 bis 19.00 Uhr
"For almost sixty years, since the end of World War II, the German public had forgotten about its colonial empire. Whereas other European powers experienced the traumatic violence of decolonisation, Germans believed that they had nothing to do with the colonial exploitation of large parts of Africa, Asia or South America. They were innocent - so many believed - of the devastations brought about by European colonialism and could therefore engage with the new postcolonial world without the dark shadow of a colonial past. Some observers have termed this 'colonial amnesia'. (...) The conference will address Germany's biased and troubled relationship with its colonial past over the course of two centuries. As postcolonial studies have shown, colonial engagement neither started nor ended with formal colonial rule. Thus we will have papers dealing with numerous aspects of the encounters of Germany and Germans with imagined or real colonial empires, from the mid nineteenth century to the present day. Papers addressing the problems from a transnational or comparative perspective, papers dealing with the landscapes of memory in the former German colonies, and papers offering literary and other cultural-historical perspectives are also included. The contributors are practitioners in a diversity of disciplines."
Zur Website der University of Sheffield: Veranstaltungsprogramm, Anmeldemöglichkeit etc.
FREMDSEIN IM FOKUS | 13. Mai – 22. Juni 2006
Frühling rollen? Gast arbeiten? Neger küssen?
DER
KAMPF DES NEGERS UND DER HUNDE | So 14.5. / Do 18.5. / Fr 19.5. / Sa
20.5. / So 21.5. / Fr 26.5. / Sa 27.5. / So 28.5. / Fr 2.6 / Sa 3.6.
jeweils 20.00h
von Bernard-Marie Koltès
actors gang
"Am 20. Mai wird "Les Nègres" von Michaël Levinas am Theater Freiburg zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. Die Oper basiert auf einem Schauspiel von Jean Genet und thematisiert die Vorurteile und Urängste gegenüber Fremden in der Gesellschaft."
"Plakate im Kampf" - Bilder und Öffentlichkeit der Befreiungsgeschichte Namibias (Website Deutsch und Englisch)
Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 30. Mai 2006, 18 Uhr. Ort: Basler Afrika Bibliographien (BAB), Klosterberg 23, 4051 Basel. Öffnungszeiten: Mi-So 13-18 Uhr. Siehe auch Rezension des BAB-Buches "African Posters"
Ort: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, KG I, HS 1015. Wintersemester 2005/06, jeweils 20.15 Uhr
Flyer zu den Veranstaltungen mit weiteren Informationen als pdf-Download
„Aus Namaland und Kalahari...“ Studioausstellung mit historischen Fotografien des Kolonialoffiziers Kurd Schwabe, Adelhausermuseum 08.05.2002 – 13.10.2002. Besprechung