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Freiburger Zeitung, 05.03.1904, 1. Blatt, 1. Seite
Politische Tagesschau.
Berlin, 2. März. Der Kaiser hat gelegentlich seiner jüngsten Anwesenheit in Kiel den Major von Barsewitsch beauftragt, der Marineinfanterie seine Glückwünsche zu dem Erfolge des zehnstündigen heißen Gefechtes bei Otjihinanaga, bei dem 258 Mann des Seebataillons im Feuer standen, auszusprechen. Gleichzeitig machte der Monarch die Mitteilung, daß er nach Beendigung des Feldzuges in Deutsch-Südwestafrika den daran beteiligt gewesenen Truppen Fahnenbänder zu verleihen gedenke.
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Berlin, 3. März. Anläßlich des Eintreffens des ersten Eisenbahnzuges in Tsinansu übermittelte der Kaiser dem Gouverneur der Provinz Schantung folgendes Telegramm:
Nachdem mir gemeldet worden ist, daß der erste Eisenbahnzug in Tsinansu eingetroffen ist, beglückwünsche ich eure Exzellenz zu diesem für die Ihnen unterstellte Provinz reichen Segen ergießenden Ereignis.
Gouverneur Chousu erwiderte:
Ich danke Eurer Majestät für den telegraphischen Glückwunsch tiefsten Herzens. Die Eisenbahn ist nun bis Tsinansu vollendet zum Wohle des Handels beider Länder. Ich hoffe fest, daß die Freundschaft zwischen den Deutschen und den Chinesen immer andauern und noch inniger werden wird, und daß deutsche und chinesische Kaufleute einträchtig zusammenwirken werden. Ich will mit allen Kräften helfen, und trachten, daß Eurer Majestät Hoffnungen sich erfüllen. In der Provinz Schantung ist alles friedlich. Ich wünsche Eurer Majestät Gesundheit und langes Leben.
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