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Freiburger Zeitung, Nr. 207 vom 05.09.1905, 1. Blatt, 1. Seite
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Deutsch-Afrika.
Der Kommandant des Bussard meldet unter dem 10. August über Kilwa: Im Bezirk Lindi ist der Aufstand begrenzt durch Mbenikuru, das Plateau von Muera, die Lukuledimündung und die Küste. Die Aufrührer sind in größeren Trupps über das Gebiet zerstreut. Oberleutnant zur See Altvater, ein Deckoffizier und zwölf Mann nebst drei Schwarzen Soldaten machten einen Vorstoß von Mtschinga ab. Kapitänleutnant Nobis, zwei Deckoffiziere und 15 Mann nebst zwei schwarzen Soldaten schützen Mroweka und Umgebung. Ein Marinestabsarzt, ein Deckoffizier und zwölf Mann machten von hier einen Vorstoß. Die Polizeitruppen gehen die Telegraphenleitungen entlang. Detachements der Schutztruppen operieren nördlich von dem Lutambasee. Die Araber unterstützen die Truppen und stellten Hilfe Ein Detachement von Ilwa (sic) und Kiwinje unterstützt das Vorgehen der Schutztruppe. Der Gesundheitszustand der Truppen ist vorzüglich. Die Depesche ging mit dem am 29. Aug. abends von Lindi abgehenden Schnellboote a.
Nach einem amtlichen Telegramm des Gouverneurs Grafen Goetzen vom 1. September sind die Stationen der Benediktinermission Mukuledi, Nyangow und Massassi im Bezirk Lindi von aufständischen Eingeborenen überfallen worden. Alle Europäer, bis auf eine Schwester, die vermißt wird, haben sich nach der Küste gerettet. Ein Detachement von 3 Europäern und 40 Mann ist gegen Massassi vorgerückt, um dem auf einer Dienstreise befindlichen Bezirksamtsmann Ewerbeck entgegenzugehen und die vermisste Schwester zu suchen. Zwischen Kilossa und Mahenge sind durchreisende Küstenleute und Karawanen bedroht worden. Die Station Kilossa wird deshalb von Mpapua aus verstärkt werden. Die Detachements Marwitz und Merker sichern Matumbi und Mohorro und der Kreuzer Bussard befindet sich vor Lindi.
Der Lokalanzeiger meldet aus Dar-es-Salaam: Gouverneur Graf Goetzen erklärte, der Grund der Unruhen in Ostafrika sei im Aufleben des alten hinduschen Schlangenkultus zu suchen. Zauberer, die ihre Macht schwinden sehen, predigen, daß das Volk durch die Rückkehr zum alten Kultus befreit werde. Es brauche keine Steuern mehr zu zahlen, keine Wege mehr zu bauen, keine Baumwolle mehr zu pflanzen. Die Fremden würden ins Meer getrieben werden und ihre Waffen würden wasser satt Feuer schießen. Aehnliche Regungen blieben 1898 auf ein ganz kleines Gebiet beschränkt. Auch diesmal waren sie der Grund des Aufstandes. Im Kautschukgebiet Donde, wo zunächst Bischof Spieß, dann der Posten Liwale den Unruhen zum Opfer fielen, haben zahlreiche Eingeborenen Vorschüsse von Europäern, Kaufleuten und Küstenhändlern auf Kautschuk. Das Eintreiben solcher Ausstände verursachte stets Streit und mögen diesmal zu besonderen Ausschreitungen geführt haben. Gleichzeitig sei die falsche Nachricht, daß Kilwa gefallen sei, nach Liwale gekommen, und so mögen die Leute nach einem Hirsebier-Gelage mit obligatorischer Schlägerei Mut bekommen und vorgezogen haben, Krieg zu führen, statt Schulden zu bezahlen. Aufrührerische Banden dringen brandschatzend auch bis sechs Stunden von Lindi vor. Besonders bemerkenswert ist, daß die Rebellen alle Fremden bekämpfen: Europäer, Inder, Araber und Küstenleute. Die Aufstandsbewegung bedeute also eine Auflehnung des Heidentums gegen alle fremde Kultur, Steuerzahlung und Arbeitsleistung. Augenblicklich seien nur die Bezirke Kilwa und Mohorro, deren landeskundige Amtsmänner leider gerade auf Heimaturlaub sind, sowie Lindi unruhig. Diese will der Gouverneur, bis Verstärkungen eintreffen, im Zaume halten.
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Wie ein Telegramm aus Windhuk meldet, wurden am 20. August im gefecht südlich Ongnomarntjiwa verwundet: Reiter karl Amendt, früher Husarenregiment 18, leichter Streifschuß an der rechten Schulter; Reiter Heinrich Metz, früher Dragonerregiment 14, Streifschuß an der rechten Seite. - Am 30. August ist im Feldlazarett 12 gestorben
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der Vizefeldwebel Nikolaus Girten von dem Artilleriedepot Metz an Herzschwäche und Bauchfellentzündung, Unteroffizier Karl Helbing, früher Füsilierregiment 86, an Herzschwäche nach Typhus und Bauchfellentzündung. Reiter Friedrich Freudenreich, früher Ulanenregiment Nr. 9, am 26. August auf Patrouille bei Korakorabis gefallen (Lungenschuß). |
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