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Presse-Dokumentation auf www.freiburg-postkolonial.de:

Kriegsberichte aus Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika; Carl Peters über Deutschland, England und einen möglichen Weltkrieg; Telegramm von Gouverneur Götzen aus DOA

Freiburger Zeitung, Nr. 202 vom 30.08.1905, 1. Blatt, 1. Seite

Deutsch-Afrika.

Aus Ostafrika

Der Kommandant des Bussard meldete vom 25. August: Oberleutnant z. S. Paasche hat auf dem Marsche nach Mvansa Aufständische bei Kipo, 10 km. westlich von Kowani, überrascht, auf dem Nordufer des Rufiji, als sie den Vormarsch nach Kowani antreten wollten. Der Feind war etwa 1000 Mann stark, davon die Hälfte mit Gewehren bewaffnet. Der Feind hat 78 Tote auf dem Nordufer gelassen, viele sind ertrunken. Danach ist er nach dem Südufer geflohen und hat sich dort versteckt.
Nach einem Telegramm vom 25. August nachmittags hat sich der Aufstand im Süden von Ostafrika auf den Lindi-Bezirk ausgedehnt und ist die Stadt Lindi selbst bedroht. Der Bussard hat sich nach Lindi begeben.
Für die Dauer der Unruhen in Deutsch-Ostafrika ist bei dem allgemeinen Marine-Departement des Reichsmarineamtes in Berlin, Leipzigerplatz Nr. 13, ein Zentral-Nachweisebureau eingerichtet worden, an das alle Anfragen über in Ostafrika befindliche Angehörige der Marine zu richten sind.

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Freiburger Zeitung, 30.08.1905, 1. Blatt, 3. Seite

Aus Deutsch-Ostafrika.

Berlin, 28. August. Ein Telegramm des Grafen Goetzen, Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika, vom 27. meldet: Die Unruhen bei Moromango, Bezirk Dar-es-Salaam, haben sich als wenig nachhaltig erwiesen und sind durch das Eingreifen der Schutztruppe leicht unterdrückt worden. In Maromango bleibt ein Polizeiposten. Der Gouverneur bestätigt ferner die durch den Kommandanten des Bussard übermittelte Nachricht von dem siegreichen Gefecht des Oberleutnant zur See Paasche am mittleren Rufidji nördlich von Schrende. In den Matumbibergen nehmen die Operationen ihren Fortgang. Leutnant Lindeiner hatte drei Stunden westlich von Kilwa gegen eine größere Anzahl von Aufständischen ein Gefecht. Die Aufständischen hatten schwere Verluste; diesseits keine Verluste. Die Aufstände hatten sich nach einer Meldung des Bezirksamtes Lindi auf die nördlichen Teile des Bezirks Lindi ausgedehnt und zwar infolge von Verhetzungen durch Kilwaleute.

Eine unmittelbare Bedrohung der Stadt Lindi selbst, die nach dem Telegramm des Kommandeurs des Bussard vom 25. d. M. befürchtet werden musste, scheint nach Telegramm des Gouverneurs bisher nicht vorzuliegen.

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