Dokumentation: "Entschädigungen wegen dem Burenkrieg" |
Freiburger Zeitung, 5.1.1904, 1. Blatt 1. Seite „Über die Entschädigungsansprüche deutscher Reichsangehöriger in Südafrika schreiben die Altdeutschen Blätter in ihrer neuesten Nummer: In Nr. 25 vom 20. Juni d. J. hatten wir in einem eingehenden Artikel den verfahrenen Stand der Entschädigungsfrage für die durch den Burenkrieg geschädigten deutschen Reichsangehörigen berichtet. Damals hat uns die Köln. Ztg. von hoher offiziöser Warte darüber belehrt, die Dinge ständen so gut wie sie nur irgend stehen könnten: die Verhandlungen würden demnächst beginnen, das Deutsche Reich sei durch den Vizekonsul Reimer ausgezeichnet vertreten usw. Die Geschädigten sollten nun hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, diesmal würde wirklich, was lange währe, gut werden. Ein boshafter Zufall fügte es, daß– bei der wackeren Kölnerin soll das hie und da vorkommen – ein paar Monate später die Köln. Ztg. gegen sich selbst polemisierte, bzw. die Seele eines Berichterstatters in Transvaal gegen die in Berlin sitzende offiziöse Seele. Und da stand so ziemlich dasselbe darin, was wir in unserem Artikel behauptet hatten, daß die Sache nämlich gar nicht gut stünde, daß von amtlicher deutscher Seite viel versäumt worden sei und daß die Aussichten recht trübe seien. Nun sind die deutschen Ansprüche vor der Kommission in Johannesburg als die letzten von allen verhandelt worden; diese Verhandlungen sind abgeschlossen, das auswärtige Amt muss also doch das Resultat schon kennen. Aber es bleibt stumm. Sollten sich die Erwartungen auf eine befriedigende Erledigung der Sache, die man im Sommer noch so zuversichtlich zu […] schien, nicht erfüllt haben? Vielleicht machen die kommenden Reichstagsverhandlungen die Vertreter des Auswärtigen Amtes gesprächig, wo hoffentlich nach dem Stande dieser Angelegenheiten gefragt werden wird.“
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