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Militärische Lage am Waterberg; Zum 20. Jahrestag der "Schutzherrschaft" über Deutsch-Südwestafrika

Freiburger Zeitung, 12.08.1904, 1. Blatt, 1. Seite

Aus Deutsch-Südwestafrika. Zu der Meldung des Generals von Trotha über die Einschließung der Herero [sic!] berichtet die Norddt. Allg. Ztg. offiziös:

Die neue Meldung über die Stellung der Hereros bedarf kaum einer Erläuterung. Danach scheinen die Hereros hauptsächlich den Teil des Waterbergplateaus besetzt zu haben, der auf der Kriegskarte von dem Hauptmassiv etwas östlich von Omuveroumue durch ein enges Tal und einen in ihm nach Norden führenden Weg abgetrennt erscheint. Der Name Hamakari für den Quellfluß des Om.-na-Tjosandjuppa, an dem Omuveroumue und Hamakari liegen, erscheint in dieser Meldung zum erstenmale. Okambukoude liegt etwa 12 Kilometer östlich und talwärts von Waterberg an dem von diesem Ort abschließenden Gewässer.

Der Ring unserer Truppen zieht sich nunmehr auch im Westen und Norden um das Waterbergplateau eng zusammen. Der zweiten Kompagnie des zweiten Regiments (Hauptmann Manger), die, wie bereits gemeldet, am 2. d. M. den Hereros eine verlustreiche Schlappe bei Okateitei beigebracht hat, ist Oberst Deimling mit weiteren Kompagnien schon nahegerückt; denn Omusema-Uarei liegt nur etwa 25 Kilometer südwestlich von Okateitei, Etwa [sic!] 20 Kilometer nördlich von letzterem Ort steht seit 21. Juli die Abteilung des Hauptmanns v. Fiedler bei Otjiwarango und Orumpemparora und hat bereits Verbindung mit dem etwa 40 Kilometer nordöstlich liegenden Otjenga, das Oberleutnant Volkmann nunmehr von Otawi aus besetzt hat. - Das Flußbett des Hamakari, so lesen wir noch in der Kreuzztg., das die Hereros von Omuweroume bis Hamakari besetzt haben, ist etwa 20 Kilometer lang. Das von den Hereros innegehaltene Viereck Omuweroume-Hamakari - Okambukonde-Waterberg ist ein verhältnismäßig kleines Gebiet.

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Am Sonntag waren es 20 Jahre, daß die deutsche Flagge in Südwestafrika gehißt wurde, und das Deutsche Reich in die Reihe der Kolonialmacht eintrat. Im Jahre 1883 hatte der Bremer Kaufmann Lüderitz in Angra Pequena eine Faktorei errichtet und einen 330 Kilometer langen, bis zum Oranje reichenden Küstenstrich sowie ein sich 150 Kilometer landeinwärts erstreckendes Gebiet von den Hottentotten erworben. Im folgenden Jahre erhielt der damalige Generalkonsul des Deutschen Reiches in Tunis, der berühmte Afrikareisende Dr. Gustaf Nachtigal vom Reichskanzler den Auftrag, mit S. M. S. Leipzig und Elisabeth die Westküste Afrikas zu bereisen und die noch von keiner anderen europäischen Macht beanspruchten Küstenstrecken, an denen deutsche Interessen sich als schutzbedürftig erwiesen, unter deutsche Schutzhoheit zu stellen. Am 7. August 1884 erfolgte die Hissung der deutschen Flagge in Angra Pequena und die Erklärung der deutschen Hoheit über das ganze afrikanische Küstengebiet zwischen dem 26. Grad s. B. und dem Kap Frio, mit Ausschluß der im englischen Besitz befindlichen Walfischbai. Aus diesem Schutzgebiet entwickelte sich die Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die jetzt das ganze Vaterland in gespannter Aufmerksamkeit erhält.


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Freiburger Zeitung, 12.08.1904, 1. Blatt, 3. Seite

Neuestes und Telegramme. Empfang der Farmer. Berlin, 11. August. Die Abordnung der südwestafrikansichen Farmer wird lt. Voss. Ztg. heute Mittag ½1 Uhr im Schloß vom Kaiser empfangen.


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