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Dokumentation: "Koloniales Werbefest in der Löwenbräuhalle"

Der Alemanne, 17.6.1935, Nr. 167

„Ausklang der Deutschen Kolonialtagung in Freiburg. Koloniales Werbefest in der Löwenbräuhalle

Die Reihe der Kolonial-Veranstaltungen klang aus in einem Kolonialen Werbefest im Garten der Löwenbräuhalle, wo die Mitglieder des Kolonialkriegerbundes und ihre Angehörigen mit der Freiburger Bevölkerung bei Bier und fröhlichem Gespräch zusammensaßen. Unermüdlich spielte der NS-Musikzug unter Lühmanns Leitung alte und neue Märsche, von denen der Marsch der ehemaligen Schutztruppen mit besonderer Begeisterung aufgenommen wurde.

Das Khaki der Schutztruppenuniform beherrschte das Bild. Die wenigen Tage, während der man sie in Freiburg sah, trugen schon ihr teil dazu bei, sie wieder bekannt und populär zu machen. Es ist schon als Fortschritt zu bezeichnen, wenn man gestern nicht mehr gefragt wurde, wer die ‚NS-Männer mit den merkwürdigen Hüten’ seien. Am stärksten waren die Kolonialhüte mit blauem Band und gleichfarbiger Einfassung vertreten; ihre Träger sind Deutsch-Südwester gewesen. Weiß war die Farbe der Deutsch-Ostafrikaner. Rot trugen die Kämpfer von Togo und Kamerun, während die Schutztruppen der deutschen Kolonien Chinas und der Südsee durch das gelbe Hutband kenntlich waren. Die Zusammenfassung der Farben Rot-Blau-Weiß mit gelber Einfassung bildete die deutsche Kolonialflagge.

Ein Gesprächsthema dominierte, wo immer man hinkam: Unsere alten Kolonien. Unerschöpflich die Fülle der Erlebnisse, die jeder, der drüben war, zu berichten hatte, die Erinnerungen an harte und heitere Tage, die vielen beweise treuer Kameradschaft, wie sie gerade dort, wo jeder auf den anderen angewiesen war, in schönster Weise zum Ausdruck kam. Und keiner von allen Kolonialkämpfern im weiteren Sinn, ob er nun im Kriege deutsches Land unter der südlichen Sonne verteidigte oder als friedlicher Farmer sich sein Brot selbst erarbeitete, keiner, der nicht von dem glühenden Wunsch beseelt, diese Landstriche noch einmal wiederzusehen. ‚Wenn wir unsere Kolonien noch besäßen - ich ginge heute wieder hin!’, hörte man selbst alte Leute sagen.

Es ist die Sehnsucht nach der ungeheuren Weite des Raumes, nach einer Arbeit, die den ganzen Mann erfordert, die sich selbst erst die einfachsten Lebensbedingungen schafft und dem Boden unter unsäglichen Mühen seine Erträgnisse abringt.

Zur allgemeinen Freude kam Reichsstatthalter General Ritter von Epp mit seinem Stab noch in die Löwenbräuhalle und begrüßte die Anwesenden. Ihm zu Ehren intonierte der NS-Musikzug den neuen Schutztruppenmarsch Haertels, ‚Unter der Petersflagge’, der dem General am Samstag anlässlich des Werbeabends im Paulussaal feierlich überreicht worden war. Wz.“


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