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Presse-Dokumentation auf www.freiburg-postkolonial.de

DOA: Truppenmeldungen, DSWA: schweres Gefecht bei Haruchas; Stabsarzt Dr. Ambros von der ostasiatischen Besatzungsbrigade nach Freiburg versetzt, DOA: Missionsstationen im BezirkLindi zerstört, 50 Verwundete und Kranke aus DSWA in Hamburg eingetroffen

Freiburger Zeitung, Nr. 219 vom 19.09.1905, 1. Blatt, 1. Seite

Deutsch-Afrika.
Ost-Afrika.
Gouverneur Graf Goetzen telegraphiert: Am 16. d. M. ist Marineinfanterie auf dem Dampfer Koerber in Dar-es-Salaam gelandet. Zur Beruhigung der Bezirke Lindi, Kilwa und Mrogrow werden größere Detachements Schutztruppen vorgeschoben, die einen Rückhalt an die in kleineren Abteilungen an festen Punkten bleibende Marineinfanterie haben. Die Innenstationen müssen vorläufig sich selbst überlassen bleiben, sie scheinen auch zu offensiven Vorstößen stark genug. In den Bezirken Mahtage und Iringa sind einzelne Teile der Bevölkerung aufständisch. Die in Iringa stehende Kompagnie Schutztruppen unter Hauptmann Nigmann hatte in den Utschangsrandbergen ein siegreiches Gefecht. Die Wahehehäuptlinge befinden sich bei Hauptmann Nigmann. Die Station Iringa selbst ist gesichert.

Südwest-Afrika.

Amtlich wird gemeldet: Major Meister besiegte am 13. September den Feind bei Haruchas nach sechsstündigem Aufstieg in dem steilen Gebirge und heftigem fünfstündigem Gefecht, in dem Mann gegen Mann kämpfte und die Hottentotten aus ihren Stellungen geworfen wurden. Einem Teile gelang es, in nordwestlicher Richtung in Gebirgsschluchten zu entkommen. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Der Feind ließ 60 Tote auf dem Gefechtsfeld liegen. Unsererseits fielen 2 Reiter, verwundet sind Hauptmann Merker (Schuß in die linke Schulter), Oberarzt Horch (schwer) und 10 Reiter.


Scan der Originalseite auf dem Server der UB-Freiburg

Freiburger Zeitung, Nr. 219 vom 19.09.1905, 1. Blatt, 2. Seite

Militärische Personalnachrichten. Für die Garnison Freiburg sind folgende Veränderungen zu verzeichnen: [...] Aus der ostasiatischen Besatzungsbrigade ausgeschieden und in der Armee angestellt: Dr. Ambros, Stabs- und Bataillonsarzt des 1. Bats. als Stabsarzt beim 5. bad. Inf.-Rgt. Nr. 113. Zum Fähnrich ist befördert Unteroffizier Cranz im genannten Infanterie-Regiment.


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Freiburger Zeitung, Nr. 219 vom 19.09.1905, 1. Blatt, 3. Seite

Aus Deutsch-Afrika.
München, 18. September. In St. Ottilien traf gestern aus Dar-es-Salaam folgende telegraphische Nachricht ein: Missionsstation Npango und Luculedi, drei Tagesreisen voneinander entfernt, im Bezirk Lindi wurden zerstört. Die vermisste Schwester Walpurga ist ermordet. Schwester Avia ist tot. Die Missionare von Kigwasera sind nach Windhafen gebracht. Von den übrigen Missionsstationen ist in St. Ottilien keine Nachricht eingetroffen.

Aus Südwestafrika.
Hamburg, 17. September. Mit dem Postdampfer Ernst Woermann trafen heute etwa 50 verwundete und erkrankte Krieger aus Südwestafrika hier ein. Unter ihnen befanden sich: Major Gräfer, die Hauptleute Zwehle und Schultze und die Leutnants v. Böninghausen, Charles de Beulieu und v. d. Lippe.


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