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Pressedokumentation auf www.freiburg-postkolonial.deChina: Gerüchte über Tötung des japanischen Gesandten, indisch-britische Truppen landen in Tientsin, Japaner entsenden zusätzliche Kriegsschiffe nach Taku, eskalierende Rivalitäten zwischen den alliierten Mächten |
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Freiburger Zeitung, No. 138, Sonntag, 17.06.1900, Tagesausgabe, Seite 1 Zum Aufruhr in
China Aus Tientsin, 15.
Juni, wird telegraphiert: Die zunehmende Eifersucht der russischen und
französischen Behörden auf die Erleichterungen, die nach ihrer Ansicht
die englischen Bahnangestellten den englischen Behörden gewähren, erreichte
gestern den Höhepunkt. Französische Marinesoldaten versuchten sich einer
Lokomotive zu bemächtigen. Der Lokomotivdirektor weigerte sich, ihnen
die Maschine zu übergeben, worauf die Franzosen versuchten, mit dem
Bajonett gegen ihn vorzugehen. Eine britische Streitmacht wurde in Bereitschaft
gehalten. Die Sache nahm ein kritisches Aussehen an. Nachdem jedoch
der französische Konsul darauf hingewiesen hatte, daß alle Züge zur
Beförderung der Truppen aller Nationen dienen sollen, gaben die Franzosen
ihren Widerstand auf. Die britischen Eisenbahnbeamten blieben auf ihrem
Posten. Meldungen der Londoner Morgenblätter zufolge, sind 1500 Russen
mit vier Geschützen außerhalb Pekings eingetroffen, nachdem sie einen
Dauermarsch von der Bahnlinie nordwestlich ausgeführt hatten. Scan der Zeitungsseite auf Server der UB-Freiburg Weiter |