Pressedokumentation auf www.freiburg-postkolonial.deBericht des Vereins ehem. Kolonialkrieger und Kolonialdeutscher, Freiburg. i. Br.:Veranstaltung der Jugendgruppe |
Kolonial-Post, Amtliches Organ des Deutschen Kolonialkriegerbundes, Jahrgang 1929, Nr. 7, 23.07.1929, S. 86 Freiburg i. Fr. [sic] Verein ehem. Kolonialkrieger u. Kolonialdeutscher. Vs.: Jos. Kaiser, Freiburg-Littenweiler, Kappeler Str. 122. Kf.: Ludwig Buhl, Freiburg, Kaiserstr. 15. Schf.: Rudolf Gutjahr, Freiburg, Konradin-Kreutzer-Str. 6. Am Sonnabend, 15. Juni 1929, 18 Uhr, versammelte der Verein seine Mitglieder mit Familienangehörigen und Kolonialinteressenten im V.L. zum „Bären“, Oberlinden 12, zu einer kurzen Besprechung interner Vereinsangelegenheiten mit anschließend schlichter Feier, veranstaltet von der Jugendgruppe. Nachdem der 1. Vs., Kam. Kaiser, die kurz gehaltene Stzg. geschlossen hatte, übergab er das Präsidium für die nachfolgenden Stunden dem 1. Führer der Jugendgruppe, Jungmann Fritz Wißler, der dann alle Anwesenden namens der Jugendgruppe begrüßte, dem Stammvereine für die Lehren und Hilfen und das der Gruppe bisher entgegengebrachte Vertrauen dankte. Ein schneidig gespieltes Musikstück, dem ein Vorspruch: „Vergeßt nicht unsere Kolonien”, vorgetragen von Roderich Kaiser, folgte, leitete die offizielle Feier ein. In rascher Reihenfolge brachte die Gruppe dann zwischen Musik das vierstimmig vorgetragene Lied: “Nimm deine schönsten Melodien” und das Gedicht: „Der Waldläufer”, vorgetragen von Erich Ill, zu Gehör. Dann ergriff der 1. Gruppenführer Wißler wiederum das Wort zu einer sehr eindrucksvollen, erhebenden Ansprache. Er schilderte in kurzen Zügen die Entstehung und Entwicklung der Jugendbewegungen bis zur gegenwärtigen Zeit und wies darauf hin, daß besonders die schweren Zeiten wie der Krieg und noch in erhöhtem Maße der Schandvertrag von Versailles die Jugendbewegungen auf den Plan riefen, um die Jugend noch mehr als die Alten, sich körperlich und geistig für das Vaterland zu ertüchtigen. In markigen Worten dankte er den tapferen Kämpfern des Weltkrieges und der Kolonien, die für das deutsche Vaterland und deutsches Gut über See gestritten und geblutet haben, dann gedachte und ehrte er die tapferen Toten, die ihr teures Leben willig für das geliebte Vaterland dahingegeben haben und gelobte namens der Gruppe, das Erbe der alten Kämpfer und das Vermächtnis der teuren Toten zu übernehmen, damit dieser echt deutsche Geist für das Vaterland erhalten und stark werde und zur Stoßkraft wachse für die Sprengung der drückenden Fesseln und der Wiedererlangung unserer vom Feindbund widerrechtlich geraubten Kolonien. Ehern, feierlich und tiefergreifend standen die Worte des Gedichtes von Wolfgang Ostwald: „Dem Andenken der gefallenen Kameraden!” Die ihr Blut und Leib und Leben – Für uns habt dahingegeben, – Tote Brüder, ruht nun aus! – Keines Schmerzes weher Schrecken, – Kann aus diesem Schlaf erwecken, – Ruhet aus, ihr seid zu Haus. – Aber wir, die wir oben – Noch im Sonnenlicht, geloben – Eins euch in die Gruft hinein: – Nicht umsonst habt ihr gestritten, – Eure Erben wollen wir sein! – gesprochen von Erich Illl, während den leise gespielten Klängen des Liedes vom guten Kameraden, wie in Plastik gehauen in dem vollbesetzten Lokal. Ebenso der darauffolgende, unter den Klängen des Deutschlandliedes, von Otto Kiefer kernig gesprochene Feuerspruch von Hugo Kaun: „Was auch daraus werde: – Steh‘ zur deutschen Erde, - Bleibe wurzelstark! – Kämpfe, [Fortsetzung auf S. 87] Was auch daraus werde: – Steh‘ zur deutschen Erde, – Bleibe wurzelstark! – Kämpfe, blute, werbe – Für dein höchstes Erbe! – Siege oder sterbe, – Deutsch sei bis ins Mark!“ Diese erhebende, nur bei gedämpftem Kerzenlicht vorgenommene Toten- und Heldenehrung hinterließ bei allen Anwesenden einen nachhaltigen Eindruck. Nach dem von der Jugendgruppe vorgetragenen Chor: „Flamme empor!“ ergriff der 1. Vs. Kam. Jos. Kaiser, das Wort, dankte den Jungmannen, ihren beiden Führern Wißler und Hönig und dem, vom Stammverein bestellten Jugendwart, Kam. Fritz Wanner, für das Dargebotene, für die bisher von der Gruppe überhaupt geleistete Arbeit und ermahnte sie, weiter in diesem eben bekundeten Geiste fortzuarbeiten und am Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes zum Wohle des gesamten deutschen Volkes mitzuwirken, unsern gesetzten Zielen, den Versailler Schandvertrag mit der darin enthaltenen Kriegs- und Kolonialschuldlüge, der auf Generationen ausgedehnten Tributpflicht und Unterjochung zu beseitigen, zur Verwirklichung zu verhelfen. Hierauf wurde spontan das Deutschlandlied gesungen. Nachdem noch ein schönes Gedicht vom 2. Gruppenführer, René Hönig, vorgetragen war, ging die Feier zum Kommers über, und noch lange bleiben alt und jung beisammen. Mit Stolz blickt der Verein auf seine Jugendgruppe siehe auch: Abkürzungsverzeichnis | Zum Seitenanfang | nächster Kolonial-Post Bericht: 23.08.1929 |