logo

Pressedokumentation:

Bitte von Anatomie-Direktor Eugen Fischer an deutsch-koloniale LeserInnen um menschliche und tierische Schädel aus den ehemaligen Kolonien

Signatur Unibibliothek Freiburg: R1444/1921/22)

Deutsche Kolonialzeitung (DKZ, Organ der Deutschen Kolonialgesellschaft), Heft 1/Januar 1921, S. 9

Bitte des anatomischen Instituts Freiburg i.B.
Am 14. April 1917 wurde durch eine englische Fliegerbombe das Anatomische Institut in Freiburg zerstört; es brannte fast gänzlich aus. Dabei wurden die kostbaren anatomischen und vergleichend-anatomischen, ebenso ein Teil der anthropologischen Sammlungen ein Raub der Flammen. Solche Sammlungen sind nur in jahrelanger Arbeit zu ersetzen. In diesem Frühjahr soll nach Genehmigung durch die Landesstände mit dem Wiederaufbau begonnen werden, nachdem [ …].

Der Unterzeichnete möchte nun zur Wiederaufrichtung eines Teiles der Sammlung sich an die Hochherzigkeit breitester Kreise wenden, denn käuflich sind heute derartige Dinge für eine Staatssammlung nicht zu erwerben. Bei zahlreichen Herren, die unsere schönen Kolonien aus eigener Erfahrung kennen und lieben, finden sich Gehörne, Schädel, teils als eigene Jagdbeute, teils zufällig erworben, unter letzteren gelegentlich auch menschliche Schädel (die für die anthropologische Sammlung, die ja auch gelitten hat, hochwillkommen wären). So manches Stück wäre davon vielleicht entbehrlich und wäre gleichzeitig für das Institut von höchstem Wert. So wäre ich für jedes Geschenk von größter Dankbarkeit und möchte hiermit zu einer kleinen diesbezüglichen Sammlung aufrufen.

Prof. Dr. Fischer, Freiburg i.B., Albertstraße 17.
Direktion des Anatomischen Instituts.


Zur Übersicht 1921 der Pressedokumentation | nach oben top

Eugen Fischer

nach oben top