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Presse-Dokumentation auf www.freiburg-postkolonial.de:

Wangoni schließen sich dem Aufstand an (DOA); Kriegsmeldungen aus DSWA, Otavibahn fährt bis Omaruru; Offiziersmeldungen; Kreuzer Seeadler auf Weg nach DOA gestrandet

Freiburger Zeitung, Nr. 213 vom 12.09.1905, 1. Blatt, 1. Seite

Deutsch-Afrika

Ost-Afrika
Gouverneur Graf Götzen telegraphiert unter dem 8. September, daß nach einer über Kapstadt bei ihm eingegangenen Meldung des Bezirksamtes Langenburg auch der Wangonistamm aufständisch sei.
Der Stamm der Wangoni wohnt südlich von den Matumbi, bei denen die Unruhen zuerst entstanden zu sein scheinen, ganz im Innern der Südweststrecke des Schutzgebietes östlich vom Nyassa-See, an dessen nördlichen Ende die Station Langenburg liegt. Ernstere Besorgnis braucht man wohl auch gegenüber diesem Fortschritt noch nicht zu hegen; denn es handelt sich um völlig minderwertige und schlecht bewaffnete Gegner, die z. B. mit den kriegstüchtigen Stämmen Deutsch-Südwestafrikas keinen Vergleich aushalten, sondern höchstens durch ihre große Zahl den im Gebiet ansässigen wenigen Weißen und der farbigen Polizei-Schutztruppe Ungelegenheiten bereiten können. Sie sind im allgemeinen nur mit Pfeilen und Speeren bewaffnet.

Südwest-Afrika

Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am Typhus gestorben: Reiter Heinrich Westermann aus Himmelpforten, früher Feldartillerie-Regiment Nr. 45, am 4. Sept. in Krankenhaussammelstelle Gochas; Reiter Franz Herrmann aus Niederbühl, früher Inf.-Regt. Nr. 142 (Mühlhausen i. Els.), am 6. Sept. in Krankenhaussammelstelle Kubub. Sanitätssergeant Wilhelm Nierhaus aus Heven, früher Inf.-Regt. 175, infolge eines Jagdunfalls verletzt (Schuß in den Unterkiefer).

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Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung meldet: Nach einer bei der Otavigesellschaft eingetroffenen telegraphischen Nachricht wurde der Betrieb der Otavibahn auf der ganzen Strecke bis Omaruru am 1. Sept. eröffnet. Bekanntlich war der erste Bahnzug am 25. August in Omaruru eingelaufen.

 

Freiburger Zeitung, Nr. 213 vom 12.09.1905, 1. Blatt, 2. Seite

Schutztruppe für DOA
Vom Militär. Zur Verstärkung des Offizierkorps der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika sind am 1. d. Mts. 4 Hauptleute, 5 Oberlts. und 8 Leutnants, zusammen also 17 Offiziere und zwei Sanitätsoffiziere zu dieser Schutztruppe übergetreten. Darunter befindet sich vom Inf.-Regt. Nr. 113 Oberleutnant Hudemann, ferner Oberarzt Dr. Schumacher beim 2. bad. Gren.-Regt. Nr. 110. – Oberleutnant Freiherr von Schönau-Wehr (früher Inf.-Regt. Nr. 113) der s. Zt. bald nach Ausbruch des Herreroaufstandes als Schutztruppenoffizier im Kampfe schwer verletzt wurde, und nach seiner Wiederherstellung zur völligen Genesung in die badische Heimat kam, hat nun nach längerem Aufenthalt, der ihm vortrefflich bekam, vollständig genesen, die Ausreise nach Südwestafrika wieder angetreten.

Freiburger Zeitung, 12.09.1905, 1. Blatt, 3. Seite

Kreuzer Seeadler

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