Dokumentation:Jahresaufgabe 1889: Lösung der kolonialen Frage; Belgischer Afrika-Orden; zur unklaren Gefangennahme Emin Paschas |
Freiburger Zeitung, 04.01.1889 (Tagesausgabe), 1. Seite Unsere Aufgaben im Jahre 1889 (...) Die Nationalitätenfrage, bisher das Leitmotiv der internationalen Beziehungen in diesem Jahrhundert, sie ist so ziemlich gelöst, in der Hauptsache wenigstens, und wir dürfen hoffen, daß ihre völlige Erledigung sich auf friedlichem Wege vollziehen wird. Aber die andere große Weltbewegende Frage, welche in unserer Zeit akut geworden ist, die koloniale Frage, sie harrt noch der Lösung. Langsam und allmälig besinnen sich die Völker auf ihre Pflicht, auch dieser Frage näher zu treten. Allen voran strebt Deutschland darnach, diese Aufgabe zu erfüllen; und gerade das kommende Jahr wird uns mancherlei wichtige und bedeutungsvolle Schritte in dieser Richtung bringen. Noch läßt sich ja nicht übersehen, ob der eingeschlagene Weg zum Ziele führt; aber es ist genug, das Gute ernstlich gewollt zu haben; und darum dürfen wir Deutschen mit frohen Hoffnungen auch auf dieses Gebiet unseres öffentlichen Lebens blicken. (...) Scan der Originalseite auf dem Server der UB-Freiburg Freiburger Zeitung, 04.01.1889 (Tagesausgabe), 2. Seite Belgien. Brüssel, 31. Dez. König Leopold II. hat als Souverän des Kongostaates einen Orden gestiftet zur Belohnung um die Verdienste um die africanische Gesittung. Derselbe heißt: „Africanischer Stern“ und besteht aus einem emailierten Stern mit fünf Zacken, mit einem Kranze von Palmblättern umgeben; in der Mitte ist ein goldener Stern auf blauem Grunde. Die Kehrseite zeigt auf rothem Grunde die Buchstaben L S (Leopold Souverän). Das Ordensband ist moité-himmelblau, in der Mitte mit einem sehr breiten blaßgelben Streifen. Africa Aus Sual'm wird gemeldet, daß darselbst ein griechischer Händler als Sudanese verkleidet über Kassala angekommen ist. Derselbe behauptet, Khartum vor zwei Monaten verlassen zu haben. Zur Zeit seiner Abreise sei von einer Eroberung der Aequatorial-Provinz und einer Gefangennahme Emin Pascha's nichts bekannt gewesen. Im Gegenteil, man habe erzählt, daß die Mahdisten zweimal im Gebiete Bahr-el-Ghasal zurückgeschlagen worden seien und der Mahdi eine dritte Expedition abberufen habe. Alle Europäer in Khartum hätten sich wohl befunden. - Der frühere Gouverneur des Congostaates und Mitglied des Emin-Hilfscomitees, de Winton, veröffentlicht ein Telegramm des Herrn Ward aus Leopoldville, welches besagt, daß die von Stanley gesandten Schreiben in Stanley-Falls aufgehalten worden seien und vor dem März London nicht erreichen können. Scan der Originalseite auf dem Server der UB-Freiburg
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