Veröffentlicht auf freiburg-postkolonial.de am
18.01.2019
zuletzt Aktualisiert: 10.06.2020
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Bernd-Stefan Grewe, Markus Himmelsbach, Johannes Theisen und Heiko
Wegmann:
Freiburg und der
Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus
Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau
Nr. 42, Freiburg im Breisgau 2018, ISBN 978-3-923272-40-2, 188 Seiten,
Abbildungen, Format 15,5 x 22,5 cm, gebunden, 24,50 €.
Wie tief
waren die Stadt Freiburg und ihre Bevölkerung in die deutsche
Kolonialgeschichte verstrickt? Und welche Bedeutung besaß der
Kolonialismus für die Freiburgerinnen und Freiburger? Diese Studie
zeichnet Freiburg als eine vom Kolonialismus stark geprägte
Stadtgesellschaft. In allen sozialen Milieus war koloniales
Gedankengut fest verankert: Sowohl im bürgerlich-nationalen wie im
katholischen als auch im Arbeiter-Milieu dachten die meisten Menschen
ausgesprochen kolonial.
Über alle politischen Gräben hinweg
teilten sie die Überzeugung von einer zivilisatorischen Überlegenheit
der Deutschen gegenüber den kolonisierten Bevölkerungen. Nationale und
koloniale Vereine trommelten für die Errichtung neuer Kolonien und
verteidigten die brutale Niederschlagung von Widerständen. Zahlreiche
Gesellschaften und wissenschaftliche Vortragsserien widmeten sich
kolonialen Themen, ein Völkerkundemuseum wurde eingerichtet, und die
Lokalpresse berichtete ausführlich von den Kolonialkriegen, wo auch
Freiburger Soldaten in die Kämpfe verwickelt waren. Das Interesse und
Engagement für die Kolonien überdauerte auch das Ende der deutschen
Kolonialherrschaft (1918). In der Weimarer Republik und im
Nationalsozialismus war der Kolonialrevisionismus in Freiburg
besonders stark, wie sich auch bei der Reichskolonialtagung 1935 in
Freiburg zeigte – dem lokalen Höhepunkt der Kolonialbegeisterung.
Bezug: Die Studie ist im Buchhandel oder direkt beim Stadtarchiv
Freiburg, Grünwälderstraße 15, 79098 Freiburg i. Br.,
Telefon: 0761/201-2701, oder per E-Mail
unter
stadtarchiv@stadt.freiburg.de erhältlich. Sie kostet 24,50 Euro.
Druckfassung der Buchbeschreibung und Autoreninfos (pdf)
Inhaltsverzeichnis (pdf)
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Berichte und Rezensionen
- Joachim Zeller: Freiburgs koloniales Erbe, in:
iz3w Nr. 377 (März/April 2020), S. 46.
Zum
pdf
- Freiburg erforscht seine Kolonialgeschichte,
Amtsblatt der Stadt Freiburg im Breisgau, 8.11.2019, Nr. 755, S. 9
Zum
pdf (Einzelseite) | Gesamte Ausgabe
Zum
pdf
- Interview von Cornelia
Frenkel mit Heiko Wegmann: Freiburgs Bezug zum Kolonialismus,
Kultur Joker, Kultur- und Veranstaltungsmagazin, 30. Jg., Oktober
2019, S. 1 + S. 18 (Beitrag
als
pdf)
- Katharina
Federl: Freiburg und der Kolonialismus: Was heute in der
Kolonialforschung passiert, 27.8.2019,
fudder.de
-
Anja Bochtler: Ein Buch beschreibt, was Freiburg mit dem Kolonialismus
zu tun hatte, Badische Zeitung, 28.1.2019
Zum Artikel
- Klaus Riexinger: Tief verwurzelter Rassismus. Freiburg hat als eine
der ersten deutschen Städte überhaupt ihre koloniale Vergangenheit
aufarbeiten lassen. Der Sonntag, 27.1.2019
Zum Artikel |
Ankündigung der Buchpräsentation:
Am
Freitag, den 25. Januar 2019, wird um
18 Uhr
das Buch „Freiburg und der Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum
Nationalsozialismus“ (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt
Freiburg i. Br. 42) im Historischen Ratssaal im Neuen Rathaus Freiburg
(Zugang über den Innenhof) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zum
Beginn der Veranstaltung wird Herr Erster Bürgermeister Ulrich von
Kirchbach die interessierten Bürgerinnen und Bürger begrüßen.
Anschließend stellen die Autoren Prof. Bernd-Stefan Grewe, Markus
Himmelsbach, Johannes Theisen und Heiko Wegmann die Studie vor. Bei
einem kleinen Umtrunk und Imbiss bietet sich dann die Möglichkeit zu
Austausch und Begegnung Wie tief waren die Stadt Freiburg und ihre
Bürgerschaft in die deutsche Kolonialgeschichte verstrickt? Und welche
Bedeutung besaß der Kolonialismus für die Freiburgerinnen und
Freiburger? Die Studie kommt zum Ergebnis: In allen sozialen Milieus
war koloniales Gedankengut verankert: Sowohl im bürgerlich-nationalen
wie im katholischen als auch im Arbeiter-Milieu dachten die meisten
Menschen kolonial. Über alle politischen Gräben hinweg teilten sie die
Überzeugung von einer zivilisatorischen Überlegenheit der Deutschen
gegenüber den kolonisierten Bevölkerungen. Nationale und koloniale
Vereine trommelten für die Errichtung neuer Kolonien und verteidigten
die brutale Niederschlagung von Widerständen.
Zahlreiche
Gesellschaften und wissenschaftliche Vortragsserien widmeten sich
kolonialen Themen, ein Völkerkundemuseum wurde eingerichtet, und die
Lokalpresse berichtete ausführlich von den Kolonialkriegen, wo auch
Freiburger Soldaten in die Kämpfe verwickelt waren. Das Interesse und
Engagement für die Kolonien überdauerte auch das Ende der deutschen
Kolonialherrschaft (1918). In der Weimarer Republik und im
Nationalsozialismus war der Kolonialrevisionismus in Freiburg
besonders stark, wie sich auch bei der Reichskolonialtagung 1935 in
Freiburg zeigte – dem lokalen Höhepunkt der Kolonialbegeisterung. |
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