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Presse-Dokumentation auf www.freiburg-postkolonial.de:

Kriegsmeldungen aus DSWA und DOA (Kilwa, Mohorro, Rufidji-Fluß u.a.); Marinestreitkräfte in Deutsch-Ostafrika "nicht im Kriegszustand"; neue Kiautschou-Briefmarke

Freiburger Zeitung, Nr. 211 vom 09.09.1905, 1. Blatt, 1. Seite

DOA

Politische Tagesschau.

Berlin, 7. September. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 3. Sept. auf Patrouille bei Gurumanas gefallen: Sanitätssergeant Max Möller. Schwer verwundet wurde: Reiter Friedrich Schäfer.

Deutsch–Afrika.

Nach einem Telegramm des Gouverneurs Graf Goetzen vom 5. d. Mts. sind die Städte Kilwa und Mohorro nicht mehr bedroht. Am Rufidjifluß haben sich die Unruhen bis zwei Tagesmärsche südlich von Kilossa ausgebreitet. Das Detachement Jonck ist daher aus dem Bezirk Dar-es-Salaam, wo alles ruhig ist, nach Mohorro gesandt worden. Aus anderen Bezirken liegen beunruhigende Meldungen nicht vor. –

Ein Telegramm des Gouverneurs vom 6. d. Mts. meldet, daß der Bezirksamtmann Ewerbeck und alle Europäer des Lindibezirks, mit Ausnahme der vermissten Missionsschwester, sich in Lindi befinden. Beim Überfall der Missionsstation Lukeledi, Massassi und Nyaugora sind der Pater Lang und der Bruder Eyprian verwundet worden. Zwischen Kilossa und Mahenga sind verschiedene Inderniederlassungen zerstört und mehrere Araber und Küstenleute ermordet worden. Eine bei Kilossa plündernde starke Räuberbande ist durch eine Truppenabteilung unter Oberarzt Brünn zersprengt worden. Kilossa selbst ist jetzt durch ein Detachement der Schutztruppe unter Oberleutnant Schulz gesichert.

*

Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: In Anbetracht der vielfach verbreiteten Unrichtigen Nachrichten über die Kompetenz-Angelegenheiten usw. der für Ostafrika bestimmten Marinestreitkräfte sei nachliegend auf die hierauf bestimmte allerhöchste Kabinettsordre hingewiesen. Sie lautet: „Es sind als überetatsmäßige Besatzungsteile der Seestreitkräfte der ostafrikanischen Station hinauszusenden ein Detachement Marineinfanterie von 150 Mann mit Chargen und vier Maschinengewehren mit doppelten Bedienungsmannschaften der Matrosendivisionen. Ihre Verteilung regelt der älteste Seeoffizier der ostafrikanischen Station.“ Demnach hat weder eine Mobilmachung der Marinefeldkompagnie stattgefunden, noch gilt die Kompagnie als im Kriegszustand befindlich. Auch der Kreuzer Bussard befindet sich nicht im Kriegszustand, ebenso wenig die anderen nach dem Aufstandsgebiet beorderten Schiffe. Infolgedessen sind auch Kriegsgebührnisse für die Beteiligten nicht zuständig, wie auch Portovergünstigungen der Feldpost nicht eingetreten sind.

 

Freiburger Zeitung, Nr. 211 vom 09.09.1905, 2. Blatt, 2. Seite

Kiautschou-Briefmarke

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