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Freiburger
Zeitung, No. 134, Dienstag, 12.06.1900, Tageszeitung, Seite 1
Zum Boxeraufstand in China
wird aus Tientsin, 9. Juni, gemeldet, daß ein kaiserliches Edikt den
Boxern Lob ertheilt und das Vorgehen der chinesischen Truppen, welche
die Boxer angegriffen und tödteten, tadelt. - Aus Peking wird der Times
gemeldet: Aus gewissen Einzelheiten, die [hier be-?]kannt geworden sind, geht
klar hervor, daß die beiden von den Boxern ermordeten englischen Missionare
Robinson und Norman fürchterliche und empörende Martern auszustehen
hatten. Es ist kein Zweifel mehr, daß die chinesische Regierung an diesem
Verbrechern mitschuldig ist. Die Ermordung der beiden Missionare bedeutet
die uneingeschränkte Billigung der fremdenfeindlichen Bewegung durch
die Regierung. So hat letztere nach Pa...tingfu dem Hauptherd der Boxer,
als Kommissar den Direktor der Gruben- und Eisenbahnwesens gesandt,
der sich grade durch seinen Fremdenhaß und seine Zuneigung für die Boxer
hervorgethan hatte. Nach einem Telegramm aus Shanghai sind drei weitere
Personen auf der Liste der von den Boxern Ermordeten hinzuzufügen nämlich
drei Franzosen, darunter eine Dame die von einer Bande Fanatiker niedergemetzelt
wurden. Vor Taku befindet sich das größte Geschwader, das jemals in
Ostasien vereinigt war. Es besteht aus 26 europäischen Kriegsschiffen.
Mit neun Schiffen ist Rußland dabei am Stärksten vertreten; allein mit
900 Mann Landungstruppen ist England für das Vorgehen zu Lande am mächtigsten.
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Freiburger Zeitung, No. 134, Dienstag,
12.06.1900, Tagesausgabe, Seite 3
Der Aufstand in China.
Tientsin, 9. Juni. (Reuter.) Ungefähr 1500 Mann fremde Truppen sind
heute früh von hier in zwei Eisenbahnzügen nach Peking abgegangen.
Berlin 10. Juni. Außer dem Chef des Kreuzergeschwaders ist auch der kaiserliche
Gouverneur in Tsintau telegraphisch angewiesen worden, zur Bekämpfung
der Aufruhrbewegung in Nordchina in geeigneter Weise mitzuwirken.
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